Im Krankenhaus

Nach unserer Geburt die natürlich nicht so verlaufen war wie ich mir das gedacht hatte, stand nun der Krankenhaus Aufenthalt bevor. Wird es wieder so ein Drama wie bei der ersten Geburt?

Erstmal Ankommen

Als wir ins Zimmer geschoben wurden, lag schon eine Frau mit ihrem Baby und dem Partner da. 

Der Zwerg schlief erstmal. Irgendwann wurde es nass an meinem Bauch, da sah ich, dass die Schwester meinem Sohn nur eine Mullwindel umgebunden hatte. Da wäre ein Hinweis toll gewesen.

Beim letzten Mal kam der Katheter super schnell raus. Dieses Mal habe ich um 12 Uhr darum gebeten, den endlich zu entfernen weil ich mich frei bewegen wollte. Um 15 Uhr hat man ihn dann endlich entfernt.

Bin ich empfindlicher?

Gefühlt habe ich die ganze Zeit Schmerzmittel gebraucht. Hier gab es zusätzlich auch noch Arnika Globulis.

Meine Zimmernachbarin und ich haben das ganze Krankenhaus leer getrunken. Jedes mal wenn jemand ins Zimmer kam, wurde er gebeten noch mal mit Wasser zu kommen. Ich bekam auch ständig Fencheltee zu trinken.

Da ich bei der Geburt schon gefragt worden bin, was ich denn zum Frühstück und Abendbrot haben möchte, war ich etwas überrascht was da kam. Denn ich konnte mich natürlich nicht mehr daran erinnern was ich bestellt hatte. Abends hätte ich gefühlt das doppelte essen können und morgens war es mir zu viel. Den Honig habe ich mir eingepackt.

Ich war auch sehr überrascht wie viel ich dieses mal schaffte. Toilettengang war gar kein Problem und da wir ein Beistellbett hatten, ging darin auch wickeln ganz gut selbst. Die Schwester hatte mich auch gefragt ob ich Stoff- oder Wegwerfwindeln haben möchte. Da habe ich mich für Wegwerfwindeln entschieden, weil ich wusste, dass ich den kurzen Turnus noch nicht einhalten konnte.

Das erste Kennenlernen

Am Donnerstag Nachmittag kamen meine zwei Männer zu Besuch. Mir tat es in der Seele weh, dass der Große solange auf seine Mama verzichten musste.

Er kuschelte und knutschte seinen Bruder viel. Für mich natürlich übel, da er morgens noch in der Kita und die Bakterienschleuder schlechthin war. Er hat sich super unwohl gefühlt und wollte auch am liebsten gleich wieder Heim. Ich hatte von meinem Mann Bilder geschickt bekommen wie er mit einem Kuschelbaby im dem Buggy unterwegs war und mit ihm im Bett gekuschelt hatte. Er hatte vor der Geburt so oft geweint, weil er es kaum erwarten konnte, dass der Bruder endlich ankam.

Ich erfuhr auch, dass der Große am Tag der Geburt um 5 Uhr aufgewacht war und dann zu den Großeltern gegangen war. Dort blieb er dann bis ungefähr 19 Uhr und hat dann Party mit dem seinem Papa gemacht. Kita fiel natürlich an dem Tag auch aus.

Wieder nicht richtig vorbereitet

Mir fiel recht schnell auf, dass ich wieder keine geeignete Kleidung mitgenommen hatte. Das Kleid was ich für den Aufenthalt geplant hatte, war unter der Geburt schmutzig geworden. Zudem war es in unserem Zimmer super warm da die ganze Zeit die Sonne rein schien.

Am Donnerstag abend kam dann schon die Nachricht das meine Beiden krank wurden mit 40 Fieber also war klar, dass die mir keine Klamotten bringen konnten. So habe ich kurzerhand meine Schwester gebeten mir was mitzubringen.

