Stressmanagement ist mittlerweile zu einem Buzzword geworden, das auf alles eine Lösung verspricht – wenn du nur „konsequent genug“ bist.
Atme tief durch. Meditiere. Journale. Trink Zitronenwasser. Mach 12.000 Schritte. Denk positiv. Mach das Chaos weg.
Klingt nach einem weiteren To-do auf der To-do-Liste, oder? Und genau da liegt der Hase im Pfefferminztee: Viele dieser „Tipps“ beruhen auf hartnäckigen Mythen, die eher Schuldgefühle machen, als wirklich zu entlasten.
Zeit, mal aufzuräumen – nicht deinen Schreibtisch, sondern in deinem Kopf. Ich zeige dir die größten Mythen über Stressmanagement – und was wirklich dran ist. Ohne Bullshit, dafür mit ehrlichen Impulsen, wie du deinen ganz eigenen Rhythmus finden kannst.
Spoiler: Du darfst chaotisch, sensibel, kreativ und trotzdem verdammt produktiv sein. Klingt gut? Dann ab dafür!
„Wenn ich nur ein bisschen disziplinierter wäre…“
Zack – schon wieder der Gedanke, dass du selbst schuld bist an deinem Stress. Weil du keine perfekte Morgenroutine hast. Oder weil du gestern lieber TikTok durchgescrollt hast, statt die drei offenen Projekte zu strukturieren.
Inhaltsverzeichnis
Mythos 1: Wenn ich nur disziplinierter wäre, hätte ich keinen Stress.
Ach, die gute alte Disziplin-Keule wird gern rausgeholt, wenn gar nichts mehr geht. Der Gedanke dahinter: Wer sich einfach nur zusammenreißt, hat alles im Griff. Kein Stress, keine Tränen, keine halb gegessenen Brotdosen in der Tasche.
Aber ganz ehrlich? Stress ist kein Zeichen von Faulheit oder Disziplinmangel, sondern ein Signal des Körpers, dass gerade zu viele Tabs offen sind – emotional, mental oder organisatorisch. Manchmal entsteht Stress auch, weil du dich ZU SEHR anstrengst und ständig über deine eigenen Grenzen bretterst.
👉 Wahrheits-Barometer: 2 von 10.
Klar, ein bisschen Struktur hilft, aber Disziplin ist nicht der Zaubertrank gegen Stress. Selbstfürsorge ist’s.
Mythos 2: Selbstmanagement bedeutet, jede Minute produktiv zu nutzen.
Dieser Mythos über Stressmanagement ist ein Burnout im schicken Bullet-Journal-Kleid. Die Idee: Wenn du deine Zeit perfekt managst, verschwindet der Stress. Also rein in die Optimierung, raus mit dem Spaß.
Nope. Selbstmanagement heißt nicht: „Verwerte jede Minute wie eine überambitionierte Managerin mit Koffeininfusion.“
Es bedeutet: Bewusst entscheiden, was dir guttut, was du brauchst – und wann du aufhörst. Pausen gehören dazu. Leerlauf auch. Ohne schlechtes Gewissen.
👉 Wahrheits-Barometer: 3 von 10.
Zeitnutzung ist wichtig – aber Produktivität ist nicht das Ziel, sondern ein Nebenprodukt von Klarheit und Pausen.
Mythos 3: Wer strukturiert ist, hat automatisch alles im Griff.
Joa. Wenn das stimmen würde, wären alle Menschen mit Excel-Fetisch tiefenentspannt. Spoiler: Sind sie nicht.
Struktur kann mega helfen, aber sie ist kein Allheilmittel. Was bringt dir der perfekteste Wochenplan, wenn du ständig unter Strom stehst oder nachts wach liegst, weil du nicht „abstellen“ kannst? Viele meiner Mentees haben schon so einige Mythen über Stressmanagement verinnerlicht – kein Wunder, dass sie sich unter Druck setzen, ständig ‚funktionieren‘ zu müssen.
👉 Wahrheits-Barometer: 5 von 10.
