Dieser Blogartikel war schon über ein Jahr in meinen Entwürfen, allerdings nur mit dem Titel „Space-Cleaning-Methode“ und keiner weiteren Beschreibung. Ich wusste nur noch, dass es sich weitestgehend um eine Art der Organisation am Arbeitsplatz handelte, die ich gerne näher erklären und verbloggen wollte. Nach langem Recherchieren und mithilfe der KI konnte ich zumindest feststellen, dass es oft eine SPACE-Methode ist, die Julie Morgenstern zugeschrieben wird, allerdings ist das gar nicht so eindeutig! Auf ihrer eigenen Website finde ich hauptsächlich ihr „Analyze, Strategize, Attack“-System. Die SPACE-Methode scheint eher in Organisationskreisen als bewährtes 5-Stufen-System zu kursieren, ohne dass ganz klar ist, wer sie ursprünglich entwickelt hat. Die Methode selbst habe ich entsprechend angepasst, da sie in ihrer ursprünglichen Form für uns kreative Chaotinnen nicht unbedingt geeignet ist. In diesem Blogartikel erfährst du den Unterschied zwischen dem Klassiker und der angepassten Version und wie du sie umsetzen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Die „klassische“ SPACE-Methode vs. unsere Space-Cleaning-Methode
Die Space-Cleaning-Methode ist inspiriert von der bekannten SPACE-Methode von Julie Morgenstern. Klingt streng, oder? Damit du direkt siehst, warum meine Version für kreative Chaotinnen so viel entspannter ist, hier die Gegenüberstellung:
Die oft zitierte SPACE-Methode:
- Sort: Alles sortieren, egal ob du es wirklich brauchst oder nur für dein nächstes Bastelprojekt mit den Kindern hortest
- Purge: Radikal ausmisten, Minimalismus ist das Ziel
- Assign a Home: Jedes Ding hat seinen festen Platz, und wehe, du stellst es woanders hin
- Containerize: Alles hübsch in Boxen und Schubladen verstauen, am besten mit Etiketten-Diplom
- Equalize: Regelmäßig nachjustieren, sonst wirst du vom Ordnungs-Guru streng angeschaut.
Space-Cleaning für kreative Chaotinnen
- Scan: Ehrlicher Reality-Check mit Beweisfoto (ja, das wird peinlich, aber auch befreiend)
- Purge: Entrümpeln, aber mit Quarantäne-Box für „weiß nicht“-Kandidaten und einer Inspirationskiste für alles, was dich irgendwann mal genial machen könnte
- Assign: Chaos-Parkplätze. Nicht jeder Gegenstand braucht eine strenge Einzelzelle, aber eine Zone schadet nicht.
- Clean: 5-Minuten-Resets statt 5-Stunden-Aufräumdramen. Oberflächen wischen reicht völlig.
- Evolve: Dein System darf sich ändern, mitwachsen und auch mal wieder chaotisch werden, Hauptsache, du findest deinen Stift.
Und das Schönste daran: Meine Version ist authentisch entstanden, ohne dass ich versucht habe, etwas Bestehendes zu kopieren! Manchmal sind die besten Lösungen die, die ganz natürlich aus den echten Bedürfnissen heraus entstehen.
Was ist die Space-Cleaning-Methode?
Space Cleaning ist nichts anderes als ein pragmatischer Weg, Ordnung in deinen Space zu bringen, ohne deine kreative Ader plattzumachen. Wir reden hier nicht von „leerer Schreibtisch, leeres Hirn“-Philosophie, sondern von einem System, das deine Arbeitsweise respektiert.
Das Besondere: Wir arbeiten mit klaren Zonen und berücksichtigen nicht nur deinen Schreibtisch, sondern auch dein Hirn, das im Zweifel schon nach drei Minuten Chaos Panik schiebt.
Die 5 Phasen der Space-Cleaning-Methode
Phase 1: SCAN – Bestandsaufnahme deines Arbeitsraums
Bevor du wild in Schubladen wühlst, erst mal Reality-Check. Mach ein Foto deines Arbeitsplatzes (ja, wirklich) und markiere die schlimmsten Problemzonen. Spoiler: Es sind fast immer Papierstapel.
- Fotografiere deinen Arbeitsplatz aus verschiedenen Winkeln (ja, auch die peinlichen)
- Notiere dir, welche Bereiche dich besonders stören
- Liste auf, welche Gegenstände du täglich, wöchentlich, monatlich brauchst
- Identifiziere deine „Problemzonen“ (meist Papierstapel, Ablageflächen, mysteriöse Kabelknäuel)
Warum das wichtig ist: Du erkennst Muster und verstehst, wie du wirklich arbeitest, statt wie du denkst, dass du arbeiten solltest.
