Das Anziehen

Das Anziehen

Da hatte ich nun ein winziges Würmchen vor mir liegen, dass ich jetzt anziehen und umziehen sollte. Ganz schön schwierig, alles war damals so klein und zerbrechlich. Die Klamotten waren oft auch viel zu groß. Bei meinem Sommerbaby musste ich mir recht schnell keine Gedanken machen, was er alles anziehen sollte. Er hat sehr schnell geschwitzt, da er ständig auf irgendeinem Arm war. Leider wurde mir damals im Krankenhaus nichts gezeigt. Die Nachsorge Hebamme hat mir ein paar Kniffe gezeigt, die beim Wickeln wichtig waren. Am Anfang war das Anziehen noch relativ einfach, da er sich noch nicht wehren konnte. Natürlich gab es Momente, in denen der Kleine lautstark zu verstehen gab, dass er damit nicht einverstanden war. Es ging ihm oft nicht schnell genug und er hätte lieber gerne geschlafen oder gestillt oder einfach auf dem Arm gekuschelt.

Muttermilch oder doch Pipi

Da unser Sohn leider anfangs oft gespuckt hat, musste ich ihn und mich damals häufig umziehen. Ich konnte diesen Geruch von Muttermilch einfach nicht ertragen. Schon merkwürdig, wenn man bedenkt, dass ich das Zeug selbst produziert hatte. Wie oft ich eine auslaufende Windel verflucht habe und stattdessen nur auf ihn “getropft” hatte, will ich gar nicht wissen. Als wir anfingen mit Stoffwindeln zu wickeln wusste ich noch nicht, dass zu enge Hosen zum Auslaufen führen können. Auch nicht, dass man den Pennis in die richtige Richtung legen muss. Außerdem passte der dicke Stoffwindelpopo in kaum eine Hose. Nahezu alle Hosen die man heutzutage kaufen kann, sind für Wegwerfwindeln ausgelegt.

Unpraktisch für unsere Bedürfnisse

In der Nacht wurde keine Decke akzeptiert, entsprechend mussten wir darauf achten, dass er anfangs nicht zu wenig anhatte. Da er auch nachts die meiste Zeit auf mir lag, bekam er genug Körperwärme ab. Die meisten Sachen haben nicht richtig gepasst oder waren für mein Windelfreibaby unpraktisch. Viele Kleidungsstücke hatten keine Öffnung unten, so das ich ihm ständig die Hosen komplett ausziehen musste. Schlafanzüge habe ich nur benutzt, wenn diese aufknöpfbar waren. Wenn ich ihn nachts abhielt oder nur Winkeln wollte, musste es einfach schnell gehen. Beides war für uns jedes Mal nervig und er hat lautstark protestiert.

Manchmal doch zu spät

Ich habe leider viel zu spät erfahren, dass die große Öffnung am Kopfeinstieg der Oberteile dafür gedacht ist, von unten her an- und ausgezogen zu werden. Die Bodies waren im Winter ganz geschickt da der Beckenbereich warm blieb, aber für den Topfgang die reinste Katastrophe. Ständig wurde der Body angepinkelt, weil er im Topf hing. Als wir schon keine Bodys mehr benutzten, kam der Tipp ihn einfach nach oben zu Knöpfen. Allerdings konnte ich oft den Toilettengang sehr gut nutzen, um die Hose umziehen.

Festtackern geht halt nicht

Alle Mützen die wir hatten wurden irgendwann gehasst und ich wurde sogar von Passanten angesprochen, weil mein Sohn bei 40 Grad keine Mütze trug. Ich erklärte damals, dass ich sie ihm nicht an den Kopf tackern kann. Er zog sie sich immer selbst vom Kopf. Schließlich brachte eine Freundin ein paar Mützen. Ihr Kind fand Mützen auch eine Weile blöd und die wurden damals akzeptiert. Die hat unser Sohn dann auch gern angezogen. Oft störten auch die Etiketten in den Oberteilen und Hosen, die haben wir dann meist raus geschnitten. Somit habe ich bei vielen leider keine Ahnung mehr was es für Größen sind.

Selfmade nicht unbedingt besser

Er mochte auch keine Halstücher oder Schal und natürlich auch keine Handschuhe. Ich habe ihm einen Loopschal gestrickt und einen kurzen den man aufknöpfen kann. Der Loop war sonst ganz in Ordnung, nur leider unpraktisch wenn er beim Spazieren im Tuch eingeschlafen war. Also habe ich oft den kurzen Schal zum aufknöpfen verwendet. Da Handschuhe bis zum zweiten Lebensjahr auch ungern getragen wurden, habe ich auch hier alles mögliche versucht. Die verrückteste Idee war Socken so zu zuschneiden, dass die Finger und der Daumen frei waren und die Handfläche warm blieb. Leider hat er auch die nicht anziehen wollen.

