Weiblicher Zyklus

Weiblicher Zyklus

Der weibliche Zyklus ist ein faszinierender und komplexer Prozess, der den Körper einer Frau jeden Monat durch verschiedene Phasen führt. Während viele Frauen so wie ich ihren Zyklus als etwas Unangenehmes betrachten, kann ein tieferes Verständnis dafür helfen, ihn als eine Quelle der Stärke, der Kreativität und der Selbstkenntnis zu sehen. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Zyklus nutzen kannst, um deine Planung zu optimieren, dich selbst besser zu pflegen, die unterschiedlichen Energien in jeder Phase zu verstehen. Passende Sportarten zu wählen und dich mit der richtigen Ernährung zu unterstützen.

Warum ist es wichtig, den Zyklus besser zu verstehen?

Ich für meinen Teil fühlte mir die meiste Zeit meines weiblichen Daseins, wie ein Spielball der Natur. Es gab schon als Teenager für mich Phasen in meinem Zyklus, die ich meiner Ansicht nach nicht beeinflussen konnte. Obwohl ich wie die meisten heranwachsenden Frauen eine hormonelle Verhütung nutzte, kam die Periode für mich immer mit einem riesigen Gepäck an hormonellen Ausbrüchen, die mich in eine kratzbürstige Furie verwandelte. Erst sehr spät nach der Geburt meines ersten Sohnes beschäftigte ich mich mit meinem Zyklus. Mir war lange nicht bewusst, wie sehr er mich, meine Arbeit und mein Familienleben beeinflusst. Hier erfährst du, wie du deinen Zyklus in jeder Phase beeinflussen kannst.

Die vier Phasen des weiblichen Zyklus

Wie du sicher weißt, besteht ein weiblicher Zyklus aus vier Phasen. Er beginnt mit der Menstruation, die für die meisten von uns zumindest, was mich anbetrifft, eine ziemlich emotionale Phase. Ich möchte mich in dieser Phase am liebsten auf eine einsame Insel verkriechen. Die zwei nächsten Phasen Follikel und Ovulationsphase sind bei mir in der Regel ziemlich unscheinbar. Spannend wird es dann wieder in der Lutealphase dem sogenannten Herbst. Je nachdem wie die Tage sind, ob stressig oder entspannt, läuft diese Phase bei mir zum Teil verheerend ab. Da kann es leider vorkommen, dass der Umgang mit meinen Mitmenschen mehr als schlecht verläuft. Ich bin gereizter als sonst und kann mich schlechter auf eine Sache konzentrieren. Stressige Situationen bekomme ich überhaupt nicht in den Griff und ich werde zum Teil richtig aggressiv. Damit du weißt, wie du diese ganzen Phasen in deinem Zyklus unterstützen kannst, habe ich dir hier in Bezug auf Ernährung und Energiehaushalt sämtliche Punkte aufgeführt, die du beachten kannst.

Menstruation erste Phase im Zyklus

In dieser ersten Phase ist deine Energie am niedrigsten, sie wird auch der zyklische Winter genannt und steht für den Neubeginn. Nutze diese Zeit für Ruhe und Entspannung. Höre auf die Bedürfnisse deines Körpers und gönne dir viel Selbstfürsorge wie warme Bäder, Meditation oder das Lesen eines guten Buches. Sanfte Bewegungsformen wie Yoga oder leichte Dehnübungen können dir helfen, die Muskeln zu entspannen und das Wohlbefinden zu fördern. Nährstoffreiche Lebensmittel wie dunkles Blattgemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte können dazu beitragen, den Eisengehalt im Körper wieder aufzufüllen und die Energie zu unterstützen.

Follikelphase zweite Zyklusphase

Deine Energie steigt nun wieder an. Nutze die Zyklusphase mit der Energie und Kreativität, um neue Projekte zu planen oder künstlerische Aktivitäten zu verfolgen. Diese Phase wird auch der Frühling genannt. Aerobe Übungen wie Laufen, Schwimmen oder Tanzen können dazu beitragen, die Energie zu steigern und das Wohlbefinden zu fördern. Zur Ernährung eignet sich jetzt besonders frisches Obst und Gemüse, mageres Eiweiß und gesunde Fette unterstützen den Körper in dieser Phase optimal.