Phase 2: PURGE – Entrümpelung mit System
Hier geht’s nicht um Marie Kondo-Vibes, sondern ums praktische Sortieren. Die 4-Stapel-Regel rettet dich:
- Behalten & täglich nutzen
- Behalten & selten nutzen (ab ins Archiv)
- Vielleicht (Quarantäne-Box für 30 Tage – wenn du’s in der Zeit nicht brauchst, tschüss!)
- Weg damit (spenden, entsorgen, happy dance machen)
Pro-Tipp für Chaotinnen: Erstelle eine Inspirations-Box für Dinge, die dich kreativ inspirieren, aber nicht täglich gebraucht werden. So wandern deine Glitzerstifte, Muscheln vom letzten Strandurlaub und halbgeschriebene Zitate nicht direkt in den Müll.
Phase 3: ASSIGN – Jedem Ding seinen festen Platz
Keine Panik, hier wird niemand gezwungen, seine Büroklammern alphabetisch zu sortieren. Es geht um sinnvolle Zonen:
- Zone 1: Action-Zone (Arm-Reichweite)
Computer/Laptop, Stifte, die du täglich nutzt, Notizblock für spontane Ideen, Wasserglas - Zone 2: Reference-Zone (Greif-Reichweite)
Häufig genutzte Unterlagen, Telefon, wichtige Kontaktdaten, laufende Projekte - Zone 3: Archive-Zone (Steh-Reichweite)
Ordner und Akten, saisonale Materialien, Backup-Supplies - Zone 4: Storage-Zone (außerhalb des Arbeitsplatzes)
Langzeit-Archiv, selten genutzte Geräte, Vorräte
Warum das hilft: Du musst nicht mehr suchen, sondern nur noch greifen. Das spart Nerven und Zeit.
Phase 4: CLEAN – Der Basis-Reset
Das Geheimnis sind kleine Routinen, nicht Marathon-Aufräum-Events.
Täglicher 5-Minuten-Reset:
- Arbeitsplatz abends “aufräumen”
- Jeden Gegenstand an seinen festen Platz
- Oberflächen kurz abwischen
- Notizen sortieren oder digitalisieren
Wöchentlicher 15-Minuten-Reset:
- Gründlicheres Reinigen
- Papierstapel durchgehen
- Digital Desktop aufräumen
- Pflanzen gießen/Deko anpassen
Phase 5: EVOLVE – Kontinuierliche Anpassung
Dein System ist kein Betonklotz. Jeden Monat kurz checken:
Monatlicher Check:
- Funktioniert das noch?
- Muss was angepasst werden?
- Gibt’s neue Bedürfnisse?
- Und nicht vergessen: Erfolge feiern (Schokolade ist ein offizielles Hilfsmittel der Methode 🍫).
Space-Cleaning für verschiedene Arbeitstypen
Jede von uns hat natürlich auch verschiedene Herausforderungen, was die Arbeitsumgebung anbetrifft. Darum hier noch ein paar Extratipps, je nachdem, was du für ein Arbeitstyp bist.
- Der Home-Office-Hybrid: Küchentisch heute, Couch morgen. Lösung: mobile Boxen oder Tabletts, damit dein Büro mitwandert.
- Die Kreativ-Chaotin: 27 Projekte gleichzeitig. Lösung: Projekt-Boxen, eine pro Projekt, alles drin, alles griffbereit.
- Die Vollzeit-Mama-Unternehmerin: Kinder überall? Lösung: kindersichere Zonen und Systeme, die in zwei Sekunden wegräumbar sind.
Deine praktischen Space-Cleaning-Tools
Ich kenne es auch: Kaum sagt jemand etwas über ein Makeover im Büro, möchte ich den Onlineshop Warenkorb rauchen lassen und alle tollen neuen Tools besorgen, die es gibt. ABER wir möchten ja nicht wieder neues Zeug anschaffen, das du womöglich nur als neues Shiny-Objekt herumliegen hast und nicht nutzen wirst. Hier also eine Liste der Dinge, die du meiner Ansicht nach brauchen kannst und welche davon nur optional sind.