Lieber weniger als mehr

Ich habe recht schnell aufgehört ihn in den schlimmen Phasen komplett umzuziehen. Oft hatte er nur eine bequeme Hose zum Schlafen und oben herum die Tageskleidung. Ich habe ihn nur umgezogen, wenn die Kleidung wirklich dreckig war. Wenn wir nirgends hin mussten, lief er oft nackt zu Hause rum. Es gab auch ein einige Monate wo ich wirklich kaum das Haus verlassen habe. Zum einen musste ich wirklich stundenlange betteln und betteln das er sich anziehen lassen hat. Einfach anziehen war nicht möglich, er hat sich gewehrt und sich aufgeführt als würde ich versuchen in ab zustechen. Also habe ich mir vorher lange überlegt ob es mir der Kampf wirklich wert ist. Leider wurde oft beim Essen oder bei Schnupfen der Ärmel zum Abwischen benutzt entsprechend sah der dann aus.

Völlig anderes Kälteempfinden

Ihm ist viel später kalt als uns, da er so ein Energiebündel ist. Leider hat er lange gebraucht, bis er sich nicht von seinem Kältegefühl ablenken lassen hat. Der Test ihm bei entsprechenden Temperaturen entscheiden zu lassen, wann er eine Jacke oder ähnliches anziehen möchte, ging bei uns ordentlich in die Hose. Er war zu aufgeregt, weil wir gerade einem Bagger zugeschaut hatten. Wir sind auch schon Stunden im Regen gelaufen, weil er einen Bagger kaufen wollte. Er hatte mir erst viel später gesagt, dass es ihm schon lange kalt war. Seine Kleidung war leider auch nicht komplett dicht, das hatte er mir auch nicht mitgeteilt. Er hat erst im zweiten Winter deutliche Anzeichen gemacht dass ihm kalt ist, vorher hatte ich das Gefühl, dass ihm einfach nie kalt ist.

Er hat seinen eigenen Kopf

Was viele nicht verstanden haben, das er tatsächlich schon recht früh genau wusste, was er anziehen möchte. Ich habe ihm mal aus Verzweiflung auf einen weißen Body Fahrzeuge mit Stoffmalstiften drauf gemalt. In der Hoffnung, dass er dann endlich etwas ohne großes Drama anzieht. Hat natürlich nicht so funktioniert wie ich mir das vorgestellt hatte. Seine Kleidung habe ich kurz nach seinem ersten Geburtstag in Griffweite einsortiert. Natürlich hatte ich auch hier gehofft, dass er sich leichter anziehen lässt, wenn er sich seine Kleidung selbst aussuchen kann. Ich habe auch schon mit ihm zusammen seine weißen Schuhe mit Woody Stiften blau angemalt, seither zieht er sie auch gerne an.

Er entscheidet was er anziehen will

Er hat auch schon mit Zwei Jahren seine Pullover und Hosen ausgemistet. Er hat auch ausgesuchte Lieblingsteile, die er gefühlt ständig trägt, außer sie sind gerade in der Wäsche. Inzwischen kennt er auch ein paar Comic Helden die er auch bevorzugt anzieht. Merkwürdigerweise bedeutet das nicht, dass er grundsätzlich alles anzieht was die entsprechenden Helden darstellt. Wenn er entschieden hat das zum Beispiel ein er paar Schuhe nicht mag dann zieht er sie nicht an. Einziges akzeptiertes Argument um Kleidung wechseln zu lassen war, wenn Milch darauf kam. Da diese nicht geruchlos trocknet. Aber auch da war das umziehen schwierig. Wir haben angefangen uns von dem Kleidungsstück zu verabschieden, das hat etwas geholfen. Mir ist sehr wohl klar, dass die Veränderung das große Problem war. vielleicht auch die Übergänge problematisch!

Ein vor Kälte kreischendes Kind

Für ihn ist es einfach wichtig selbst entscheiden zu können was er anziehen möchte. Leider brauche ich dafür sehr viel Geduld, um ihm genug Zeit zu geben. Es gibt nur einen Zeitpunkt bei dem ich mich über ihn hinweg setze und das ist, wenn er krank ist und sich nicht entsprechend anziehen möchte. Da in dem Alter die Konsequenzen noch nicht klar, sind bringt auch keine Erklärung etwas. Denn auch wenn wir wissen, ihm wird kalt wenn er das nicht anzieht, interessiert ihn das oft nicht. Sehr oft habe ich am Ende eines Ausflugs nach draußen ein vor Kälte kreischendes Kind gehabt, weil ihm zu spät aufgefallen war, dass die Hände kalt wurden. Das es dann nichts mehr bringt Handschuhe anzuziehen, hat ihn vermutlich auch ziemlich geärgert. Seit er sich zum größten Teil selbst an- und ausziehen kann, funktioniert es inzwischen etwas besser. Ich bin gespannt was wir noch alles für Phasen mit ihm durchmachen dürfen.
Kitaeingewöhnung

Kitaeingewöhnung

Ungefähr drei Wochen nach seinem zweiten Geburtstag kam unser Sohn in die Kindertagesstätte. Hier erfährst du wie die Kitaeingewöhnung lief. Wir hatten vorher die Kita besichtigt und mit dem zukünftigen Bezugserzieher ein Vorgespräch. Wir haben ihn schon einige Tage vor dem Beginn darauf vorbereitet, dass er bald in die Kita geht.