Dritte Phase im Zyklus Ovulationsphase

Nutze die gesteigerte Vitalität und Verbindungsfähigkeit in dieser Phase, um Zeit mit geliebten Menschen zu verbringen oder sich in sozialen Aktivitäten zu engagieren. Jetzt ist der beste Zeitpunkt für intensive Workouts wie Krafttraining oder HIIT. Sie können dazu beitragen, die körperliche Leistungsfähigkeit zu optimieren und die Stimmung zu verbessern. Passend dazu eignen sich jetzt Proteine, komplexe Kohlenhydrate und gesunde Fette, sie unterstützen die Energieproduktion und die Stabilität des Blutzuckerspiegels.

Lutealphase Zyklusphase

Nimm dir in dieser Phase Zeit für Entspannung und Erdung. Praktiken wie Achtsamkeit, Tagebuchschreiben oder Naturspaziergänge können helfen, dich auf die bevorstehende Menstruation vorzubereiten. Beruhigende Aktivitäten wie Pilates, Stretching oder langsames Joggen können dazu beitragen, Stress abzubauen und die Entspannung zu fördern. Kleine, häufige Mahlzeiten mit ausgewogenen Anteilen an Kohlenhydraten, Proteinen und gesunden Fetten können helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Stimmungsschwankungen zu reduzieren.

Wie du als kreative Chaotin dieses Wissen über den Zyklus nutzen kannst

Da du als kreative Chaotin oft einen unkonventionellen Arbeitsstil bevorzugst, kannst du den natürlichen Rhythmus deines Zyklus nutzen, um deine Arbeits- und Schaffensphasen zu planen. Anstatt dich an starre Zeitpläne zu halten, kannst du deine produktiven und kreativen Höhepunkte während bestimmter Phasen deines Zyklus maximieren. Während der Follikelphase könntest du dich beispielsweise auf das Brainstorming neuer Ideen konzentrieren, während du in der Lutealphase dazu übergehst, deine Ideen zu konkretisieren und umzusetzen. Indem du deine eigenen Schwankungen in Stimmung, Energie und Kreativität beobachtest, kannst du besser verstehen, wie dein Zyklus deine Kreativität beeinflusst. Du weißt selbst, dass du dazu neigst, dich zu stark in deine Arbeit zu vertiefen und dabei oft deine eigenen Bedürfnisse vernachlässigst. Der weibliche Zyklus kann als Erinnerung dienen, regelmäßige Pausen einzulegen, dich um dein körperliches und emotionales Wohlbefinden zu kümmern und deine eigene Resilienz zu stärken.

In meiner Arbeit als Organisationsmentorin begleite ich dich auch dabei, deinen Zyklus und somit dich selbst besser zu verstehen. Melde dich zu meinem Newsletter an, um zukünftig keinen Blogartikel mehr zu verpassen.

6 Tipps für deinen stressfreien Geburtstag als Mama

6 Tipps für deinen stressfreien Geburtstag als Mama

Ich glaube, jede Mama kennt diese Situation. Für andere Familienmitglieder geben wir uns Mühe, backen Kuchen, besorgen Geschenke und kümmern uns um die Partygäste. Kommt es zu unserem Geburtstag, bleibt die ganze Arbeit wieder an uns hängen. Wir backen für uns und haben den ganzen Stress, im schlimmsten Fall räumen wir hinterher auch noch das Chaos auf. Hier habe ich 6 Tipps sie dein Geburtstag entspannter wird.

1. Statt am Geburtstag zu backen.

Kaufe Kuchen, entweder am selben Tag oder am Vortag. Du kannst natürlich auch einfach einen gefrorenen besorgen, denn du dann morgens auftauen lassen kannst. Eine andere Möglichkeit ist, den Kuchen vorzubacken und dann einzufrieren.

2. Lasse Kuchen backen

Eine Möglichkeit, die ich immer wieder gerne nutze. Ich lasse Gäste, die kommen, Kuchen backen. Da ich selten ein Geschenk möchte, ist das die schönste Möglichkeit mir eine Freude zu bereiten. Ich habe weniger Stress und benötige mir keine Gedanken machen.

3. Verpflegung am Abend

Bei uns bleiben die Gäste oft länger beim Geburtstag. So dass sich die Frage der Verpflegung zum Abendessen stellt. Bei uns gibt es traditionell Pizzabrötchen. Die kannst du variieren, wie du es möchtest, je nach Belag geht auch vegetarisch.

Bei mir kommen in die Masse :

  • 200ml Sahne
  • 200g Salami
  • 200g Schinken
  • 200g Pizzakäse
  • Gewürze wie Salz Pfeffer und italienische Kräuter

Die Aufbackbrötchen werden halbiert, mit der Masse bestrichen und dann 10 Minuten in Ofen gebacken.

