In der 34. Blognacht hat Anna Koschinski wieder einen Impuls, bei dem ich schon allein beim Lesen, den Satz des Deutschlehrers im Kopf habe: Thema verfehlt! Nach kleinem Brainstorming, was ich den kann und was ich denn seitdem deswegen ständig mache, komme ich zu meinem Thema „Seit ich zeichnen kann, muss ich ständig kritzeln“. Ich bin das typische Mädchen, dessen Lehrer Bemerkungen im Heft hinterlassen haben, weil es so vollgeschmiert war. Ich konnte damals wie heute viel besser Informationen aufnehmen, wenn meine Finger beschäftigt waren. Heute ist es leider eher der Wäscheberg, der währenddessen gefaltet wird. 🙄

Zeichnen statt daddeln

Gerade in Zoom Calls ist es total unhöflich zu kritzeln, weil jeder denkt, ich daddel nebenher auf dem Handy. Da der Blick ja in der Regel nach unten auf das Papier gerichtet ist und nicht wie bei allen anderen auf die Kamera oder sich selbst. In einem Gruppencall für den Kitahackathon bin ich darauf angesprochen worden, warum ich mich so wenig aktiv beteilige bei der Diskussion. Ich habe dann mein Bild, das ich gekritzelt habe, in die Kamera gehalten und dazu kurz meine Ansichten und Meinungen als Mutter eines Kitakindes erläutert. An da hat keiner mehr sich gefragt, ob ich überhaupt gedanklich anwesend bin.

Von der Mutter gelernt

Meine Mutter hat mich zum Zeichnen gebracht. Sie hatte viele schöne Zeichnungen von Frauen in schönen Kleidern und Spiegelbildern an der Wand hängen. Die habe ich so bewundert, sodass sie sich eines Tages hingesetzt und mir die Grundlagen zum Zeichnen beigebracht hat. Wie die Proportionen für Gesichter und Körper sein sollten und wie sich Licht und Schatten auf dem Papier abbilden. Ich hatte nie den Gedanken, nicht zeichnen zu können. Obwohl ich als Kind geschielt habe und an Diplopie (Doppelbildern) leide, hat mich das nie davon abgehalten, so viel wie nur irgend möglich zu zeichnen. Am schlimmsten ist mein innerer Kritiker, der mich leider oft genug daran hindert, mich an meinen Werken zu erfreuen.

Mit zeichnen die Produktivität steigern

Das Wissen darum, dass ich meine Kreativität benötige, um produktiv zu sein, hat mich auch schon oft in Motivationsflauten gerettet. Da wird die Arbeit dann zur Seite gelegt und einfach mal gekritzelt. Mal mit Schablonen, mal mit Bunt- oder mit Filzstiften oder einfach nur der Bleistift. Allerdings darf dann wiederum nicht vergessen, wieder zu meiner eigentlichen Arbeit zurückzukehren. 😉

Die Gabe vererbt

Meine Liebe zum Malen und Zeichnen habe ich wohl auch dem Großen vererbt. In den ersten Jahren in der Kita gab es selten Kunstwerke, da er es auch oft gewohnt war, dass Mama ihm die Dinge malt, die kann das doch so toll. Nun, da er mit der Kita fertig ist, haben sich einige Kartons mit Bildern angesammelt. Seine spezielle Gabe, um die ich ihn beneide, ist die Fähigkeit, die Bilder in Geschichten entstehen zu lassen und während des Malens weiter geschehen zu lassen. Da geht es oft wild und dramatisch zur Sache.

Zeichnen zur Entspannung

Ich wäre keine echte Resilienztrainerin, wenn ich daraus nicht auch eine Entspannungsübung machen könnte. So ist Zeichnen ein wichtiger Bestandteil in meinem Entspannungsprogramm. Gerade, weil viele meiner Kundinnen kreative Chaotinnen sind und daher auch noch visuellen angesprochen werden als andere. Am liebsten nutze ich hier die Fantasiereisen und das Mandala dazu. Diese Übung hat meine Klassenlehrerin in der Realschule sehr gerne genutzt, wenn es in der Klasse wieder allzu wild wurde.

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