1.Tag der Kitaeingewöhnung

Am ersten Tag haben wir um 9.30 Uhr gestartet. Als erstes wollte er schauen, ob es denn die versprochenen Bagger gab. Dafür sind wir in das entsprechende Zimmer gegangen. Natürlich gab es viele Bagger und noch viele weitere Fahrzeuge und Spielsachen. Er war die meiste Zeit auf meinem Schoß. Später sind wir in den Garten, dort haben es ihm die großen Traktoren angetan. Ich durfte ihn darauf herumschieben. Nach zwei Stunden ging es wieder heim. Einen Mittagsschlaf wollte er nicht machen

2. Tag der Kitaeingewöhnung

Am zweiten Tag wollte er wieder in dasselbe Zimmer und mit den gleichen Sachen spielen. Anschließend sind wir zusammen vespern gegangen und danach wieder in den Garten. Er ist in ein Betonrohr gekrochen und ein paar Jungs wollten mit ihm darin spielen. Er hat Panik bekommen und ich musste ihn wieder heraus holen. Diesmal hat er drei Stunden Mittagsschlaf gemacht und ist sogar recht früh ins Bett. Allerdings hatte er auch etwas erhöhte Temperatur.

3. Tag der Kitaeingewöhnung

Am dritten Tag haben wir schon um 9.00 Uhr angefangen und bis 11.45 Uhr gemacht. Die Abfolge war dieselbe wie die Tage davor, er war zum Schluss hin ziemlich müde.

4. Tag der Eingewöhnung

Nach dem Wochenende ging es weiter. Diesmal waren wir nach dem Vesper noch im Turnraum und haben uns den angeschaut. Im Garten war er diesmal allein mit dem Bezugserzieher. Ein Mittagsschlaf wurde dieses Mal auch gemacht, die Temperatur ist wieder hoch gegangen.

5. Tag der Kitaeingewöhnung

Am nächsten Tag wollte er zum Morgenkreis hineinschauen, es war ihm dann aber doch zuviel und wir sind gleich wieder raus. Morgens wieder im Lieblingszimmer gespielt, da wollte er eine Dreiviertelstunde nichts von mir wissen. Zum Essen wurde versucht ob die beiden alleine gehen können, dass wollte er nicht. Nach dem Vesper hab ich im Garten die Schuhe gewechselt und die dann weg gebracht. Anschließend bin ich in die Elternecke und auf die Toilette. Er ist nach 45 Minuten zu mir gekommen und wir sind heim.

6. Tag

Am sechsten Tag hab ich um 9.15 zu ihm gesagt, dass ich jetzt in die Elternecke gehe und er kann mich wie gestern holen, wenn etwas ist. Sie sind zusammen Essen gegangen, dort ist er beim Essen toll sitzen geblieben und hat danach noch gespielt. Anschließend sind sie in den Garten gegangen, da hat er mit dem Wasser gespielt und drinnen noch etwas mit Puppen gespielt. Er wollte wohl auch öfter auf den Arm hat der Erzieher erzählt. Nach zwei Stunden sind die Beiden zu mir gekommen und wir sind heimgegangen.

7. Tag der Kitaeingewöhnung

Am nächsten Tag haben wir den Morgenkreis mitgemacht unser Sohn fand es schrecklich. Er ist nur an mir geklebt. Danach sind wir wieder ins Lieblingszimmer, wie davor auch schon. Ich wollte um kurz von zehn gehen, er ließ mich nicht. Wir sind dann zusammen zum Frühstück, danach habe ich den Rucksack weg gebracht und bin weg geblieben. Um 11.15 Uhr kamen die Beiden dann zu mir. Bevor wir Heim sind, ist er dann dort noch aufs Klo und Hände waschen gegangen. Er hat sich wohl beim Bobbycar fahren verletzt, aber sich auch vom Erzieher  trösten lassen.

8. Tag der Eingewöhnung

An diesem Tag wollte er unbedingt mit dem Laufmotorrad in die Kita fahren, da er gesehen hatte, dass die anderen das auch machen. Gleich ins Lieblingszimmer mit der Garage und dem Zug gespielt. Um halb zehn schon zum Vesper danach bin ich wieder gegangen um 11.15 kam er wieder. Mir wurde erzählt das er auf Baumstamm balanciert ist und mit dem Traktor gefahren.

9. Tag

Um 8.30 Uhr angekommen ins Lieblingszimmer mit seinem Erzieher und ich bin sofort in den Elternbereich. Die Beiden sind zusammen in der Morgenkreis. Um 9.30 haben sie mich heim geschickt und das war sehr tränenreich. Um 11.30 hab ich ihn abgeholt. Er war super drauf, hatte im Sandkasten gespielt und wollte anschließend auch heim.

10. Tag der Eingewöhnung

Auch am nächsten Tag bin ich kurz vor dem Morgenkreis nach Hause. Dann musste ich in die Kita, weil er dort nicht aufs Klo wollte. Um 11 Uhr kam der Anruf er muss Pipi und geht nicht aufs Klo. Er hatte sich dann schon beruhigt als ich kam, ich war schon fast wieder am gehen ohne das er mich gesehen hatte.  Da hat er wieder geweint, weil er die dritte Hose voll gemacht hatte. Ich bin dann mit ihm dort aufs Klo und dann aber gleich nach Hause.

