Dieser Blogartikel wurde im Zuge der Blogparade von Valeska überarbeitet und angepasst. Für mich ist inzwischen mein Bullet Journal mein ständiger Begleiter. Bis dahin war es aber ein langer Weg. Ich hatte überhaupt keiner Ahnung, wie und wofür es eigentlich genutzt wird. Denn ich habe mich wie vermutlich die meisten von den hübsch aufbereiteten Monats- und Wochenübersichten blenden lassen. Dass es dann tatsächlich genau das richtige Tool für mich ist, hat sich erst etwas später herausgestellt.
Ich habe schon als Kind viele Tagebücher gefüllt und aufgeschrieben, was mich so alles beschäftigt. Mal mehr, mal weniger. Oft hat es mir geholfen, die blöden Gefühle nicht an meinen geliebten Mitmenschen auszulassen, sondern sie rauszuschreiben. Leider habe ich in einem Wahn des Loslassens mit ungefähr 20 alle Tagebücher und Erinnerungsstücke entsorgt. Darüber ärgere ich mich bis heute, denn den Blödsinn habe ich nur wegen meiner damals vermeidlichen großen Liebe gemacht.
Inhaltsverzeichnis
Der Weg zum Planer
Als mein Mann und ich beide fest angestellt waren, verbrachten wir oft den freien Tag mit aufräumen, putzen und Erledigungen. Mich hat es irgendwann genervt, dass wir diesen einen Tag zwar zusammen, aber eben nur mit To-dos verbrachten. So machte ich eine Aufteilung der Aufgaben. Es fing damit an, dass ich die Putzaufgaben aufteilte. So wurde an einem Tag gesaugt und gewischt, den nächsten das Bad geputzt und so weiter.
Das klappte auch recht lange gut, bis ich in die Führungsposition aufgestiegen bin. Meine freie Zeit schrumpfte entsprechend und so blieb oft vieles liegen. Den Rest hat mein Mann übernommen. Also putzte der oft wieder am freien Tag.
Die Geburt änderte alles
Es heißt ja immer ein Kind verändert alles, aber so wirklich gesagt bekommt man nicht, was es alles verändert. Bei mir war es eben auch noch ein besonderes Kind, was sehr viel Aufmerksamkeit brauchte. So habe ich so ziemlich alles zurückgestellt, was ging. Doch irgendwann merkte ich, dass es so nicht weitergehen kann. Allein die Tatsache, dass ich kaum Fotos finden konnte, auf denen nicht völliges Chaos im Hintergrund herrschte, war einer der Punkte, die mich zum Handeln brachte.😅
Marie Kondo und die Magische Küchenspüle
Ich stieß auf der Suche, um meinen Haushalt besser zu organisieren auf Marie Kondo und die magische Küchenspüle. Schnell war klar, dass sich beide nicht nur um das Organisieren des Haushaltes befassen. Viel mehr wird einem deutlich gemacht, dass Selbstliebe, Akzeptanz und ein erhöhter Selbstwert mitverantwortlich dafür ist, wie gut du auf dich und dein Zuhause achtest. Ausführlich schreibe ich auf meinem Mamiblog darüber du kannst es gerne nachlesen. (den Blog ist inzwischen hierher auf die Webseite gezogen.)
Ich machte mir also Pläne, um die Magische Küchenspüle umzusetzen. Hier werden die einzelnen Räume in Zone eingeteilt und Routinen etabliert. Ich stieß auch gleich auf eine Facebookgruppe, die mir half die Routinen umzusetzen. Ich besorgte mir einen Filofax und notierte die täglichen To-dos für uns. Mein Mann war recht schnell überfordert und hat aufgrund des neuen Systems sich sofort ganz herausgehalten oder nur nach Anweisung geputzt.
Vom Filofax zum Bullet Journal
Ich merkte, dass mich die ständige Aufschreiberei nervte. Mich belastete die Verschwendung des Papiers. Den mit dem Bewusstsein, wer ich bin und was ich will, kam auch hoch, dass ich die vorhandenen Ressourcen sinnvoll nutzen wollte. So besorgte ich mir ein Laminiergerät und habe die ganzen To-dos einlaminiert, um nicht ständig Papier zu verschwenden. Mit den To-dos wurde es zwar etwas besser, aber ich war noch immer ziemlich vergesslich und überfordert.