Während sie auf dem Weg zu mir war, bekam ich einen Anruf von meinen Großeltern, die wissen wollten, wo ich den sei an der Rezeption würden sie mich nicht kennen. Dieses Mal waren wir schlauer gewesen und hatten die Möglichkeit genutzt, dass im Krankenhaus keine Auskunft gegeben werden darf. So habe ich also schweren Herzens auf mein Bauchgefühl gehört und den Beiden erklärt, dass ich keinen Besuch haben möchte und darum auch niemand weiß wo ich liege.

Ich hatte schon Angst, dass meine Schwester den beiden begegnet, aber sie hatten sich wohl knapp verpasst. Natürlich war es schön meine Schwester hier zu haben, nachdem meine Beiden schon nicht mehr kommen konnten. 

Den Freitag habe ich dann auch genutzt um endlich zu duschen. Das war überhaupt kein Problem der Zwerg hat es verpennt.

Die Dusche selber war super rutschig da musste man schon ordentlich aufpassen. Für die Waschungen gab es diesmal auch zwei Kannen die beschriftet waren. Beim letzten Mal war mir das nicht mal richtig erklärt worden. Während jedem Toilettengang wird mit Wasser mit gespült um den Wochenfluss zu entfernen. Der sich ja dank der Surfbretter überall verteilt. Ich hatte schon überlegt das zu Hause fortzuführen.

Wieder Stillprobleme

Stillschwierigkeiten gab es dieses Mal leider trotzdem wieder, weil ich wieder nicht verstanden habe, dass ich Milcheinschuss hatte und mein Sohn daher die Brust nicht fassen konnte. Bis dahin hatte es wunderbar geklappt. Abgesehen davon, dass meine Zimmernachbarin und ich permanent die Zwerge wecken mussten um zu stillen.

Mir wurde dann auch eine Stillberaterin zu Hilfe geholt. Aber ausser dem üblichen Stillhütchen und den Effekt, dass mein Sohn mir in den Nippel gebissen hatte, brachte das gar nichts. So das ich die gute Dame gleich wieder weg geschickt hatte.

Na wohl doch ziemlich fit

Die Physiotherapeutin war schwer begeistert von meinem Verlauf, das ich schon duschen war und auch vor hatte mit meiner Zimmernachbarin die Kinder beim Standesamt zu melden. Diese Möglichkeit gab es hier in dem Krankenhaus Freitag vormittags. So das wir dann die Kids in ein Bettchen packten und uns auf den Weg machten. Wir zogen also beide eine Nummern. Sie durfte zuerst rein. Da ich nicht wusste, dass es zwei Räume gab, dachte ich, dass ich einfach nach ihr dran bin. Falsch gedacht, ich wurde gleich darauf in ein Zimmer daneben gerufen und nahm die Kinder mit. 

Zum Glück hatte sie schnell gemerkt wo wir sind, denn ich hatte Sorge, dass sie glaubt jemand hätte die Kinder geklaut. Beim Amt haben leider noch ein paar Unterlagen gefehlt aber es war kein Problem die nachzureichen. Leider ging auch die Kartenzahlung nicht, so das ich auch noch zum Automaten musste, um Geld abzuheben. Der war zum Glück gleich gegenüber. Scheint öfter vorzukommen.

Eine Schwester war abends etwas irritiert als ich nochmal die Arnika Globulis haben wollte. Sie hatte aufgrund meines fitten Zustandes überhaupt nicht geglaubt, das ich einen Kaiserschnitt hinter mir gehabt hatte. Da war ich schon ein bisschen stolz auf mich.

Meine Mutter hatte doch tatsächlich geglaubt, dass ich nur behauptet hatte in einem anderen Krankenhaus zu sein, nur um zu erreichen, dass sie mich nicht besucht. Das ich tatsächlich so weit weg war und sie mich zu Fuß nicht erreichen könnte, dass glaubte sie erst nachdem es meine Schwester bestätigt hatte.

Es musste gepumpt werden

Nach mehrmaligen bitten bekam ich eine Milchpumpe. Die Schwester wollte schon mit mir streiten, dass es hier aber keine Fläschen geben würde. Darauf wollte ich ja gar nicht hinaus, ich wollte ja stillen. Nur waren wir beide jetzt an einem Punkt an dem nichts mehr ging. Eine liebe Schwester nahm mir den Zwerg ab und gab ihm eine Elektrolytlösung, das hatte ihn erstmal ruhig gestellt und ich konnte in Ruhe pumpen. Viel kam natürlich nicht.