Toast und Weckchen auf einem Blech mit Backpapier mit Pizzabrötchenmasse
Pizzawecken bzw Pizzatoast

Du kannst das ganze auch mit Toastbrot machen. Auch hier gibt’s die Möglichkeit, sie schon am Vortag oder Vormittag vorzubereiten oder sie einzufrieren. Sie halten sich ca. 3 Monate in der Gefriere. Solltest du schon planen, sie einzufrieren, dann nimmt sie 2 Minuten vorher raus. So können sie im Ofen nach dem Auftauen fertig gebacken werden.

Fingerfood und andere stressfreie Gerichte

Anderes Fingerfood eignet sich auch einwandfrei, um deine Gäste zu verpflegen. Schicken- oder Käsehörnchen. Pizzamuffins, Saitenwürsten, Leberkäse. Dazu reicht Brot und Salat. Noch mehr Ideen für Fingerfood findest du hier.

4. Dekoration am Vorabend

Solltest du Dekoration wollen, dekoriere entweder am Vorabend oder beziehe deine Liebsten mit ein, meine Kinder machen das super gerne. Überlege dir, ob du überhaupt Dekoration benötigst. Denk dran, es ist dein Tag, den darfst du so gestalten, wie du es willst.

5. Mach ein Liste für deine liebsten

Du hast vor, dich an deinem Tag um gar nichts zu kümmern? Dann mach für deine Liebsten eine Liste. Ich hatte schon Geburtstage, die fürchterlich waren, alles nur, weil ich nicht kommunizieren konnte, was ich überhaupt möchte. Überlege dir also genau, was du möchtest. Deine Liebsten stecken nicht in deinem Kopf und wissen daher nicht, was du willst.

Denke auch daran, spezifisch zu sein. Frühstück am Morgen kann für jeden was anderes bedeuten. Auch wenn du hier vielleicht denkst, dass deine Mitmenschen doch täglich viel Zeit mit dir verbringen und es daher doch wissen sollten. Glaub mir dem ist nicht so. 😅 Schreib also lieber zu viel als zu wenig auf, wenn nötig bevorzugte Marken und Vorlieben.

6. Nimm Hilfe an wenn sie angeboten wird

Es gibt erfreulicherweise in meinem Familien- und Freundeskreis immer jemanden, wo Hilfe anbietet. Ich habe diese eine Mama eines Kumpels, die immer abspülen möchte. Inzwischen macht es mir nichts aus, wenn sie mir dabei behilflich ist. Genauso nehme ich jedes Angebot etwas Gebackenes mitzubringen dankend an.

Es ist keine Schande Dinge an seinem Geburtstag nicht tun zu wollen und sich einfach feiern zu lassen!

Lass uns reden, sollte es dir schwer fallen dich feiern zu lassen. 😉

Bedürfnisse: Wir verstummen.

Bedürfnisse: Wir verstummen.

In der 26. Blognacht fragt Anna, was mich sprachlos macht. Wie immer kommt, erstmal das Brainstorming, ob mich etwas Sprachlos macht und wenn ja was. Oder auch gibt es Missstände, auf die ich aufmerksam machen möchte. Dabei fällt mir mein eigener Weg ein, denn ich so mitmachen musste, um zu lernen meine Bedürfnisse zu kommunizieren. Die Erziehung, die ich genossen habe und die daraus entstandenen Beziehungen, die man so gar nicht wirklich bezeichnen kann. Denn das eine hat dazu geführt, dass das andere noch immer nicht in Gänze möglich ist, oder zumindest nicht so, wie es in meiner Vorstellung vom Gefühl her sein sollte. Um mir da folgen zu können, nehme ich dich mit durch meine Entwicklung, die, wie ich glaube, ziemlich vielen so ergangen ist.

Die Geburt

Ich bin ein Zwilling und wurde in der .. Woche per Kaiserschnitt geboren. Hier ging es schon los, dass man meiner Mutter die Fähigkeit abgesprochen hat, sie wüsste nicht Bescheid, wie der Stand sei. Sie kam ins Krankenhaus und wusste sehr genau, dass sie Presswehen hatte, da man sie nicht ernst nahm, war es schon fast zu spät, denn ein Zwilling 🙋‍♀️ lag vor dem Ausgang und der andere wollte raus. So musste sie in Vollnarkose gesetzt werden und wir wurden rausgeschnitten. Ich nehme an, dass aufgrund der Schwangerschaftswoche nicht davon ausgegangen wurde, dass wir doch schon rauswollten. Hier gingen die Bindungsprobleme schon los, mein Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit wurde nicht erfüllte.