Ich stieß auf das Bullet Journal, allerdings die Varianten mit hübsch aufbereiteten Monats- und Wochensetups. Ich verlor mich in den ganzen tollen Bildchen und wollte das auch. Schließlich konnte ich ja auch drei Stunden Nägel mit hübschen Designs machen🤣, um sie dann eine Woche später wieder zu entfernen. Ich merkte aber schnell, dass ich dafür eindeutig nicht genug Geduld hatte. Ich bin sonst wirklich ein kreativer Mensch, aber wie du sehen kannst, geht es auch hübscher. 😜
Das Buch von Ryder Carroll
Irgendwann stieß ich auf der Homepage auf das Buch des Erfinders des Bullet Journals. Plötzlich ergab alles einen Sinn. Meine Vergesslichkeit war nicht einfach so da. Sie war aufgrund der unglaublich vielen Informationen in meinem Kopf vorhanden. Ich fand mich sofort in den Beschreibungen wieder und auch die Art und Weise, wie das Bullet Journal benutzt werden konnte, machte für mich Sinn.
Ich fand eine Facebookgruppe, die sich mit Minimalistischem Bullet Journal beschäftigte. Hier gab es auch endlich einfache abgewandelte Variationen der ursprünglichen Techniken. Ich habe mich für die Alastair Variante beim Jahresüberblick und die Monatsansicht wurde bei mir die Orginalform. Eine Wochenansicht gibt es bei mir nicht.
Das braucht mein Bullet Journal
Ich habe über die Jahre einige unterschiedliche Modelle ausprobiert. Dadurch hat sich entsprechend herauskristallisiert, was so ein Bullet Journal auf jeden Fall haben muss. Es sollte gepunktet sein, benötigt nummerierte Seiten. Zu oft habe ich Seitenzahlen eintragen müssen, um den Index (Inhaltsverzeichnis) eintragen zu können. Total mühselige Angelegenheit. Eine Stiftschlaufe ist ganz nett braucht es aber nicht, da nicht jeder Stift hineinpasst. Ohne Stiftschlaufe kannst du deinen Stift einfach an der Oberkante mit dem Gummiband einspannen. Eine Tasche am Ende ist auch von Vorteil, kann aber super gut selbst gemacht werden. Zwei Lesezeichen sind für mich ein absolutes Muss, damit ich eines für die „Dirty Dailys“ und eines für den Monatsüberblick nutzen kann.
Zum Schreiben nutze ich am liebsten Fineliner. Ich habe wirklich jede Art von Stiften ausprobiert und bis jetzt bei dieser Art hängen geblieben. Ob die Stifte durchdrücken, stört mich nicht wirklich, das die Aufschriebe in der Regel noch gut zu erkennen sind.
An meinen Bedürfnissen angepasst
Das Schönste daran ist, dass ich das Bullet Journal komplett an meine Bedürfnisse anpassen kann. Habe ich keine Lust, meine To-dos aufzuschreiben, dann lass ich es einfach. Habe ich eine Idee, will Journaln oder sonst etwas machen, blättere ich einfach um und schreibe dort weiter. Durch das Inhaltsverzeichnis kann ich schnell alles wieder finden. Ich habe jetzt keine bedenken mehr, wenn ich mein Journal nicht täglich nutze, den es werden keine Seiten verschwendet. Inzwischen gehört es zu meiner festen Routine, bevor ich schlafen gehe nochmal in mein Journal zu schreiben, denn ich vergesse sehr schnell, was an dem Tag passiert ist. Sollte das je nicht funktionieren, wird das direkt am Folgetag morgens erledigt, hierfür muss ich oft den WhatsApps Chatverlauf nachlesen, um mich daran zu erinnern, was so los war.🙈
Meine Hilfsmittel
Um nicht jedes Mal die Monatsübersicht schreiben zu müssen, habe ich mir passende Washitapes besorgt. Das ist zwar nicht super sexy, aber soooo praktisch. Für die Wochentage mache ich genauso. Beim Schreiben des Rückblicks kommen meist erst die Aufkleber für die Wochentage hin. 😅
Um einen Überblick über die ganzen Inhalte der Journals zu behalten, habe ich alle Inhaltsangaben in ein Trelloboard eingetragen.
Womit ich mich noch immer schwertue
Ich habe noch immer Schwierigkeiten, das Journal „richtig“ zu nutzen. Das bedeutet, wenn ich To-dos aufgeschrieben habe, sollte ich alle nicht erledigten auf den nächsten Tag übertragen. Je nachdem wie oft die Aufgabe verschoben wird, sollte ich mir überlegen, ob ich die Aufgabe überhaupt noch machen möchte. Leider vergesse ich das zu häufig. Genauso habe ich Ideen und wichtige Informationen immer brav markiert, komme aber super selten darauf zurück und das, obwohl ich jeden Monat einen Rückblick schreibe und dafür meine Aufschriebe nochmal durchgehe. Ich will gar nicht wissen, wie viele geniale Ideen in den Journals darauf warten, endlich umgesetzt zu werden.
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