Ich hatte für die Zeit im Krankenhaus ein Protokoll zum Ausfüllen bekommen. wann gestillt und gewickelt wurde was in der Windel gewesen ist, das Gewicht und so weiter. Da wurde dann auch festgestellt, dass der Zwerg zu viel abgenommen hatte, was mich natürlich noch mehr stresste.

Ich hatte auch Angst, das ich durch die Pumperei Angebot und Nachfrage verfälsche. Die Lösungen sind ja auch nicht gern gesehen, da viel Zucker enthalten ist. Aber durch das Pumpen hatten wir beide wieder sozusagen alles auf Anfang gestellt und ab da klappte es mit dem Stillen auch besser. In dieser Nacht war ich dann schon alleine. Auch da wieder die Sorge, ob ich denn jetzt noch jemand neues ins Zimmer bekommen könnte. Aber die Schwester versicherte mir, dass es jetzt wieder ruhiger wurde.

Ich hatte mir mit einer Nachtschwester ein Ritual gegönnt, das sie mir jedes Mal wenn sie kam nochmal einen neuen Fencheltee machen durfte.

Darf ich nach Hause?

Am Sonntag sollte ich aus dem Krankenhaus entlassen werden. Meine Jungs waren immer noch total krank und weil das mit dem Stillen immer noch nicht so gut lief, wurde mir angeboten noch länger im Krankenhaus zu bleiben. Das hatte ich verneint.

Beim wickeln war mir aufgefallen, dass der Penis meines Sohnes nicht normal aussah. Es stellte sich heraus, dass er eine Hypospadie hat. Die vermutlich wenn sie sich nicht verwachsen sollte, im Alter von einem Jahr dann operiert werden müsste.

Als mein Mann mich dann abholte, sah der aus wie der Tod. Der Große war natürlich auch sehr anhänglich. Da erfuhr ich dann auch, dass mein Mann die Hausschlüssel vergessen hatte. Wir also noch zu den Schwiegereltern fahren mussten, um überhaupt heim zu kommen.

Der Zwerg hat sich super gut anziehen lassen und erstmal geschlafen. Ins Auto schnallen war auch kein Problem, bis der Große bemerkt hat, dass er alleine hinten sitzen sollte. Da fing der mit heulen an und weckte der Zwerg, der dann natürlich auch anfing zu kreischen. Ich war so sauer. Änderbar war das ganze nun leider nicht weil ich zu fett und mein Mann zu krank um hinten zu fahren.

Wir haben dann kurz angehalten um der Zwerg und den Großen zu beruhigen. Der Zwerg hat recht schnell wieder geschlafen und der Große akzeptiert, dass wir jetzt so fahren müssen.

Die Schwiegereltern haben nur kurz ins Auto reingeschaut, da beide auch noch ziemlich krank waren. Da ist meiner Schwiegermutter aufgefallen das des Kind ganz schön gelb ist.

Endlich zu Hause hab ich mich trotz der Umstände sofort besser gefühlt. Jetzt konnte das Wochenbett los gehen.

Geburtsbericht-schmerzfrei?

In diesem Geburtsbericht beschreibe ich die Geburt unseres zweiten Sohnes. Geplant war eine Hausgeburt vorzugsweise schmerzfrei. Fünf Tage nach dem Entbindungstermin brachten wir wie immer den Großen ins Bett. Ich war ziemlich müde wie jeden Tag und lag auch im Bett.

Gehts jetzt los?

Um 20 Uhr fühlte es sich an als würde eine große Blase im Bauch platzen. Ich war mir nicht sicher ob das nun der Blasensprung war. Das letzte Mal ist die Blase im Schlaf geplatzt. Ich traute mich auch erst mal gar nicht aufzustehen. Auf der Toilette war mir dann klar, das Fruchtwasser heraus kam. Um 20.30 gingen die Wehen langsam los. Da hab ich die Hebamme angerufen. Die Wehen konnte ich im Stehen gut veratmen, waren aber schon intensiver wie bei der ersten Geburt.