Der Brutkasten

Wir wurden wie damals üblich in den Brutkasten gesteckt. Ich weiß nicht wie es heute gehandhabt wird, damals wurde sich aber recht wenig um so einen kleinen Zwerg gekümmert. Die Bindung zur Mutter, die so wichtig ist, wurde nicht beachtet. Ich musste, weil ich so klein war, sogar noch eine Woche länger im Krankenhaus bleiben. Ich gehe davon aus, dass ich ordentlich versorgt wurde, mit Milch und Windeln, dass mich aber keiner in den Arm genommen hat. Gerade als Zwilling, wo man neun Monate im Bauch zusammen verbringt, ist das Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit enorm. Zu Hause wurden wir, soweit ich weiß, nur zusammen in die Betten gelegt, wenn der Platz oder die Möbel nicht vorhanden waren. Ich kenne Bilder, wo wir Zwerge der Größe im Kinderwagen zusammen lagen.

Bedürfnisse nicht kommunizieren

Diese frühen Momente in meinem Leben, haben mir beigebracht, dass ich meine Bedürfnisse nicht zu kommunizieren brauche. Denn damals wusste es niemand besser. Ich habe als ich Mutter wurde immer voll stolz gesagt, dass uns meine Mutter nie schreien lassen hat. Das ist nur fast richtig. Denn ein Baby, genauer ein Frühgeborenes, hat gar nicht die Ressourcen, um zu schreien. Bestimmt haben wir uns bemerkbar gemacht, aber darauf hat keiner geachtet. Es war damals noch genauso üblich, nach Uhrzeit zu füttern und zu wickeln.

Schwarze Pädagogik: Kinder haben keine Bedürfnisse

Die Nachkriegszeit und Frau Haarer haben bei einigen Generationen ganz schön was kaputt gemacht. Ich habe Bücher von meiner Mutter in Altdeutsch gesehen, wo beschrieben wurde, wie das Kind sich zu verhalten hat. Also als Neugeborenes hast du deiner Mutter acht Stunden Schlaf zur Erholung zu gönnen. Wie um alles in der Welt kommt jemand auf die Idee, dass ein Baby weiß wie lange acht Stunden sind. Es verschlägt mir die Sprache, wenn ich daran denke, wie viele Kinder damals in dunklen Zimmern allein schreiben gelassen wurden. Die daraufhin verlernt haben, ihre Bedürfnisse zu äußern, weil sie ja nicht gehört wurden. Vielleicht war der ursprüngliche Ansatz dazu da, um gefügige Soldaten für der zweiten Weltkrieg zu kreieren.

Schlaftraining

Heutzutage heißt das ganze Schlaftraining, um den Babys beizubringen allein zu schlafen. Wieso sind Menschen die einzigen „Tiere“ die ihren Nachwuchs allein schlafen lassen wollen? Das erschließt sich mir nicht. Da fragt man sich doch, wo die Bindungsprobleme herkommen. Die Eltern sollen immer nur eine bestimmte Zeit vor der Tür warten, irgendwann „lernt“ das Kind dann allein zu bleiben und hört auf mit weinen. Es dauert zwar länger, aber der Effekt ist derselbe. Das Kind hört auf, sich zu melden und sein Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit zu kommunizieren.

Das Kommunizieren der Bedürfnisse verlernt

Da einige Generationen verlernt haben auf ihre Bedürfnisse zu achten, ist völlig logisch, dass wir mit Volkskrankheiten wie Burnout und Depressionen zu kämpfen haben. Soziale Kontakte sind oft eher Online statt im realen Leben und die meisten möchten gar keine tiefe Bindung eingehen und wenn, dann sind sie oft problematisch. Ich habe starke Probleme damit, Menschen näher an mich ran zu lassen, denn die Angst gleich wieder verlassen zu werden ist enorm. Ich muss gestehen, dass ich auch Kinder wollte, weil, die mich nicht so leicht verlassen können. Wir haben hier also viele Generationen, die in Familien aufgewachsen sind , wo glaubten Kinder sind manipulative Tyrannen. Es gab sicher einige Mütter, die hinter verschlossenen Türen, ganz anders gehandelt haben und jede von ihnen verdient einen Orden. Denn es war damals sicher genauso verrufen, wie heute einem Kind Industriezucker😉 zu geben.

