Ich habe dir hier ja schon geschrieben, dass ich bei der Suche nach einem für mich funktionierendes System, auf “Flylady – die Magische Küchenspüle” gestoßen bin. Auch wenn ich mich sehr gefreut habe etwas hilfreiches gefunden zu haben, hatte ich anfangs schon Schwierigkeiten und war immer wieder unsicher ob das denn nun wirklich das Richtige für mich sein könnte.

Facebookgruppe

In der Facebookgruppe ging es witzigerweise direkt mit der ersten Zone los. Jeden Tag gab es Aufgaben in der Zone zu erledigen. Zusätzlich noch vereinzelte Tagesaufgaben die sich mit der Kon Marie Methode, also dem ausmisten und der Flylady befassten. Dazu gab es noch einen 13 tägigen Crashkurs, den ich auch noch bewältigt habe um eine Routine zu bekommen. Mit den ersten Wochen wurde mir bewusst, dass die Aufgaben in den Zonen zwar ähnlich waren, mir aber bestimmte Dinge fehlten. Gerade im Bad und in der Küche gab es Dinge, die auf diese Art und Weise nicht angefasst wurden. Somit entschloss ich mich auf der Homepage vorbei zu schauen.

Flylady Homepage

Die Homepage ist nur auf English, da die Autorin Marla Cilley aus den USA stammt. Auf der Homepage http://www.flylady.net habe ich mir mühevoll alle fünf Zonen heraus kopiert und diese dann während dem ersten Durchlauf an meine Bedürfnisse angepasst. Der Unterschied zur Facebook Gruppe ist, dass hier die erste Zone am ersten des Monats beginnt. Das kann bedeuten, dass die erste und fünfte Zone zum Teil recht kurz ausfallen. Allerdings waren nach wie vor Begriffe unklar: Swish & Swipe, Homeblessing, Flugschuhe, Hotspot, Raumrettung, 27 Teile Boogie.

Das Buch

Schließlich entschied ich mich das Buch zu lesen. Da kam die wichtigste Erkenntnis: Babysteps, immer erstmal kleine Schritte und schlecht geputzt ist besser wie gar nicht. Der Perfektionismus war auch bei mir das Hauptproblem. Es wird lieber gar nichts gemacht, weil man es nicht gut genug machen kann, oder glaubt nicht genug Zeit zu haben. Mir war bis dahin gar nicht bewusst, dass das mein Problem war. Ich war oft schon überfordert, bevor ich überhaupt angefangen hatte.

Tägliche Routine erstellen

Das System selbst sieht so aus, jede Zone wird eine Woche lang gründlich bearbeitet. Zudem muss man sich vorher noch Routinen erarbeiten, die man täglich erledigt. Allen voran die glänzende Küchenspüle. Das war unglaublich schwierig für mich, jeden Tag diese Küchenspüle zu richten. Also das Geschirr, das nicht in die Spülmaschine darf abspülen, gleich abtrocknen und aufräumen. Ich hab immer versucht das zu erledigen nachdem ich den Kleinen ins Bett gebracht hatte. Nun war ich aber leider ganz oft ziemlich kaputt und wollte mich nicht noch ewig in die Küche stellen, weil es in der Regel noch vom Kochen und Essen entsprechend aussah.

Anhand der Babysteps sollte man sich seine Routine verinnerlichen. Dazu gehört zusätzlich zur Küchenspüle, die Bekleidung am Vorabend raus legen für den nächsten Tag einschließlich ordentlichem Schuhwerk, da man ja durch die Wohnung fliegen soll, das geht mit Schlupf Pantoffeln nicht so gut. Die Hotspots beseitigen, den 27 Teile Boogie machen und 15 Minuten Ausmisten.

Hotspot und 27 Teile Boogie

Hotspots sind die Plätze an denen sich wie von selbst Kram anhäuft, der da nicht hin gehört. Bei uns ist das zum einen der Esstisch, dieser steht direkt im Eingangsbereich und wird ziemlich schnell vollgestellt. Wie das dann so ist, kommt über den Tag verteilt neues Zeug dazu, unter anderem natürlich auch diverse Essensutensilien. So soll man regelmäßig einmal am Tag sie den Hotspots widmen, so das sich es nicht möglich ist, dass es überhand nimmt und man am Schluss, so wie bei uns zur Essenszeit gar nicht an den Tusch sitzen kann, weil dieser mit allem möglichen Kram vollgepackt wurde.

Der 27 Teile Boogie soll die Wohnung nach und nach entrümpeln dazu stellt man den Timer auf 15 Minuten und rennt so schnell man kann mit einer Mülltüte durch die Wohnung und wirft alles rein was entsorgt werden kann. Wenn die Tüte voll ist soll man sie am besten auch sofort raus in den Container bringen.

Swish&Swipe

Beim Swish&Swipe wird im Bad und Toilette täglich geputzt. Die Waschbecken, Oberflächen und die Toilette werden geputzt und abgerieben. Hier habe ich lange gebraucht um zu realisieren, dass es völlig ausreicht, wenn ich das einmal am Tag mache und nicht wie angegeben morgens nachdem ich mich fertig gemacht habe. Mein Mann geht oft nach mir ins Bad, so war der Tipp aus dem Buch das zu erledigen, wenn man selbst fertig ist für uns so nicht umsetzbar.