Die Hebamme kommt

Die Hebamme kam um kurz vor 21 Uhr. Nach Untersuchung war der Gebärmutterhals weg und der Muttermund durchlässig. Sie schaute mir eine Weile zu wie ich die Wehen veratmete. Schließlich meinte sie dann, dass sie nicht das Gefühl hat, dass das eine schnelle Geburt wird. Wir sollten ihrer Ansicht nach lieber gleich in die Klinik fahren. Sie merkte das ich sauer wurde und meinte auch, dass ich das gerne sein darf. Sie könnte es ja verstehen, schließlich war die Hausgeburt komplett geplant gewesen. Ihr war aber lieber wir würden jetzt noch entspannt in die Klinik fahren, statt am nächsten Morgen dann im Stress. Also wurden die Schwiegereltern angerufen. Erste schlechte Nachricht beide krank. Sie kamen trotzdem. Zum Glück machten die Beiden sich auch keine Sorgen, was nun wäre wenn unser Großer aufwacht und wir weg seien. Schließlich hatte er nichts vom Beginn mitbekommen.

Es geht in die Klinik

Nachdem die Großeltern um ca 22 Uhr kamen, sind wir los in die Klinik. Die Wehen wurden im Auto schon ordentlich stärker und ich war froh als wir endlich ankamen. Wir wurden mit dem Satz der Hebamme übergeben, “das Kind soll unten raus kommen.” Selbstbewusst wie ich war habe ich sofort den Zugang verweigert. Soviel zu “das kann man immer machen.”, nicht wirklich, da ich schon mal einen Kaiserschnitt hatte wurde auf den Zugang bestanden. Kurz darauf fiel mir ein, dass ich mich für den Fall das ich einen Kaiserschnitt bekommen sollte, doch gleich sterilisiert werden könnte. Pustekuchen auch hier Fehlanzeige mit dem Worten: “Sie sind schon unter Wehen und somit nicht mehr zurechnungsfähig.”

Bringt das jetzt was?

Lange hab ich vor mich hin geweht, diesmal aber nicht im Liegen wie beim letzten Mal. Ich kniete auf dem Bett und stützte meinen Oberkörper auf die Kopfstütze die fast in Sitzposition aufgerichtet war. Ich hatte mich schließlich doch dafür entschieden den Muttermund untersuchen zu lassen. Schließlich wollte ich wissen ob meine Bemühungen sich denn lohnten. Bei ungefähr drei Zentimeter habe ich  dann ein Schmerzmittel bekommen. Das hat mich erstmal ziemlich weg gedröhnt.

Der Toilettengang

Ich musste sehr oft auf die Toilette und bin dank der Wehen aber kaum wieder herunter gekommen, zum Glück war mein Mann immer dabei. Bei einem Gang trafen wir eine andere Schwangere, die sich darüber ausließ wie laut eine weitere brüllen würde und fragte sich und mich ob wir das wohl auch tun werden. Ich bejahte sofort.

Umzug in den Kreissaal

Irgendwann gegen 6 Uhr kam der Umzug in den Kreissaal für die PDA. Meine erste Frage war ob ich danach noch essen dürfte, denn das war mir vom letzten Mal in Erinnerung geblieben. Die Hebamme meinte sofort, dass es kein Problem sei noch zu essen. Die Anästhesistin war anderer Meinung, entschied sich aber nur dafür es zu erwähnen und es nicht ausdrücklich zu verbieten. Nachdem sie mit der Wirkung zufrieden war ging sie. Keine Ahnung was die Klinik bei der letzten Geburt gespritzt hatte, aber diesmal fühlte ich viel mehr wie damals. Ich wurde so ungefähr alle zwei Stunden nachgespritzt. Jedesmal beim Klingeln kam die Hebamme schon mit dem Mittel, weil ich entsprechend laut war.