Windelfrei

Als Teilzeit-Windelfrei Mama möchte ich dir das auch noch mit geben. Unsere Gesellschaft hat ein Grundbedürfnis von Babys abtrainiert, das Bedürfnis sich nicht zu beschmutzen. Mit der Formulierung bin ich nicht glücklich mir fällt aber nichts anderes im Moment ein. Es ist in unsere westlichen Welt völlig normal, daß Babys und Kleinkinder in die Windel machen. Warum wir das ganze nicht mehr können weiß ich leider nicht dazu werde ich vielleicht mal eine Expertin befragen. Fakt ist aber, das auch Babys schon ihre Ausscheidungen kontrollieren können und sie nicht in die Windel machen wollen. Leider ist es sehr verbreitet das Kinder erst ab dem 3. bis 5. Lebensjahr fähig sind das zu können. Ich bin davon überzeugt, dass viele Koliken gar keine sind, sondern nur der Wille sie zu entleeren und zwar nicht in die Windel. Mit der Zeit verlernt das Baby dieses Bedürfnis zu kommunizieren und muss es dann später wieder lernen. Und natürlich liegt es nicht daran, dass wir nur Privilegiert sind und uns Windeln leisten können. In Asien ist es ebenfalls üblich die Kinder “unten ohne” zu lassen.

Traumata

Es gibt noch einen weiteren Aspekt, den ich aus meiner eigenen Erfahrung teilen kann. Durch solche Handlungsweisen in Bezug auf die Kindererziehung können Traumas entstehen. Die sind wie in meinem Fall gar nicht absichtlich entstanden. Damals wusste man es nicht besser. Und auch die Eltern, die sich damals an die Methoden von Frau Haarer gehalten haben, wollten für ihre Kinder sicher nur das Beste. Ich bin mir auch sicher, dass es viele Mütter gab, die gegen ihre Bedürfnisse gehandelt haben aus Angst vor den Folgen in der Ehe. Bei mir wurde das Trauma des fehlenden Urvertrauens hervorgerufen. Normalerweise passiert es, dass zum Teil Generationen später, die Nachfahren dieses Trauma nochmal durchleben. Mein erstgeborener Sohn hat doppeltes Pech, denn sein Vater hatte ähnlich Probleme unter anderen Umstände beim Start in diese Welt. So hat er dieses fehlende Urvertrauen von beiden Elternteilen übernommen. Du kannst dir vielleicht vorstellen, wie schwer es für zwei Elternteile ist eine Bindungsstörung zu haben und dann ein Kind, was ständig das Bedürfnis hat, in Beziehung gehen möchte, um Bindung aufzubauen.

Bedürfnisse die erfüllt werden verschwinden

In vielen Ratgebern zur Kindererziehung wird oft geschrieben, daß Bedürfnisse die erfüllt werden verschwinden. Ich bin leider auch davon überzeugt, dass wir über Generationen soviel Traumata entwickelt haben, das es uns noch einige Jahre noch brauchen wird um einen solchen Zustand zu ermöglichen. Ich sehe es gerade an meinem großen Sohn. Der fordert permanent und findet nicht wirklich ein Ende. Ich habe bisher, er ist inzwischen 6 Jahre alt, noch keinen Moment erlebt, wo er einen Zustand beendet hat.

Wie habe ich gelernt, meine Bedürfnisse zu kommunizieren?

Es hat bei mir sehr lange gedauert, bis ich begriffen habe, dass ich eine eigenständige Person bin, die Bedürfnisse hat. Ich habe mich lange durch andere definiert. Ging der besten Freundin oder dem Partner schlecht, ging es mir schlecht und so weiter. Es gab tatsächlich sehr lange kaum Personen in meinem Leben, die mich schlicht nicht gefragt haben, was ich den will. So richtig aufgefallen ist es erst bei meinem heutigen Mann. Der hat öfter gefragt was ich denn will und ich konnte selten eine Antwort drauf geben. Ich musste allerdings zwei Burnouts durchleben, bevor ich begriffen habe, dass es nur mir möglich ist, das zu ändern. Ich habe schließlich Resilienz studiert, um einen Anfang zu machen. Da Wissen allein hat bis dahin aber auch nicht gereicht. Ich musste lernen laut zu kommunizieren, dass ich jetzt Zeit für mich brauche, denn im Alltag mit zwei kleinen Kindern gehe ich oft unter. Das klappt inzwischen sehr gut. Da ich auch die frühen Anzeichen erkennen kann, die mir zeigen, was ich nun brauche. Daraufhin ist mein Workbook „Liebe dein Chaos“ entstanden. Auch wenn der Titel eher darauf schließt, dass du dich besser organisierst, geht es hier auch darum dich richtig abgrenzen zu können und deine Bedürfnisse zu kommunizieren.

Hol dir mein Workbook „Aktionspläne“, um in kleinen Schritten gegen Aufschieberitis anzutreten.