Dieser Blogartikel entstand im Zuge der Blogparade von Birgit, zum Thema Gesundheit. Ich möchte speziell auf die mentale Gesundheit eingehen, dass sie zum einen in meiner Arbeit eine große Rolle spielt und zum anderen auch für mich ein wichtiger Punkt darstellt. In meiner Familie, zumindest in der älteren Generation, gibt es nur Krankheiten, die sich auf den Körper beziehen. Somit wird alles, was mit dem Geist, also mental zu tun hat, sofort als entweder nicht vorhanden oder eben verrückt abgetan. Meine Großmutter zum Beispiel wird langsam dement, vielleicht ist es sogar schon Alzheimer, dass weiß keiner so genau oder wie eben erwähnt es wird totgeschwiegen.
Ich selbst habe lange gebraucht, um zu begreifen, wie sehr uns unser Geist beeinflusst. Dass äußere Umstände dazu führen können, geistig nicht mehr fit zu sein oder eben die andere Seite, die geistigen Herausforderungen zu körperlichen Problemen führen können. So gab es bei mir eines Tages auch die typischen Momente, in denen mir blöde Situationen auf den Magen geschlagen haben, oder ich wegen zu großer Sorgen schlaflose Nächte hatte.
Inhaltsverzeichnis
Warum ist mir mentale Gesundheit so wichtig?
Als ich Mutter wurde, habe ich schnell gemerkt, wie viel Stress man haben kann ohne einen weiteren Job. Nur die bloße Mutter sein, setzt mich so sehr unter Druck und rief Stress hervor, denn ich vorher so bisher nicht kannte. Es hat leider viel zu lange gedauert, bis ich fähig war, meinen mentalen Zustand als eine Sache anzusehen, um die ich mich kümmern muss. Für mich hatten meine körperlichen Beschwerden und die schlechten Gemütszustände nichts mit der mentalen Gesundheit zu tun. Es fielen mir immer wieder andere Ausreden und Erklärungen ein, woher diese Zustände kamen. Nachdem ich mitbekommen hatte, wie sich die Familie mit der Krankheit meiner Oma befasste, war mir klar, woher das Denken kam.
Therapie, ist doch quatsch
An meinem 40. Geburtstag hatte ich mich dazu entschieden, mir professionelle Hilfe zu holen und mich in Therapie zu begeben. Ich wusste, ich kann so nicht mehr weiter leben. Von vielen Seiten kamen entsprechende Bedenken, wofür das Ganze den gut sein soll. Ich hatte lange Diskussionen, weil nicht verstanden wurde, warum ich mich zu diesem Schritt entschieden. Für die meisten um mich herum war es das Eingestehen, dass ich verrückt bin oder das ich mit ausreichenden Gesprächen wieder in Ordnung kommen könnte. Für mich war aber viel wichtige jemanden zu haben, der Objektiv auf die Situationen schauen konnte. Die Gespräche zeigten mir oft eine andere Perspektive, um daraufhin nicht änderbares besser akzeptieren zu können.
Tipps zur Stärkung deiner mentalen Gesundheit:
- Selbstfürsorge an erster Stelle: Mental gesund zu bleiben bedeutet, sich selbst nicht zu vernachlässigen. Egal, wie viel Arbeit du hast, plane regelmäßige Pausen ein. Nutze diese Momente, um aufzuatmen, zu meditieren oder einfach nur tief durchzuatmen. Und denk daran, du darfst auch mal „Nein“ sagen, wenn es zu viel wird.
- Struktur im Chaos: Kreative Chaoten neigen dazu, in einem chaotischen Umfeld zu gedeihen. Aber eine gewisse Struktur kann dir helfen, den Überblick zu behalten und Stress zu reduzieren. Erstelle einen Wochenplan, setze Prioritäten und arbeite nach einem festen Zeitplan.
- Unterstützung suchen: Selbstständige Mütter müssen nicht alles allein bewältigen. Suche nach Unterstützung von Familie, Freunden oder sogar professionellen Dienstleistern so wie ich, um dir bei der Kinderbetreuung oder der Arbeit zu helfen. Es ist okay, um Hilfe zu bitten.
- Kreativität als Therapie: Nutze deine Kreativität als Ventil für Stress und Sorgen. Malen, Schreiben oder Musik können großartige Möglichkeiten sein, deine Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten. Du wirst erstaunt sein, wie befreiend es sein kann.
- Gespräche über Gefühle: Es ist wichtig, offen über deine Gefühle zu sprechen. Mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten kannst du Druck ablassen und wertvolle Unterstützung finden. Teilen ist Heilen.
Auf die Anzeichen achten
Inzwischen achte ich sehr genau darauf, wenn sich an meinem Körper oder meinen Gefühlen etwas verändert. Dann weiß ich genau, wie und wodurch ich gegensteuern kann. Ich rate dir dringend, dich länger zu beobachten. Es muss auch nicht immer auf Stress zurückzuführen. Bei mir haben hormonelle Schwankungen auch schon oft dafür gesorgt, dass vermeidlich harmlose Konflikte eskaliert sind. Da mir wichtig war zukünftig Frauen zu helfen, die in einer ähnlichen Situation sind, habe ich mich dazu entschieden Resilienz zu studieren, um beim Stressabbau behilflich sein zu können.
Buch dir ein Gespräch mit mir
Liebe Alexandra,
ich danke dir! Mentale Gesundheit ist genau so wichtig wie körperliche. Und irgendwie ist es immer noch nicht so ganz in unserer Gesellschaft angekommen. Wir schauen noch zu viel auf die körperlichen Symptome und halten uns daran fest.
Es ist eben einfacher einen sichtbaren Beinbruch zu behandeln als ein unsichtbares mentales Problem. Umso wichtiger, dass du hier darüber schreibst und du dir trotz Widerstände Hilfe geholt hast.
Deine Anregungen sind sehr wertvoll. Wer, als wir selbst sollte sonst auf uns aufpassen.
Herzliche Grüße, Birgit