Friseur und Frühstück?

Mein Mann musste noch beim Friseur anrufen und meinen Termin absagen. Natürlich war mir das unglaublich wichtig, im Nachhinein völlig bescheuert. Währenddessen kam eine Dame und fragte mich was ich zum Frühstück haben will, sofern ich so lange bleiben würde. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was sie mir erzählt hatte. Ich wehte weiter vor mich hin. Von 10 Uhr bis 12 Uhr ruhten wir uns beide aus. Um 12 Uhr gab es dann den Wehentropf bei ca 7 cm. Die Angst das es sich alles wiederholen wird kam auf. Da bei der letzten hier Ende war.

Zum Kaffee ist er draußen

Der Toilettengang klappte nicht mehr, somit wurde mir angeboten die Blase mit Einmalkatheder zu leeren. Ich habe schlussendlich dreimal darum gebeten. Das tat so gut. Um 14 Uhr waren wir dann bei 9 cm, da wurde ich dann euphorisch und meinte “bis zum Kaffee ist er draußen!” Sie haben ihm dann eine Sonde an den Kopf zur Überwachung. Dabei wurde festgestellt, dass der Zwerg die Wehen auf Knien nicht so gut mitmachte. Um 15.30 war nur noch ein bisschen Muttermund da, der weg massiert wurde.

Und Pressen…

Ab da durfte ich dann mit jeder Wehe pressen. So gar nicht das was ich durch das Hypnobirthing machen wollte. Leider ging der Kopf nicht weit genug runter.  Nach mehreren Presswehen wurde mir die Zange zur Hilfe angeboten. Leider hat sich herausgestellt, dass er dafür auch noch zu hoch sitzt und es war sehr schmerzhaft. Ich habe bei einer Zangenschale auch sofort abgebrochen. Ich war ziemlich geschockt wie schmerzhaft die Prozedur war trotz PDA.

Also weiter pressen?

Um 17 Uhr wollte sie es nochmal mit der Zange versuchen ich hab mich geweigert und um den Kaiserschnitt gebeten. Leider hat die PDA nach gelassen und es war für mich sehr schmerzhaft bis dahin. Auf dem Weg in den Operationsraum fragte ich noch ob die Nabelschnur auspulsieren gelassen werden kann. Dies wurde verneint da das Baby dabei zu schnell auskühlen würde.

Wo bleibt die Spritze?

Den ganzen Weg in den OP hatte ich nur zwei Dinge zu sagen, besser gesagt zu brüllen “Wer spritzt mich nach?” und “ich finde es eine Frechheit, dass ich keine Sterilisation bekomme”. Schließlich waren alle Unterschriften zu den Spritzen und Untersuchungen während der Wehen kein Problem.

Doch zu früh entschieden?

Es kam viel Stuhl so das ich im Nachhinein überlege, ob ich da vielleicht doch einfach hätte durchhalten sollen. Eventuell wäre er nach einer Weile doch natürlich gekommen.

Und wieder ein Katheder

Als eine Dame mir dann schließlich erklärte, dass sie mir jetzt einen Katheder legen möchte, war mein erster Gedanke und die Frage an sie, ob ich vorher nochmal gespritzt werde. Natürlich verneinte auch sie. Ich hab mich bei dem ganzen Trubel kaum richtig ablenken können von dem bevorstehenden Katheder legen. Ich kann mich aber erinnern, dass ich irgendwann gesagt habe, die Dame bekommt einen Orden, ich hätte nichts gespürt. Vielleicht kann ich mich aber auch nur nicht mehr daran erinnern.

Falscher Tisch

Um mich herum waren es wieder viele Personen. Ich kam mir vor wie bei “Greys Anatomy”. Eine Ärztin sah aus wie Doktor Bailey und beschwerte sich, dass der OP Tisch zu hoch war, sie brauchte einen Hocker. Später hat mir mein Mann erzählt, dass ich auf einem Leichentisch gelegen hatte.