11. Tag der Kitaeingewöhnung

Um 8.30 Uhr schon tschüß gesagt und heimgegangen. Um 12 Uhr geholt war mit seinem Erzieher im Lesezimmer beim Lesen. Er hat erzählt das sie im Garten waren bis es geregnet hat. Um 11 Uhr hatte er wohl einen Tiefpunkt und geweint, ließ sich aber wohl gut ablenken. Mittagsschlaf hat er keinen gemacht dafür aber um 19.30 Uhr schon ins Bett.

12. Tag der Eingewöhnung

Heute haben wir unsere Willkommens Blume im Morgenkreis bekommen. Im Lieblingszimmer hat er davor schon toll gespielt, ist aber da auch schon zu mir auf den Arm. Nach dem Morgenkreis wollte er mit mir nach Hause gehen. Ich bin trotzdem gegangen, er hat bitterlich geweint. Als ich ihn abgeholt habe hat er geweint, ist sofort auf meinen Arm und auf dem Heimweg dann auch eingeschlafen. So richtig beruhigt hat er sich erst eine Stunde später. Der Tag war schrecklich für mich, mit vielen Zweifeln. Ich habe viel mit meinem Sohn das Wochenende über geredet. Für ihn war völlig klar, dass er wieder in die Kita gehen möchte.

13. Tag der Kitaeingewöhnung

Nach dem Wochenende war der Abschied übel. Er ist aber dann doch zum Erzieher auf den Arm. Er hat nicht draussen spielen wollen. Beim Essen geweint aber nicht schlimm. Wenn der Erzieher daneben sass, war es sogar schlimmer. Hat beim Begrüßen geweint, sich aber schnell beruhigt und war viel besser drauf.

14. Tag

Am nächsten Tag lief der Abschied ganz gut, zwar mit Tränen, aber er ist freiwillig zum Erzieher. Beim Abholen war er super fröhlich, wollte gar nicht gleich gehen und hat auch nicht geweint beim Begrüßen. Hatte toll gegessen und war dort auch auf dem Klo. Hat kein einziges mal geweint.

15.Tag der Eingewöhnung

Er hat daheim schon gelitten beim Hinlaufen. Haben noch versucht einen Bagger zu finden, aber leider keinen gefunden. In der Kita hat er erst recht wieder angefangen zu weinen, ist aber trotzdem zum Erzieher auf den Arm gegangen. Beim Abholen fröhlich gewesen. Verzaubert alle mit seinem Lachen und alle finden ihn süß.

16. Tag

Hat daheim schon viel geweint hab ihn im Tuch zur Kita. Beim Erzieher nicht ganz so viel geweint. Hat mir das erste Bild gemalt. Er hat ein Mädchen umarmt und auch neben ihr beim Essen gesessen. Mit anderen Kindern hat er nun mehr Kontakt und bewegt sich allein im Garten. Handabdrücke gemacht und auf dem Klo gewesen.

17. Tag der Eingewöhnung

Schon Bezug zu einer weiteren Erzieherin aufgebaut. Zum Mittag im Tuch eingeschlafen. Schon um halb sieben ins Bett.

18. Tag der Kitaeingewöhnung

In die Kita ganz ohne Tränen. Beim Abholen im Lieblingszimmer allein mit dem Bezugserzieher gewesen. Beim zweiten Vesper allein gesessen, daher recht wenig, hat der Erzieher im Lieblingszimmer nachgeholt. Die Beiden waren lang im Garten und im Turnraum. Haben auch gepuzzelt. Wegen ein paar Mädchen, die mit ihm spielen wollten, wurde es ihm zuviel und er musste weinen. Beim Gehen vergessen ordentlich Tschüss zusagen. Jacke vergessen und ewig auf dem Weg gesessen zum Essen.

19. Tag

Beim Abgeben nicht geweint. Ein Mädchen kam und hat uns gleich gesagt, wo der Erzieher ist. Der kam gleich und ist mit ihm ins Lieblingszimmer. Beim Abholen im Verkehrsgarten gewesen mit einer anderen Erzieher, seiner war am Sandkasten. Sass auf der Bank und hat Tankwart gespielt. Hat mit ihr dann die “Straße” überquert. Irgendein Kind hat ihn dann angefahren, dann sind wir Heim. Beim Heimfahren hat er mit dem Bobbycar recht schnell aufgegeben.

20. Tag der Eingewöhnung

Beim Morgens abgeben haben wir lang auf den Erzieher gewartet. Ich habe getestet wie schnell ich von der Arbeitsstelle hin komme, war viel zu knapp.
Der Erzieher hat ihm schon die Schuhe angezogen. Er meinte auch die Laune war nicht so gut. Beim Vesper hat er nicht so viel gegessen, weil es dort Kaiserschmarrn gab. Er schien schon ziemlich durch zu sein.

