Dieser Artikel entstand im Zuge der Blogparade von Anita, in diesem erfährst du meine Strategien, mit Wut umzugehen. Zuerst mal muss ich dir erzählen, dass ich als Frühchen geboren wurde. Durch diesen besonderen Start ins Leben habe ich gelernt, dass meine Bedürfnisse nicht gehört oder gesehen werden. Da ich bzw. wir beide, ich bin ein Zwilling, keine Kraft zum Brüllen hatten, wurde angenommen, dass es uns gut geht. In den Achtzigern hat sich da auch niemand so recht befasst. Wie ich jetzt damit umgehe, wenn ich wütend werde, erfährst du im Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
So bin ich als Kind damit umgangen
Ich bin mir sehr sicher, dass meine Strategie, um mit Wut umzugehen als Kind nicht so großartig war. Aber wie auch, ich hatte niemand, der mich in meiner Wut begleiten konnte. Meine Mutter hatte es schließlich auch nie gelernt, wie man mit Gefühlen umgeht. Ich weiß, dass ich von meiner Mutter öfter als Grobian bezeichnet wurde. Also musste ich wohl ziemlich grob mit meinen Geschwistern umgegangen sein.
Die Art und Weise, wie meine Eltern gestritten haben, hat mich sicher auch geprägt. Zum einen haben sie nicht auf Deutsch gestritten so dass wir dadurch recht schnell gemerkt haben, dass es entweder um die Kinder oder um Geld ging. Meine Mutter hat immer gebrüllt, mein Vater hat nicht so wirklich reagiert und ist meist anschließend gegangen.
Ich erinnere mich, dass meine Geschwister sehr viel und sehr extrem gestritten haben. Das heißt, es sind die Fetzen geflogen und ich bin oft nur untätig daneben gestanden und konnte nicht schlechten.
Streitereien mit Partnern oft ein Desaster
Mit dem ersten langjährigen Partner war streiten grässlich, er hat quasi gar nicht auf mich reagiert, egal wie laut und wild ich wurde. Allerdings bin ich ihm dafür dankbar, denn vorher habe ich sehr selten Bedürfnisse kommuniziert.
Oft bin ich allerdings wie mein Vater einfach gegangen und habe gehofft, dass mir hinterhergerannt wird, um sich zu entschuldigen und sich zu versöhnen. Du kannst dir sicher vorstellen, dass sowas nicht vorkam. Daher lernte ich auch schnell diese Taktik abzulegen.
Bei meinem heutigen Mann wurde mir bewusst, wie unmöglich wir mit unseren Emotionen umgegangen sind. Oft sind Schimpfwörter gefallen, die zumindest mir leidgetan haben.
Dank der Kinder
Ich glaube, ohne meine Kinder hätte ich sehr sicher keine gesunde Streitkultur entwickeln können und auch nicht gelernt, mit meiner Wut umzugehen. Trauma weiter gegeben, das Kind immer wütend, also musste ich hier lernen, wie ich damit umgehen kann.
Ich lernte dadurch, dass ich meinen ersten Sohn in seiner Wut begleiten musste, meine eigene wahrzunehmen und zu regulieren. Wo im Körper die Anzeichen auftreten und was ich tun kann, um daraus keinen Wirbelsturm entstehen zu lassen. Ja, ich habe zum Teil auch reagiert wie eine Furie.
Inzwischen merke ich die unterschiedlichen körperlichen Reaktionen ja nach nicht erfülltem Bedürfnis. Leider ist es oft ein Anschwellen des Halses, was mir deutlich macht, dass ich glaube nicht gehört zu werden. Kein Wunder, mit meinem Start in die Welt.
Meine Strategien, um mit Wut umzugehen
Dank meines Resilienzstudiums und meiner Liebe neues zu lernen, bin ich auf viele verschiedene Strategien gekommen, um mit meiner Wut umzugehen und natürlich auch andere dabei zu unterstützen.
- EFT: Die Emotional Freedom Technique ist ein sehr kraftvolles Tool, um mit Wut umgehen zu können. Es gibt zum einen ganze Klopfsequenzen, um im Nachhinein mit seiner Wut umgehen zu können und auch in der Situation direkt. Die Klopfstelle bei Wut sind kleiner Finger und Schlüsselbein eine der Ersten, die ich mir merken wollte.
- Breathwork: Wenn ich wütend bin, dann komme ich sofort in den Kampfmodus, die beste Methode, um schnell wieder klar zu denken, ist tiefe Atemzüge in den Bauch zu machen. Damit signalisiere ich meinem Gehirn, dass keine Gefahr besteht.
- Embodiment: Wut baut Druck auf, der irgendwann wieder freigesetzt werden muss. Bei meinen Kindern war es oft das Weinen nach einem dollen Streit, bei mir wird gerne mal alles abgeschüttelt, was so möglich ist.
Durch meine Neugier und das versuchen Lösungen zu finden, konnte ich für meine Kinder und mich wunderbare Tools und Methoden entdecken, die uns allen helfen, mit der Wut umzugehen. Wenn du deinen Kindern ein Buch zu diesem Thema vorlesen möchtest, dann empfehle ich dir dieses hier.
Mir ist noch wichtig zu erwähnen, dass Wut kein Gefühl ist, dass du loswerden möchtest. Alles vermeidlich „blöden“ Gefühle wollen dir immer etwas mitteilen. Nicht immer in einer Form, die du so einfach verarbeiten kannst. Oft liegt daran, dass du vielleicht schon lange vorher ein weniger extremes Gefühl ignoriert hast.
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Liebe Alexandra herzlichen Dank für diesen wertvollen Beitrag zu meiner Blogparade und deine Wut-Strategien.
Atmen und Schütteln ist wunderbar, um körperliche Fixierungen der Wutemotionen zu lösen.
Was deinen Hals anschwellen lässt, sind unausgesprochene Dinge, die dort energetisch stecken bleiben.
Dabei hilft, alleine in der Natur alles laut auszusprechen, was du dir nie getraut hast einer Person gegenüber zu kommunizieren.
Herzliche Grüße von Anita
Herzlichen Dank, liebe Alexandra, für den Beitrag zu meiner Blogparade. Schön, dass du deine Geschichte teilst und deine Wut-Strategien präsentierst.
Herzliche Grüße von Anita