In der 55. Blognacht will Anna, dass ich meine Rebellin heraushole und ich dir erzähle, wo ich Regeln breche. Wie du am Titel schon sehen kannst, geht es darum, wie ich es schaffe, Selbstmanagement strukturbefreit passend für mich zu nutzen. Weißt du, es gibt da draußen diese goldenen Regeln für Selbstständige. So Sachen wie:
„Ohne feste Morgenroutine bist du verloren.“
„Plane deine Woche am Sonntagabend durch, sonst wird das nix.“
„Arbeite mit Fokusblöcken und lass dich auf gar keinen Fall ablenken.“

Na ja. Ich hab’s probiert. Mehrmals. Mit Post-its, Pomodoro und Planer mit Farbcode.
Und weißt du was? Ich hab mich dabei gefühlt wie in einem Kostüm, das juckt. Sah vielleicht organisiert aus. War’s aber nicht.
Also hab ich irgendwann beschlossen: Ich brech die Regeln. Und siehe da – plötzlich ging’s leichter.

Ich plane nicht alles durch. Ich plane nach Gefühl.

Klingt erstmal nach Chaos, oder? Ist es aber nicht. Es ist strukturbefreit.

Ich frage mich nicht mehr, wie mein perfekter Montag aussieht. Ich frage mich:
Was brauch ich heute, damit es läuft?
Nicht perfekt. Nicht nach Plan. Aber gut genug, um weiterzukommen.

Manche Tage bestehen aus Flow. Andere aus Vesperbroten und fünf Minuten konzentriertem Arbeiten zwischen zwei Kinderfragen.
Und das ist okay. Ich plane mit mir, nicht gegen mich.

Ich arbeite produktiv ohne Timer-Terror und Hustle-Mantras

Ganz ehrlich? Diese Timer-Typen mit „25 Minuten konzentriert arbeiten, dann 5 Minuten Pause“ machen mich nervös.
Ich bin keine Maschine. Ich arbeite manchmal drei Stunden durch und dann zwei Tage in Gedanken.

Produktiv bin ich trotzdem. Warum?
Weil ich nicht versuche, mein Hirn in ein Schema zu pressen, das es langweilt.
Ich folge meiner Energie.
Wenn ich merke, da kommt grad was Gutes, dann bleib ich dran. Und wenn’s zäh ist – dann ist halt Pause. Nicht aus Faulheit, sondern aus Selbstrespekt.

Ich organisiere mich aber nicht nach Lehrbuch

Ich liebe Notion. Aber nicht so, wie’s die Produktivitätspäpste empfehlen.
Bei mir gibt’s Listen mit Namen wie „Geistesblitze“, „Wenn Kinder krank sind“ oder „Was ich auf keinen Fall vergessen darf, aber eh vergesse“.

Ich organisiere nicht für den Kalender, ich organisiere für meinen Kopf.
Damit der nicht alles gleichzeitig jonglieren muss. Damit mein Chaos einen sicheren Parkplatz bekommt.

Und weißt du was? Das funktioniert. Nicht perfekt. Aber zuverlässig.

Ich gönne mir Pausen. Und ich rechne sie mit ein.

Selbstfürsorge ist kein Bonusprogramm. Sie ist Teil meiner Arbeit.
Denn wenn ich immer nur durchziehe, hab ich am Ende zwar eine To-do-Liste mit Häkchen, aber keine Lust mehr aufs Leben.

Ich leg mich mittags hin, wenn ich müde bin. (Geht natürlich nur, wenn mein Mann auch da ist😉) Ich bastle lieber statt am Businessplan herumzutüffteln, wenn mein Hirn überhitzt ist.
Ich sage ab, wenn ich merke: Heute wär ein Termin keine gute Idee. Für mich und für die andere Person.

Regel: „Immer verlässlich verfügbar sein.“
Ich sag: Nein danke. Ich bin lieber echt da, wenn ich kann. Und ehrlich nicht, wenn ich nicht kann.

Ich mache nicht alles. Und manchmal mache ich’s ganz anders.

Regel: „Fokussiere dich auf eine Sache.“
Äh, nee. Ich bin kreativ-chaotisch. Ich brauch Abwechslung, sonst fängt mein Kopf an, gegen die Wand zu malen.
Manchmal schreib ich an fünf Ideen gleichzeitig. Manchmal bleibt was zwei Wochen liegen und dann kommt ein Geistesblitz, der alles verändert.

Mein System ist kein starres Gerüst. Es ist eher wie ein Zelt. Stabil, aber beweglich.
Und mit Platz für mich. Für meine Kinder. Fürs Leben.

Fazit: Strukturbefreit ist nicht planlos. Es geht nach eigenem Rhythmus.

Ich breche Regeln nicht, um rebellisch zu sein. Ich breche sie, weil ich mir nicht mehr einreden lasse, dass es nur eine richtige Art gibt, selbstständig zu arbeiten.
Ich will nicht funktionieren. Ich will wirken. In meinem Tempo. Mit meinem Chaos. Und meiner Art, die Dinge zu tun.

Und wenn du jetzt denkst:
„Darf man das überhaupt so machen?“
Dann sag ich: Ja. Darfst du. Weil dein Business kein Klassenzimmer ist. Sondern dein kreativer Spielplatz. Ganz strukturbefreit eben. 😉

Wenn du auch lieber mit Glitzer auf dem Hoodie als mit starren Systemen durch den Alltag tanzt – dann schau mal in mein Workbook „Liebe dein Chaos“.
Kein Blabla. Kein Perfektionismus. Einfach dein eigener Rhythmus zum Ausprobieren, Umdenken und Durchatmen.

Warum ich Regeln breche und strukturbefreit und stressfrei arbeite