Fühlt sich das übel an

Während der Kaiserschnittes hat sich das alles auch wirklich übel angefühlt. Beim letzten Mal habe ich nur einen gewissen Druck gespürt und das an mir gerüttelt wurde. Diesmal war ich der Meinung ich habe alles gemerkt vom Aufschneiden bis zum Herausholen. Gefühlt wurde an mir so sehr gezerrt das es sich anfühlte, wie wenn die Scheide mit durch den Schnitt raus gezogen wird.

Wieviel Uhr ist es denn?

Endlich war der Zwerg draußen. Er wurde mir verschmiert wie er war, also blutig und mit Käseschmiere auf den Bauch gelegt. Déjà-vu! Das ist doch das gleiche Kind wie vor vier Jahren. Er sah genauso aus wie sein großer Bruder, wir konnten es nicht fassen. Nun wurde ich zugenäht, dass hat gefühlt auch ewig gedauert. Ich habe auch irgendwann gefragt wie viel Uhr es eigentlich ist, da wir von niemand erfuhren wann er geboren war, wie schwer und wie groß er eigentlich ist. Man hat mir die Uhrzeit genannt, ich habe es mir aber nicht merken können.

Nabelschnur durchtrennen

Die Nabelschnur wurde dann bei mir und meinen Mann auf unserer Seite des Vorhangs durchtrennt. Ich hab noch gefragt ob das mein Mann machen dürfte, dass wurde natürlich bejaht, der hatte aber dankend abgelehnt. Mir wurde es auch angeboten, ich war aber nicht sicher ob ich kräftig genug bin und wollte meinen Sohn nicht los lassen.

Achtung es kann blutig werden

Nachdem der Zwerg endlich draußen war, kam eine der Damen und meinte das es doch sicher besser sei, wenn sie mir einen Zugang am Handrücken legt. Ich bedankte mich, denn ich wusste noch vom letzten Mal dass der Zugang beim Stillen in der Armbeuge sehr nervig war. Als sie ansetzte warnte ich sie noch, dass es gut sein konnte, das es spritzt. Mit den Worten “ach das klappt schon”, setzte sie die Nadel an. Natürlich hat es ordentlich gespritzt und ihre Kollegin war ziemlich irritiert woher denn das ganze Blut herkam.

Zurück in den Kreissaal

Ich wurde dann wieder in den Kreissaal zurück gebracht. Es sah aber kurz so aus, als wenn man mich vor dem OP stehen lassen möchte, da ein Notkaiserschnitt anstand. Zum Glück schien niemand meine Chauffeurin zu benötigen. Die Plazenta dürften wir mit nach Hause nehmen. Sehr gut Freude meines Mannes, der die in einem Plastikbeutel mitbekommen hatte.

Im Kreissaal wurde er dann endlich gewogen und gemessen. Wir erfuhren das er um 17.43 Uhr auf die Welt gekommen war. Mit stolzen 3920 g und 53 cm. Somit war auch Kind Nummer zwei bei 40+6 mit einem Kaierschnitt geboren.

Was ich bei Nummer Zwei anders machen würde

Schwangerschaft

Ich würde diesmal versuchen einen Vorbereitungskurs zu besuchen. Allein um herauszufinden ob ich mit dem Wissen bei Nr. 1 Dinge anders hätte machen können. Als ich schwanger war hab ich mich anfangs nicht geschont, mit dicker werdendem Bauch allerdings schon. Ich hatte extreme Wassereinlagerungen eines führte zum anderen und ich hab mich noch weniger bewegt. Auf mein geliebtes Yoga würde ich diesmal nicht verzichten, mehr Bewegung hätte ich mit dem vorhandenen Wirbelwind ja sowieso.

Geburt

Bei der Geburt würde ich versuchen komplett nur auf meinen Körper zu hören und mich nicht verrückt machen zu lassen. Im Nachhinein überlege ich sogar ob der Kaiserschnitt überhaupt notwendig war. Auch die Aussagen der Schwestern und Ärzte erwecken den Eindruck, mich nur in die entsprechende Richtung beeinflusst zu haben.