21. Tag

Er hat zu Hause ziemlich geweint, ist aber trotzdem ohne Widerstand in die Kita und auch sofort zu seinem Erzieher. Auch Tschüß sagen lief alles ohne Tränen ab.
Ich bin in den Garten um ihn abzuholen, erst hat er gar nicht gemerkt das ich da war. Stand nur da und hat den Anderen zugeschaut. Als mich dann entdeckt hat, ist er spielen gegangen. Da kam dann eine Erzieherin, die mit bei ihm in der Nähe war und hat gemeint, dass man schon merkt wenn ich da bin, er sei gleich entspannter. Und wenn sein Bezugserzieher nicht in Sichtweite ist, braucht er auch viel mehr aktive Bespaßung. Der Erzieher hat sogar schon einen Namen, bisher kann unser Sohn nicht viele Worte sprechen. Er hat sich an der Wasserpumpe die Lippe aufgeschlagen, hat aber wohl nicht geweint weil mir niemand was gesagt hat. Mir ist es erst daheim aufgefallen.

22. Tag der Eingewöhnung

Zu Hause hat er bisschen gemeckert.
Dort ist er aber mit Erzieher sofort los gerannt. Ich hatte aus Toast einen Bagger und einen Kipper gemacht, die wollte er dann nicht essen. Er war wohl weinerlich, wollte wohl schon gehen bevor ich kam.

Abschlussgespräch

  • Er braucht Routine selber Sitzplatz beim Morgenkreis und beim 1. Vesper
  • sehr sozial wartet bis alle da sind
  • versucht sich mehr sprachlich zu verständigen
  • macht das Gitter auf zu den Personalräumen
  • strahlt immer und ist super fröhlich
  • wickelt alle um den Finger
  • wenn Kinder auf ihn zugehen mag er das nicht
  • bei ihm spielen wird akzeptiert
  • Klogang läuft super
  • braucht Bezugspersonen
  • bleibt beim Essen sitzen auch wenn der Erzieher aufsteht
  • sitzt still beim Essen
  • hat keine Wutausbrüche
  • versteht alles

Es gab nach der Eingewöhnung noch immer wieder Tage, an denen unser Sohn nicht in die Kita wollte. Inzwischen hat er ein paar Freunde gefunden und fühlt sich sehr wohl. Alles in allem bin ich begeistert, wie verhältnismäßig einfach die Eingewöhnung gelaufen ist.

Was ich bei Nummer Zwei anders machen würde

Schwangerschaft

Ich würde diesmal versuchen einen Vorbereitungskurs zu besuchen. Allein um herauszufinden ob ich mit dem Wissen bei Nr. 1 Dinge anders hätte machen können. Als ich schwanger war hab ich mich anfangs nicht geschont, mit dicker werdendem Bauch allerdings schon. Ich hatte extreme Wassereinlagerungen eines führte zum anderen und ich hab mich noch weniger bewegt. Auf mein geliebtes Yoga würde ich diesmal nicht verzichten, mehr Bewegung hätte ich mit dem vorhandenen Wirbelwind ja sowieso.

Geburt

Bei der Geburt würde ich versuchen komplett nur auf meinen Körper zu hören und mich nicht verrückt machen zu lassen. Im Nachhinein überlege ich sogar ob der Kaiserschnitt überhaupt notwendig war. Auch die Aussagen der Schwestern und Ärzte erwecken den Eindruck, mich nur in die entsprechende Richtung beeinflusst zu haben.

Stillen

Beim Stillen würde ich mir nichts mehr von jemand anderes sagen lassen wollen. Meine Hebamme hat mich zwar toll unterstützt, war aber leider keine Stillberaterin und hat mich mit falschen Tipps noch mehr verunsichert. Dieses Mal auf den Stillhut verzichten, ich weiß ja nun das es auch ohne super funktioniert.

Krankenhaus

Ich würde vermutlich sogar versuchen komplett auf das Krankenhaus zu verzichten. Ich habe mich weder aufgehoben noch ernst genommen gefühlt.

Kaiserschnitt

Ob der Kaiserschnitt berechtigt war, ist für mich immer noch nicht klar. Ich habe mir ja den Geburtsbericht geholt. Wirklich was informatives steht nicht drin. Kräftemäßig weiß ich nicht ob ich länger durchgehalten hätte. Ich war aber definitiv durch die ganzen Umstände verunsichert.

Bekleidung

Ach ja was gibt es nicht alles für Diskussionen was ein Baby alles zu tragen hat. Wenn es nicht grad steht vor Dreck würde ich nicht mehr umziehen. Auch keine spezielle Schlafbekleidung extra anziehen, maximal eine bequeme Hose. Mehr Wickelbodys besorgen und versuchen die normalen Bodies von unten anziehen, ich wusste lange nicht dass das möglich ist

Kinderwagen

Ich weiß nicht ob ich den nochmal am Anfang benutzen würde. Der hat mich oft viel Nerven gekostet aber ich konnte mit den Schmerzen, den Kleinen damals nicht ständig tragen. Inzwischen bin ich mit den Tragetüchern sehr vertraut.

Schlafen

Das Kind schläft von Anfang an bei mir und nirgendwo sonst.

Papa

Ich weiß nicht ob wir verpasst haben ihn mehr einzubeziehen. Aber er hat oft in den Schlaf getragen ihn abgenommen, wenn er da war. Irgendwann hat unser Sohn angefangen zu Uhrzeiten zu schlafen, wenn er noch nicht zu Hause war.

