In der 44. Blognacht will Anna wissen, was ich den schon für Herausforderungen gemeistert habe. Also brainstorme ich, wie immer, was ich gemeistert habe. In meiner Wahrnehmung waren das natürlich ganz fürchterlich viele. 😅 Ich könnte ja jetzt damit anfangen, dass meine Geburt schon eine Herausforderung war. Aber die habe ich ja, wenn wir es genau nehmen, gar nicht so bewusst gemeistert. Natürlich darf ich da dennoch stolz drauf sein. Im ersten Moment kommen drei Themen hoch. Eine sehr große Herausforderung, die ich meiner Ansicht bisher nicht gemeistert habe, aber angenommen war die Mutterschaft. Eine weitere war der Schritt in die Selbstständigkeit und die letzte bis jetzt nicht gemeisterte ist der Weg der Heilung. Der letzte Punkt umfasst alle vorherigen Punkte, daher geht es in diesem Beitrag um die Heilung.
Inhaltsverzeichnis
Die erste Erkenntnis, dass es Heilung braucht
Nach der Geburt meines ersten Sohnes kamen immer wieder Situationen, in denen ich bemerkt habe, hier stimmt etwas nicht. Der Umgang in den ersten sechs Monaten war für mich sehr herausfordernd, den ich habe lange gebraucht, um eine Verbindung zu meinem Sohn aufzubauen. Da war ständig diese Wut und die Frustration, die ich nicht einordnen konnte. Irgendwann wusste ich, dass hier mein inneres Kind aufschrie. Es war wütend auf diesen Zwerg, der so viel Aufmerksamkeit einforderte, die ich ihm nicht geben wollte, denn ich hatte das ja auch nicht bekommen. Dieses Kind wollte so viel Nähe, es hat mich fast erdrückt. Meine Synapsen sind damit überhaupt nicht klargekommen, weil ich nie so viel körperliche Nähe bekommen hatte und somit gar nicht gewohnt war. Am schlimmsten war, dass dieser kleine Junge die Wut und Frustration jeden Tag spiegelte und mir einfach immer vorhielt, wie rotzig ich zu ihm war. Im Nachhinein bin ich sogar ziemlich überrascht, dass er überhaupt sprechen gelernt hat, denn ich habe es die ersten Monate nicht geschafft, wirklich viel mit ihm zu reden. Am ehesten, wenn er die üblichen Schreistunden hatte. Dann war das meine Art, mit der stressigen Situation umzugehen. Es wurde also klar, mein inneres Kind braucht Heilung.
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Hierfür habe ich natürlich das Buch von Stefanie Stahl gelesen „Das Kind in dir muss Heimat finden“*. Es stellte sich heraus, dass hier wirklich viele Punkte im Argen sind und ich wirklich viel und ordentlich an mir arbeiten durfte und noch immer darf. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, habe ich mich nicht damit abgefunden, dass ich so bin und wollte für mein Kind die Herausforderung annehmen. Zu diesem Zweck habe ich mir noch viele andere Bücher besorgt und durchgearbeitet. Im Laufe der Mutterschaft ist mir bewusst geworden, dass unser Sohn vermutlich ein Geburtstrauma hat und auch mein eigenes Geburtstrauma übernommen hat. So wurde ich vom fehlenden Urvertrauen heimgesucht und konnte mich nun endlich damit auseinandersetzen. Hierfür habe ich erstmal das Buch „Der Schmerz ist nicht meiner“* hinzugezogen, um dann herauszufinden, dass es womöglich in der Familie noch einige anderen Traumen gibt, um die ich mich vielleicht kümmern muss.😏
Es war mir zwar immer mehr bewusst, warum die Situationen so verliefen, wie sie verliefen, aber ich konnte sie nicht verhindern. So ging ich den Schritt in die Therapie, um mir professionelle Hilfe zu holen. Hier kamen ordentlich viele Themen hoch, eins ganz besonders. Ich sollte mehr nach mir schauen, um besser für mich und meine Familie da sein zu können. Ganz ehrlich, das war im ersten Moment leichter gesagt als getan. Denn ich durfte lernen, mich noch mehr abzugrenzen, zu lernen meine Bedürfnisse wahrzunehmen und zu kommunizieren. Wenn du das wie ich nie gelernt hast, dann ist das schon eine extreme Herausforderung. Vor allem als ich dann zu studieren angefangen habe.
Selbstständigkeit
Während meiner Selbstständigkeit musste ich mich ständig mit mir selbst auseinandersetzen. Das hatte ich bis dahin, wenn ich ehrlich bin, nur mit meinem Körper und in keiner Weise mental. Fragen wie, was soll ich bloß anbieten und was sind meine Stärken, haben mich regelmäßig in den Wahnsinn getrieben. Im Laufe meiner Selbstständigkeit war klar, dass ich mehr Sinn brauchte und so studierte ich Resilienz. Da die Workshops vom Studium an sechs Wochenenden stattfanden, musste ich hier jedes Mal meinem Mann einspannen und mich abgrenzen. Es war eine extreme Herausforderung, die ich in dieser Form nicht mehr machen möchte. Allerdings hat es mich darin bestärkt, tiefer in das Thema einzutauchen und es zukünftig wirklich für Kundinnen anzubieten. Da ich mich mit dem Thema des Selbstmanagements ja schon vorher viel auseinandergesetzt habe. Jetzt kamen noch Stressmanagement und Achtsamkeit hinzu. Yoga hatte ich bis dahin nur zum Abnehmen genutzt. 🤣Auch hier stellte ich fest, dass ich aufgrund meiner Geburtsverhältnisse und meiner Kindheit extrem resilient war. Allerdings auch viele Faktoren eine Rolle gespielt haben und noch immer spielen, mit denen ich als kreative Chaotin, Mutter und Selbstständige, im Alltag zu kämpfen habe.
Heilung für mich und andere
Ich wollte anderen dasselbe beibringen. Selbstständigen Müttern, die Fähigkeit beibringen, ihre Bedürfnisse zu kommunizieren. Ihnen die Tools und Methoden an die Hand geben, um ihren stressigen Alltag zu bewältigen. Noch biete ich keine Traumaheilung an, aber das ist irgendwann mein Endziel in meiner Selbstständigkeit. Hierfür lerne ich jetzt schon Themenbereiche, wie Psychotherapie, Hypnose, Reiki und EFT. Alles wird erstmal an mir und anderen „freiwilligen“😅 angewendet. Natürlich bin ich mir bewusst, dass diese Heilung vermutlich niemals enden wird, aber jeder noch so kleine Schritt bringt mich näher dahin, diese Herausforderung zu meistern.
Noch kann ich dein Trauma nicht heilen, aber dich auf deinem Weg zu mehr Gelassenheit im Alltag begleiten.