Must-Haves:
- Beschriftungsgerät oder schöne Etiketten
- Verschiedene Boxen/Behälter in einheitlichem Design
- Dokumentenablage mit Beschriftung
- Timer für zeitlich begrenzte Aufräum-Sessions
Nice-to-Haves:
- Rollcontainer für mobile Flexibilität
- Magnetwand oder Pinnwand für Inspiration
- Kabelmanagement für ein aufgeräumtes Tech-Setup
- Pflanzen für bessere Luftqualität und Wohlbefinden
Häufige Stolpersteine (und wie du sie umgehst)
„Ich finde im Chaos besser!“ → Behalte eine „kreative Chaos-Ecke“, aber sorge für Ordnung in den Arbeitszonen
„Ich habe keine Zeit zum Aufräumen!“ → Starte mit nur 5 Minuten täglich – das reicht für den Basis-Reset
„Es wird eh wieder chaotisch!“ → Das ist normal! Space-Cleaning ist ein Prozess, keine einmalige Aktion.
„Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll!“ → Beginne mit deinem Schreibtisch – nur die Oberfläche, sonst nichts
Deine 30-Tage-Space-Cleaning-Challenge
Bitte nutze diese Challenge nur, wenn du emotional, zeitlich und mental auch wirklich dazu fähig bist. Nichts ist schlimmer als der Moment, wenn alles auf dem Boden um dich herumliegt und du dann keine Ressourcen mehr hast, um das Ganze zu bewältigen. Es steht dir natürlich auch frei, alle Zeitangaben so an dich anzupassen, wie du möchtest. (du kannst sogar eine 60-Tage-Challenge machen. 😉)
Woche 1: SCAN und PURGE
- Tag für Bestandsaufnahme
- 3 Tage für systematisches Ausmisten
- 3 Tage für erste Zoneneinteilung
Woche 2: ASSIGN
- Feste Plätze für alle täglich genutzten Gegenstände
- Beschriftung aller wichtigen Bereiche
- Eingewöhnung der neuen Struktur
Woche 3: CLEAN-Routinen etablieren
- Täglich 5-Minuten-Reset einführen
- Erste wöchentliche Reinigung
- Optimierungen basierend auf ersten Erfahrungen
Woche 4: EVOLVE
- System anpassen und verfeinern
- Erfolge dokumentieren
- Langfrist-Strategie entwickeln
Erfolgsmessung: Woran merkst du, dass es funktioniert?
- Du findest alles innerhalb von 30 Sekunden
- Dein Arbeitsbeginn dauert maximal 2 Minuten (statt 15 Minuten Suchen)
- Du fühlst dich beim Arbeiten fokussierter
- Andere Leute können an deinem Arbeitsplatz auch etwas finden
- Du verbringst mehr Zeit mit produktiver Arbeit statt mit Suchen
Dein Weg zu mehr Gelassenheit im Arbeitsalltag
Die Space-Cleaning-Methode ist mehr als nur Aufräumen, sie ist dein Weg zu einem Arbeitsplatz, der dich unterstützt, statt dich zu behindern. Als selbstständige Mama hast du wenig Zeit für Perfektionismus, aber du verdienst einen Arbeitsplatz, der dir hilft, das Beste aus deiner kostbaren Arbeitszeit herauszuholen.
Deine ersten Schritte:
- Heute: Mache ein Foto deines aktuellen Arbeitsplatzes
- Diese Woche: Führe die SCAN-Phase durch
- Nächste Woche: Starte mit der PURGE-Phase
- In einem Monat: Feiere deinen neuen, organisierten Arbeitsplatz!
Ein organisierter Schreibtisch macht dich nicht spießig. Er gibt dir einfach die Chance, endlich loszulegen, statt ständig deinen Kuli zu suchen. Fang mit einer Ecke an – manchmal reicht ein kleiner Reset, um die große Veränderung ins Rollen zu bringen. 😉
Damit du dir bewusst wirst, ob da vielleicht schon wieder nur noch mehr auf deiner To-do-Liste landet, schau dir meinen 5-Minuten-Check an.
Ich bin Alexandra – Mentorin für kreative Businesschaotinnen, die Struktur wollen, ohne sich in Planungstabellen zu verlieren. Ich unterstütze dich dabei, dein Chaos nicht wegzudrücken, sondern liebevoll zu sortieren. Mit klaren Prioritäten, selbstfürsorglicher Planung und einem strukturbefreiten System, das wirklich zu dir passt. In meinem Blog teile ich Impulse, Tools und Gedanken für alle, die sich zwischen Ideenflut und Alltag nicht selbst vergessen wollen. Wenn du lernen willst, wie du dich selbst organisierst, ohne dich zu verbiegen – dann bist du hier genau richtig.