Windelfrei

Würde ich diesmal von Anfang an machen und auf die Zeichen achten. Den Body richtig hoch knöpfen. Was ich umziehen musste, weil ich zu blöd war den Body trocken zu halten. Versuchen es entspannter anzugehen ohne Zwang. Schließlich hat es beim ersten Mal auch geklappt. Die Rückschläge waren damals natürlich schwieriger zu akzeptieren da nicht klar war ob wir Erfolg haben würden.

Essen

Auch hier würde ich versuchen entspannter an die Sache ran zu gehen. Mir nicht so einen Kopf machen was erlaubt ist und was nicht. Brei gar nicht erst versuchen. Auch beim Verhalten am Tisch anders reagieren. Gerade beim Manschen und Werfen würde ich hoffentlich nicht mehr so ungehalten reagieren.

Ja-Umgebung

Inzwischen ist sie sowieso vorhanden. Aber die Ja-Umgebung schaffen war für uns sehr wichtig. Ich verzichte so oft wie möglich auf das Wort ”Nein” klappt natürlich nicht immer.

Kurse

Von Anfang an schauen ob die nicht doch möglich sind. Jetzt wo der Erste in die Kita geht, würde es nochmal anders mit Kontakten zu anderen Mamas aber im Prinzip herrscht der nahezu nur virtuell.

Freizeitgestaltung

Weiß jetzt nicht so genau wie ich das nennen soll. Aber ich würde wohl wirklich versuchen falls es wieder ein Auto-Hasskind wird mit öffentlichen Verkehrsmitteln dahin zu kommen wo ich will. Mehr Ausflüge zu machen Leute trotzdem besuchen.

Schnuller und Flasche

Ich hatte unglaubliche Angst vor eine Saugverwirrung. Immer wenn der Kleine damals sich nur mit Schnulli beruhigte hatte ich Magenschmerzen. Ich würde wohl versuchen bisschen entspannter zu sein.

Grenzen waren

Früher sagen wann ich genug habe. Darauf achten das ich nicht zu schnell an meine Grenzen komme und früher die Bremse ziehen.

Hilfe einfordern

Definitiv von Anfang an versuchen Hilfe einzufordern. Beim Ersten wollte ich alles allein schaffen. Allerdings hat mir da natürlich auch die Routine gefehlt.

Zeit für mich nehmen

Ich hab viel zu lange gebraucht bis ich endlich Zeit für mich hatte. Dabei war nicht mal ich diejenige die das veranlasst hatte. Mein Mann hat die Notbremse gezogen und mich quasi zu meinem Glück gezwungen.

Tragetücher

Von Anfang an versuchen zu benutzen.

Wie aber schon viele feststellen mussten, sind alle Kinder verschieden. Bedeutet also falls je eine Nummer Zwei kommen sollte, kommt es sowieso anders als man denkt. ?

Windelfrei: Meine Erfahrung

Windelfrei: Meine Erfahrung

Wie schon erwähnt hat unser Sohn deutlich gemacht, dass es ihn genervt hat in die Windel zu machen. Es fing nachts an, dass er zur Beruhigung nicht mehr die Brust nahm. So wie jede Mama geht man die üblichen Checks durch, hat er Hunger oder eine volle Windel. Da es offensichtlich nicht der Hunger war, ging ich also die Windel wechseln. Dabei hatte er mich, wie schon geschrieben, fast angepinkelt. Daraufhin hatte ich ihm das Waschbecken zum Pinkeln angeboten. Ich fing also an, ihn regelmäßig abzuhalten. Das heißt seinen Rücken an meinen Bauch zur Unterstützung, da er noch nicht sitzen konnte und mit meinen Händen seine Schenkel halten. Verschiedene Variationen zum Abhalten gibt es hier: Abhaltepositionen nachschauen. Wir haben regelmäßig die Armaturen bespritzt, bis ich gelesen hatte, dass man mit dem Finger zielen kann. Anschließend wurde natürlich wieder recherchiert und ich fand heraus, dass es üblich ist, dass gegen 3 Uhr morgens die Darmfunktion wieder startet. Daher auch der Wille, die Blase oder den Darm zu leeren. Es gibt auch so genannte „Standardsituationen“ bei denen man sein Kind abhalten kann. Also nach dem Aufstehen, nach einer Autofahrt, nach einer längeren Zeit im Tragetuch oder Tragehilfe, vor dem Schlafengehen und vor, während, oder nach dem Stillen. stoffwindeln mit verschiedenen Mustern Da hatte ich zur Geburt einen ganzen Schwung neuer Stoffwindeln gekauft und dann entschied der Kleine, er will gar Windel, haben. Da wir trotzdem weiter mit Windeln wickeln, nennt man das Teilzeitwindelfrei. Meine Schwiegermutter war damals überzeugt, dass es an den Stoffwindeln liegen würde, dass er gewickelt werden wollte. Da wir aber aufgrund meines Kaiserschnittes anfangs Wegwerfwindeln verwendeten, wusste ich, dass mein Sohn ein sehr ausgeprägtes Körpergefühl hat.