Stillen

Beim Stillen würde ich mir nichts mehr von jemand anderes sagen lassen wollen. Meine Hebamme hat mich zwar toll unterstützt, war aber leider keine Stillberaterin und hat mich mit falschen Tipps noch mehr verunsichert. Dieses Mal auf den Stillhut verzichten, ich weiß ja nun das es auch ohne super funktioniert.

Krankenhaus

Ich würde vermutlich sogar versuchen komplett auf das Krankenhaus zu verzichten. Ich habe mich weder aufgehoben noch ernst genommen gefühlt.

Kaiserschnitt

Ob der Kaiserschnitt berechtigt war, ist für mich immer noch nicht klar. Ich habe mir ja den Geburtsbericht geholt. Wirklich was informatives steht nicht drin. Kräftemäßig weiß ich nicht ob ich länger durchgehalten hätte. Ich war aber definitiv durch die ganzen Umstände verunsichert.

Bekleidung

Ach ja was gibt es nicht alles für Diskussionen was ein Baby alles zu tragen hat. Wenn es nicht grad steht vor Dreck würde ich nicht mehr umziehen. Auch keine spezielle Schlafbekleidung extra anziehen, maximal eine bequeme Hose. Mehr Wickelbodys besorgen und versuchen die normalen Bodies von unten anziehen, ich wusste lange nicht dass das möglich ist

Kinderwagen

Ich weiß nicht ob ich den nochmal am Anfang benutzen würde. Der hat mich oft viel Nerven gekostet aber ich konnte mit den Schmerzen, den Kleinen damals nicht ständig tragen. Inzwischen bin ich mit den Tragetüchern sehr vertraut.

Schlafen

Das Kind schläft von Anfang an bei mir und nirgendwo sonst.

Papa

Ich weiß nicht ob wir verpasst haben ihn mehr einzubeziehen. Aber er hat oft in den Schlaf getragen ihn abgenommen, wenn er da war. Irgendwann hat unser Sohn angefangen zu Uhrzeiten zu schlafen, wenn er noch nicht zu Hause war.

Windelfrei

Würde ich diesmal von Anfang an machen und auf die Zeichen achten. Den Body richtig hoch knöpfen. Was ich umziehen musste, weil ich zu blöd war den Body trocken zu halten. Versuchen es entspannter anzugehen ohne Zwang. Schließlich hat es beim ersten Mal auch geklappt. Die Rückschläge waren damals natürlich schwieriger zu akzeptieren da nicht klar war ob wir Erfolg haben würden.

Essen

Auch hier würde ich versuchen entspannter an die Sache ran zu gehen. Mir nicht so einen Kopf machen was erlaubt ist und was nicht. Brei gar nicht erst versuchen. Auch beim Verhalten am Tisch anders reagieren. Gerade beim Manschen und Werfen würde ich hoffentlich nicht mehr so ungehalten reagieren.

Ja-Umgebung

Inzwischen ist sie sowieso vorhanden. Aber die Ja-Umgebung schaffen war für uns sehr wichtig. Ich verzichte so oft wie möglich auf das Wort ”Nein” klappt natürlich nicht immer.

Kurse

Von Anfang an schauen ob die nicht doch möglich sind. Jetzt wo der Erste in die Kita geht, würde es nochmal anders mit Kontakten zu anderen Mamas aber im Prinzip herrscht der nahezu nur virtuell.

Freizeitgestaltung

Weiß jetzt nicht so genau wie ich das nennen soll. Aber ich würde wohl wirklich versuchen falls es wieder ein Auto-Hasskind wird mit öffentlichen Verkehrsmitteln dahin zu kommen wo ich will. Mehr Ausflüge zu machen Leute trotzdem besuchen.

Schnuller und Flasche

Ich hatte unglaubliche Angst vor eine Saugverwirrung. Immer wenn der Kleine damals sich nur mit Schnulli beruhigte hatte ich Magenschmerzen. Ich würde wohl versuchen bisschen entspannter zu sein.

Grenzen waren

Früher sagen wann ich genug habe. Darauf achten das ich nicht zu schnell an meine Grenzen komme und früher die Bremse ziehen.