Struktur hilft, Klarheit zu schaffen – aber Stress entsteht oft emotional, nicht nur organisatorisch.
Mythos 4: Entspannung muss man sich verdienen.
Uff. Das ist der Mythos, der sich heimlich mit schwarzer Pädagogik anfreundet und dir ins Ohr flüstert: „Du darfst dich erst ausruhen, wenn du ALLES geschafft hast.“
Die Wahrheit: Du darfst dich immer entspannen. Punkt.
Ruhe ist kein Belohnungs-System. Sie ist ein Grundbedürfnis. Und der einzige Weg, dauerhaft leistungsfähig zu bleiben.
👉 Wahrheits-Barometer: 1 von 10.
Dieser Mythos ist ein kompletter Quatsch. Raus damit!
Mythos 5: Multitasking spart Zeit.
Klingt logisch, oder? Während du mit dem Kind bastelst, gleichzeitig eine E-Mail tippst und noch versuchst, nicht zu vergessen, die Spülmaschine zu leeren.
Aber: Multitasking ist ein Mythos mit Folgen. Dein Gehirn springt hin und her – und dabei verlierst du Fokus, Energie und Nerven.
Multitasking fühlt sich produktiv an – ist aber meistens einfach nur stressig.
👉 Wahrheits-Barometer: 2 von 10.
Multitasking funktioniert bei Maschinen – nicht bei Menschen mit Emotionen und Bedürfnissen.
Mythos 6: Wenn ich nur die perfekte Morgenroutine hätte…
Oh, der Insta-Fetisch für die „perfekte“ Morgenroutine. 5 Uhr aufstehen, Journaling, Yoga, Zitronenwasser, 10k Schritte – und das vor dem ersten Kaffee.
Klingt toll. Funktioniert vielleicht für einige. Aber für Mütter? Oder kreative Chaotinnen mit wilden Tagesrhythmen? Nope.
👉 Wahrheits-Barometer: 4 von 10.
Eine gute Morgenroutine kann helfen – aber sie muss zu DIR passen, nicht zu einem Trend auf Pinterest.
Mythos 7: Ich muss einfach nur härter an mir arbeiten.
Der toxische Klassiker. Härter. Schneller. Besser. Nur dann bist du was wert, oder?
Falsch. Du brauchst keine neue To-do-Liste – du brauchst eine neue Haltung dir selbst gegenüber.
Weniger Druck. Mehr Mitgefühl. Dein Körper, deine Seele, deine Kreativität: Die brauchen Raum, nicht Dauerleistung.
👉 Wahrheits-Barometer: 0 von 10.
Wirklich. Null.
Dieser Mythos ist der Grund, warum so viele kreative Seelen ausbrennen.
Mythos 8: Ich muss immer positiv denken, sonst zieht’s noch mehr Stress an.
Achtung, Law-of-Attraction-Overkill: Klar ist eine positive Grundhaltung hilfreich. Aber toxische Positivität führt oft dazu, dass wir unangenehme Gefühle verdrängen und das macht langfristig noch mehr Stress.
Einer der gefährlichsten Mythen über Stressmanagement ist die Vorstellung, dass wir uns nur „richtig“ fühlen oder denken müssen, damit der Stress verschwindet. Spoiler: Gefühle wollen gefühlt, nicht weggelächelt werden. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, jedes Gefühl, das du nicht durchleben willst, kommt geballt zurück.
👉 Wahrheits-Barometer: 3 von 10 – positive Gedanken sind hilfreich, aber definitiv kein Allheilmittel.
Vergiss den Stress – glaub nicht jeden Quatsch!
Viele Mythen über Stressmanagement klingen auf den ersten Blick logisch – aber sie führen uns in die Irre. Sie bauen auf Druck statt auf Mitgefühl, auf Leistung statt auf Menschlichkeit. Doch Stress lässt sich nicht wegdisziplinieren – er will verstanden und aufgelöst werden. Und das funktioniert nur, wenn du beginnst, deinen eigenen Rhythmus zu leben.
Für noch mehr Gelassenheit empfehle ich dir mein E-Book mit kreativen Selbstfürsorgeideen.