Signale bei Windelfrei

Auf der Grafik sind einige Punkte aufgeführt, die hilfreich beim Erkennen der Zeichen sein können. Die Laute können einem auch weiter helfen. Das hat bei uns nur kurz funktioniert, nach dem ersten Schub im ersten Monat war das vorbei. Hier nochmal die Bedeutung. „Neh“ = Hunger, „Owh“ = Müde klingt eher wie „Au“,“Heh“= Unwohl sein, „Eer“ = pupsen/Ich muss mal, „Eh“= Aufstoßen. Natürlich gibt es auch hierfür eine Facebookgruppe die hilfreichen Tipps geben konnte. Allerdings gab es hier einen Tipp, der für uns einfach nicht funktionierte. Man sollte das Baby nackt lassen und nach Zeichen Ausschau halten, ich habe natürlich keine Zeichen erkennen können. Er hat in den ersten Monaten ständig gemeckert und noch öfter gepickelt. Am einfachsten war es beim Stillen, da hat er meist abgedockt und nicht mehr weiter stillen wollen. Als er Zähne bekommen hat, wurde da auch regelmäßig gebissen. In den ersten Nächten habe ich mit erhöhtem Lattenrost quasi im Sitzen geschlafen, da ich so mit meinen Kaiserschnittschmerzen besser aufstehen konnte. Der Kleine hat regelmäßig im Schlaf geweint und hat aufgehört, wenn ich ihn von mir runter auf Bett gelegt habe. Im Nachhinein gehe ich davon aus, dass er nicht auf mir pinkeln wollte. Anschließend kam als Zeichen, dass er nicht mehr stillen wollte dazu. Eine Zeit lang wurde bewusst die Decke weg gestrampelt, das hat irgendwann aufgehört, da er ganz ohne Decke am besten schlief. Er hat ständig die Zeichen nachts geändert, mit dem Sitzen lernen hat er sich aufgesetzt und gemeckert, beim Krabbeln lernen wollte er aus dem Bett krabbeln. Als er stehen lernte, mit acht Monaten war es mit Windelfrei nachts erst mal vorbei.

Die richtige Kleidung

Wenn man sich entscheidet, windelfrei zu betreiben, kommt man recht schnell zum Punkt Bekleidung. Da ich mein Kind quasi permanent aus und wieder anzog, bemerkte ich, wie unglaublich lange das alles dauerte. Bodys und Strumpfhosen sind so gar nicht geeignet, das dauerte viel zu lange. Ich bin dazu übergegangen, größere Bodys anzuziehen und unten offenzulassen. Da wir zum Glück ein Sommerbaby haben, war es sehr hilfreich einfach nur eine Windel und bei Bedarf Shirt und Socken anzuziehen. Auch hier gibt es ein unglaubliches Angebot an Bekleidung und Bedarf. Sogenannte Splitpants und Asiatöpfchen und es gibt auch einen Windelgürtel, das ist ein elastisches Band, an dem man eine gefaltete Mullwindel einklemmen kann. Bei meinem Zappelphilipp leider auch keine Option. Babylegs habe ich uns gestrickt, leider passten die meinem Speckbär nicht, was eher an meiner unprofessionellen Strickweise lag. Ich habe mich gegen einen Asiatopf entschieden, dieser ist super zum Abhalten während des Stillens. Da wir so schon ziemliche Schwierigkeiten damit hatten, wollte ich uns da nicht noch mehr Steine in den Weg legen. Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, vier Kilo über den Topf zu balancieren.

Anstrengende Nächte

Die Nächte wurden zeitweise sehr anstrengend, teilweise wurde ich stündlich aus dem Bett zitiert, damit er pinkeln konnte. Das machte ich in dieser Form recht lange mit. Da unsere Tage aber nicht weniger anstrengend waren, versuchte ich es mit verschiedenen Optionen. Ich hatte uns einen Topf besorgt, den ich auf ein tiefes Sideboard am Bett stehen hatte. Nun ist der Zweiteilig, ein Teil zum Rausnehmen, um ihn leichter zu leeren. Das hatte beim Abhalten zur Folge, dass vieles dazwischen ging und mir ziemlich viel versaut hatte. Außerdem war meine Treffsicherheit im Halbdunkeln auch nicht besonders. Ich hatte es mit einer Wickelstation am Bett versucht, um mir Wege zu verkürzen. Der Topf stand dann direkt auf dem Boden auf einer Mullwindel. Der Versuch nur die Windel zu öffnen und ihm gut zuzureden, klappte leider auch nicht. Er wollte meistens ins Bad. Das hing vielleicht damit zusammen, dass Babys in der Regel ihr „Nest“ nicht beschmutzen wollen. Da immer wieder die Windeln ausliefen, bin ich dazu übergegangen zu festen Zeiten, meist um Null Uhr oder spätestens um drei Uhr zu wickeln. Anfangs hatte er das noch akzeptiert. Als er anfing, auch hier sich zu wehren, bin ich auf Höschenwindeln in Wegwerfform umgestiegen. Unser Nachtschlaf war mir wichtiger und ihn hat es nicht mehr gestört. Statt des Waschbeckens benutzten wir irgendwann das Klo. Da er sich anfing zu drehen, mit ungefähr sechs Monaten. Ich musste nach dem großen und kleinen Geschäft das Waschbecken putzen und das wurde dann zu gefährlich. Das Töpfchen wurde anfangs leider nicht so gerne benutzt, zumindest nicht fürs Geschäft. Wir setzten uns also zusammen falsch herum auf Klo, dabei hielt ich ihn wieder an den Schenkeln und lehnte ihn an meinen Bauch.

