In der 28. Blognacht will Anna wissen, was mich glücklich macht. Wie immer starte ich damit, dass ich erstmal brainstorme, um herauszufinden, was das ist. Allerdings war der erste Gedanke: Nicht schon wieder so einen Impuls, mit dem ich nix anfangen kann. Ich war mir sehr sicher, dass da wieder nichts kommt, weil glücklich sein für mich nicht möglich ist. Dank meiner Erfahrungen ist es schwer zu erkennen, wo Glück vorhanden ist und vor allem es auch wahrzunehmen.

Das offensichtliche Glück?

Als verheiratete Frau und Mutter von zwei Kindern sollte doch jetzt hier stehen, dass diese Menschen mich glücklich machen. Allerdings sind alle drei für mich mit vielen Herausforderungen verbunden. Die Kinder sind der Grund, dass ich meine ausgesuchte Mutterschaft und Selbstständigkeit täglich hinterfrage. Mein Mann ist ebenfalls in vielen Situationen der Grund, warum ich an meine Grenzen komme. Er hat oft eine völlig andere Sichtweise auf die Welt, die Zukunft, die Familie und mich. So komme ich zu dem Schluss, dass mich diese Personen nicht glücklich machen. Da klingt jetzt wirklich total übel, aber meiner Ansicht nach ist das auch nicht ihre Aufgabe.

Machen mich Dinge glücklich

Was für Dinge machen mich glücklich? Ich besitze schon länger ein Motorrad, über das ich mich wirklich sehr freue. Allerdings ist es bei näherer Betrachtung gar nicht das Motorrad selbst, das mich glücklich macht, sondern das, was ich damit tue. Die Ausfahrten und damit verbunden Eindrücke, die ich erleben darf. Zudem gehören auch Personen dazu, warum mich Motorrad fahren glücklich macht. Jetzt sitze ich hier und schaue mich um und kann nichts finden, was mich glücklich macht. Und das, obwohl ich schon Marie Kondos Buch „Magic Cleaning“ durch gearbeitet habe. Hier sollen im Verlauf des Buches die Dinge ausgemistet werden, immer mit dem Leitsatz: Macht es mich glücklich? Je nach Antwort wird entsprechend entsorgt. Da ich das Buch schon durch habe, sollten mich demzufolge nur noch Dinge umgeben, die mich glücklich machen. Vielleicht sollte ich mich nochmal den Dingen um mich herum widmen.😉

Was tue ich, das mich glücklich macht?

Offensichtlich sind es keine Dinge, die mich glücklich machen. Dann sind es vielleicht Handlungen, die mich glücklich machen. Seit ich mich dazu entschieden hatte, eine Therapie zu machen, hörte ich sehr lange nur einen Satz: Sie müssen sich mehr um sich kümmern, Frau Bohlmann! Ich wollte meiner Therapeutin damals am liebsten ins Gesicht schreien, ob sie eigentlich wüsste wie das gehen soll? Zwei kleine Kinder, ein davon hochsensibel und highneed, der Mann war oft bis abends weg und ich musste alles allein machen. Für mich war völlig klar, ich habe weder Zeit noch die Energie mich zuerst um mich zu kümmern. Es musste einige unschöne Dinge passieren, bevor ich die Reißleine zog und tatsächlich anfing endlich richtig Selbstfürsorge zu betreiben. Durch meine beste Freundin bin ich zum Joggen gekommen und konnte später auch regelmäßig Sport in den Alltag integrieren. Meine Haare und Gelnägel mache super gern für mich und genieße zumindest meistens, dass ich auch hier etwas für mich tue.

Arbeiten macht mich glücklich

Allein für diese Aussage hält mich mein Mann für verrückt. Aber ich arbeite sehr gern, dabei ist es egal ob in der Selbstständigkeit mit Kundinnen oder in der Teilzeitstelle im Büro. Beides hätte ich schnell wieder aufgegeben, wenn es mir nicht Spaß machen würde. Im Büro liebe ich den aufgeräumten Schreibtisch und die klaren Strukturen. Es sind zwar immer wieder dieselben Tätigkeiten, die ich aber so abwechslungsreich gestalten kann, dass es mir nicht langweilig wird. Zudem habe ich das Glück, dass ich meine Kinder, wenn ich keine andere Betreuung habe, mitnehmen kann. In der Selbstständigkeit ist es mit jedem Kundenkontakt eine neue Herausforderung und teilweise auch ein völlig anderes Aufgabenfeld, dass mir daran soviel Freude bereitet.

Das war nicht immer so

Tatsächlich bin ich lange davon überzeugt gewesen, dass ich gar nicht glücklich sein kann. Als Teenager war ich selten ohne Hilfsmittel von außen fröhlich, von glücklich ganz zu schweigen. Mit der ersten großen Liebe lernte ich nur eins, dass ich definitiv nicht weiß, was lieben heißt und so blieb auch das glücklich sein aus. Jahrelang habe ich mich über Personen und Situation definiert und wusste zwar, da fehlt was, aber soweit zu gehen, dass hier irgendwo Glück für mich sein könnte, das war zu hoch gegriffen. Es sollte zwei Geburten und eine Ehe dauern, bis mir bewusst wurde, dass nur meine Sichtweise dazu führen kann, ob ich glücklich sein kann oder nicht.

Fazit

Es gibt also nicht wirklich etwas oder jemand wo mich glücklich macht außer mich selbst.

Ich weiß nicht, ob dich mein Workbook „Liebe dein Chaos“ glücklich machen kann. Finde es doch heraus 😁