Home Blessing

Das Home Blessing sieht folgendermaßen aus. Es werden alle Mülleimer geleert, grob durch gesaugt und die Küche, das Bad und die Toilette gewischt. Die Betten bezogen, an den Spiegel nur die Flecken entfernt und die komplette Wohnung oberflächlich abgestaubt. Hier musste ich mir auch eine Routine ausarbeiten. Inzwischen habe ich sogar das Home Blessing aufgeteilt an einem Tag oben an einem anderen Tag unten.

Zonen bearbeiten

Jede Woche ändert sich die Zone und wird gründlich bearbeitet. Im Prinzip von oben nach unten. Spinnweben entfernen Fenster putzen, Türen Steckdosen und Lichtschalter abstauben. Alle Flächen frei räumen und reinigen, Dinge die nicht in die Zone gehören werden aufgeräumt. Die Möbel werden abgewischt und schließlich die komplette Zone gründlich gesaugt und gewischt. In der Facebookgruppe werden diese Dinge an festen Tagen erledigt. Nun arbeite ich zwei bis dreimal die Woche vormittags, bedeutet also ich müsste die Sachen erledigen mit forderndem Kleinkind zu Hause. Wer meinen Blog verfolgt weiß, dass das nicht so einfach läuft bei uns. Mir ist jetzt auch nach mehreren Wochen bewusst geworden, dass ich nicht jede Zone immer vollständig bearbeitet werden muss.

One load a Day

Einmal am Tag eine Wäsche waschen habe ich in meine Routine mit eingebaut. Leider zieht sich das immer ziemlich mit dem Zwerg. Ich versuche meist morgens schon eine Maschine laufen zu lassen solange mein Mann zu Hause ist. Je nachdem ob ich arbeiten musste, wird diese dann aufgehängt oder in den Trockner getan. Jedesmal wenn ich zur Wäsche möchte und der Kleine da ist, will er mit also Schuhe anziehen runter laufen/hüpfen/tragen. Unten wird entsprechend Party gemacht bis ich fertig bin. Oft muss ich Kind und vollen Korb wieder hoch schleppen. Die fertige Wäsche weg räumen funktioniert auch nur stückweise.

Selfcare

Bei der Selfcare hatte ich tatsächlich auch ziemliche Schwierigkeiten und habe sich noch heute. Zuerst einmal soll man vor allen anderen aufstehen und sich komplett bis zu den Schuhen anziehen. Tja mit meinem kleinen Sohn nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Jedesmal ist er mit aufgestanden und hatte natürlich andere Pläne. Mit viel Glück hab ich geschafft mir Wasser ins Gesicht zu spritzen. Nicht immer habe ich das vorher schon richtig anziehen beherzigt. Wir spielen oft vor der Kita noch und die Chance dann eventuell noch Knete am Po oder vom Frühstückstoast Marmelade oder Nugatcreme abzubekommen, ist recht hoch. Bei Kindern die brav am Tisch essen, sind es ja meist nur die Kinder die danach entsprechend aussehen. Unser Kind isst morgens selten am Tisch, außer bei Müsli und wenn doch, dann oft auf meinem Schoß.

Warum es anfangs nicht für mich funktioniert hat

Im Buch sah die wöchentliche Routine folgendermaßen aus:

  • Montag: das Home Blessing
  • Dienstag: frei
  • Mittwoch: Menüplanung dazu entsprechen die Einkaufsliste schreiben und Büro
  • Donnerstag: Besorgungen erledigen und Wocheneinkauf
  • Freitag: Auto putzen und Geldbörse ausmisten und Date Night,
  • Samstag: Familientag
  • Sonntag: wird etwas für sich getan und die nächste Woche geplant

Jetzt mache ich die großen Putzaktionen an den arbeitsfreien Tagen. Bei uns reicht einmal saugen einfach nicht, wir müssen dreimal in der Woche saugen und wenn ich ehrlich bin reicht einmal wischen auch nicht. Der Perfektionismus stand mir da auch wieder im Weg. Ich wollte es anfangs eben wie vorgegeben machen. Was völlig bescheuert ist, da es die Routine der Autorin war.

  • Montag: Abstauben, Saugen, wischen
  • Dienstag: Einkaufen
  • Mittwoch: Bad Putzen, Saugen
  • Donnerstag: Bett beziehen, Essensplan erstellen
  • Freitag: Saugen
  • Samstag: Blumen gießen
  • Sonntag: MeTime, Woche planen, Konto checken

Was bis heute nicht funktioniert ist das Timer stellen. Wenn ich völlig überfordert in der Küche stehe und wieder nicht weiß wo ich anfangen soll, hat mir schon mal geholfen den Wecker auf 5 min zu stellen. Wenn ich in der Zone bin und die bearbeitete stelle ich nie den Wecker, ich vergesse es einfach immer. Dabei soll man nur 15 Minuten in der Zone verbringen. So entgeht man der Versuchung zu vieles auf einmal zu machen. Inzwischen erledige ich das Swish&Swipe einfach einmal täglich und die Küche wird meist im Laufe des Tages gerichtet, damit komme ich bisher gut zurecht.

In meinem Workbook “Aktionspläne” zeige ich dir wie du für jede große Aufgabe, kleinere Teilschritte erstellen kannst.