Tragen mit windelfrei

Auch beim Tragen habe ich eines Tages angefangen, bevor er ins Tuch oder die Trage kam, ihn abzuhalten. Und schon wurde es viel angenehmer. Wenn er beim Tragen brüllte, war es meistens, weil er nicht darin pinkeln wollte. Obwohl er nur auf dem Arm getragen wurde, hat er seinen Unmut geäußert, wenn er mal musste. Da half dann der klassische Fliegergriff, meine Theorie ist, dass viele Koliken gar nicht unbedingt immer welche sind. Sondern die Kleinen in den ersten drei Monaten verzweifelt versuchen den Eltern zu zeigen, das sie nicht in die Windel machen wollen. Danach verlernen viele Kinder das Bedürfnis und die „Koliken“ hören auf. Dass dies bei Jungs oft schlimmer ist, würde ich am drückenden Penis erklären. Meine Theorie habe ich mal in der Windelfrei Gruppe geäußert, eine wirkliche Antwort darauf bekam ich leider nicht. Das es echte Koliken gibt, steht außer Frage, da es viele Windelfrei-Eltern gibt, die das Problem trotzdem haben. Allerdings gibt es auch viele Eltern, die Windelfrei betreiben wollen, deren Babys aber kein Interesse daran haben.

Entwicklungsschub und windelfrei

Jedes Mal, wenn der Kleine einen weiteren Entwicklungsschub hatte, funktionierte Windelfrei eher schlecht als recht. Wir hatten viele volle Windeln. Die ersten Monate auch viel Stuhlgang, mit Stoffwindeln natürlich nicht so angenehm. Als er mobil wurde, funktionierte im Schub Stuhlgang oft trotzdem. Mit ungefähr acht Monaten war ihm nachts Abhalten nicht nur egal, sondern regelrecht unangenehm. Das morgendliche Abhalten hat auch eher selten funktioniert. Aber am schlimmsten war das Wickeln. Er hat sich gewehrt und gekreischt. Da wir bis zum sechsten Monat nachts bis zu sechs Stunden trocken waren und tagsüber alles auch recht gut funktionierte, war ich ziemlich enttäuscht. Mein Drang alles gutzumachen und ihm zuliebe hat uns hier wohl aus der Bahn geworfen. Ich habe uns unter Druck gesetzt, dann funktioniert das Ganze leider nicht mehr. Das Verständnis, dass Windelfrei richtig „Ausscheidungskommunikation“ bedeutet, hat mir geholfen. Wenn also mein Kind mir zu verstehen gibt, dass es nun nicht abgehalten oder auf den Topf will, dann muss ich das akzeptieren. Ich habe ihn also öfter ohne Windel gelassen, weil die Windelkämpfe ihn und mich einfach zu fertig gemacht hatten. Ich wollte stillen und abhalten, nicht verbinden. Da nach dem Stillen die Blase recht schnell wieder voll ist. Das Nuckeln zum Entspannen fing er allerdings von selbst so ab dem zehnten Monat an. Er hat sich dazu auf der Toilette umgedreht und nebenher gestillt. Als er laufen konnte, mit zwölf Monaten, fing er an, sobald er nackt war, die Wohnung zu markieren. Er lief zwei Schritte rückwärts, machte ein paar Tropfen auf den Boden und hörte auf. Lief anschließend wieder zwei Schritte und fing dann wieder an zu pinkeln. Meist so lange, bis nichts mehr kam. Für mich super nervig und anstrengend, für ihn ganz klares Lernen, was da unten passiert. Eine Freundin hatte noch die Theorie, dass er meine Reaktion, also das wegwischen toll fand und darum die Aktion veranstaltete. Es hörte allerdings von allein wieder auf.

Das Töpfchen

Mit ungefähr fünfzehn Monaten fing er an, sein Töpfchen sehr gerne zu benutzen. Er durfte es selber leeren und wollte Bücher dabei anschauen. Zu dem Zeitpunkt gab es als Zeichen: mit Windel, er schaut an sich runter oder klopft auch auf die Windel, wenn er muss. Zum Teil war die dann trotzdem schon nass. Die meiste Zeit klappte es intuitiv am besten, wirklich immer, wenn ich darüber nachdachte, dass er vielleicht mal muss, war es der Fall. Tatsächlich bekam ich die besten Zeichen, wenn er nackt war oder eine Windel anhatte. Nur mit Hose oder Strumpfhose kam erst was, wenn die nass war. Wenn ich mal nicht mitkam, wann und wo der Unfall passierte, zeigte er mir, wo es nass war. Momentan sind wir mit neunzehn Monaten tagsüber trocken. Er sagt immer Bescheid, wenn er mal muss. Ich ziehe ihm nur zum Schlafen und wenn wir unterwegs sind, eine Windel an. Ich hoffe zum Sommer hin entsprechend windelfrei für nachts wieder einführen zu können. Wer Windelfrei betreiben möchte, darf keine Angst vor den Ausscheidungen haben. Er sollte immer Lappen parat haben und sich nicht darüber aufregen, wenn mal was daneben geht. Oberstes Motto lächeln und wischen oder umziehen.