Hilfe einfordern

Definitiv von Anfang an versuchen Hilfe einzufordern. Beim Ersten wollte ich alles allein schaffen. Allerdings hat mir da natürlich auch die Routine gefehlt.

Zeit für mich nehmen

Ich hab viel zu lange gebraucht bis ich endlich Zeit für mich hatte. Dabei war nicht mal ich diejenige die das veranlasst hatte. Mein Mann hat die Notbremse gezogen und mich quasi zu meinem Glück gezwungen.

Tragetücher

Von Anfang an versuchen zu benutzen.

Wie aber schon viele feststellen mussten, sind alle Kinder verschieden. Bedeutet also falls je eine Nummer Zwei kommen sollte, kommt es sowieso anders als man denkt. ?

Schlafen

Das Schlafverhalten liegt wohl an der Hirnreife, wenn die Babys noch sehr klein sind ist es überlebenswichtig einen leichten Schlaf zu haben. Sie haben öfter Hunger und möchten immer wieder kontrollieren, das sie in Sicherheit sind. Als Durchschlafen wird schon eine Dauer von sechs Stunden am Stück bezeichnet. In Deutschland wird das schon von Babys verlangt in den meisten anderen Ländern erst mit fünf Jahren. Es wird immer noch vielen Müttern das schreien lassen empfohlen damit ein Kind allein schlafen lernt. Mir war auch hier von Anfang an klar, das so ein Training bei unserem Sohn nicht möglich gewesen wäre. Allerdings bin ich nie auf die Idee gekommen das ich irgendetwas antrainieren müßte.

Das ganze Einschlafbegleitung war für uns trotzdem nicht weniger anstrengend, da wir auch hier anders waren. In der ersten vier Wochen hat er quasi nur geschlafen, allerdings so gut wie nie allein. Meist auf mir und nur mit Brust im Mund. Im Krankenhaus wollte er nie im Bettchen schlafen nur auf mir. Da ich durch den Kaiserschnitt ihn nicht schmerzfrei raus oder rein legen konnte, war es für mich so auch einfacher. Zu Hause hatte ich anfangs versucht ihn im Stubenwagen schlafen zu legen, aufgrund der Stillsituation im selben Zimmer wie wir. Aber nach genau zehn Minuten wurde gebrüllt und erst aufgehört wenn er bei uns lag. Auch tagsüber war es so, ich konnte mit Glück kurz zur Wäsche.

Nach diesen vier Wochen wurde es anders, der Schlaf wurde leichter und die Einschlafbegleitung anstrengender. Oft hat Einschlafstillen nicht geklappt dann sind wir raus spazieren. Im Kinderwagen wollte er recht schnell nicht schlafen. Daher ging es meist mit Tuch oder der Trage raus. Allerdings war am Anfang normal das er nur maximal dreißig Minuten geschlafen hat. Oder kurz vor der Haustür eingeschlafen ist und sobald der Schlüssel ins Schlüsselloch ging war er wieder wach.

Es wird oft der Tipp gegeben das man nicht extra leise sein soll, dass das Baby sich an die Geräusche gewöhnt und auch mit etwas Lärm schlafen kann. Auch hier war das sehr unterschiedlich. Mal hat der Rasenmäher vom Nachbarn gestört, beim nächsten Mal wieder nicht. Beim Schlüsselklappern vom Papa ist er schon aufgewacht und wenn ein Nachbar gebohrt hat wurde weiter geschlafen. Das lag vermutlich daran in welcher Schlafphase er sich gerade befand. Je kleiner Kinder sind umso kürzer ist die Tiefschlafphase und auch die Übergänge in die verschiedenen Schlafphasen sind kürzer und verlängern sich erst mit zunehmendem Alter.

Teilweise war er sieben Stunden wach ganz egal was ich versucht hatte. Der Moro Reflex (Klammerreflex, Umarmungsreflex) hat ihn oft geweckt, der war bis zum vierten Monate vorhanden. Auch der Milchspendereflex hat ihn oft geweckt oder garnicht erst schlafen lassen. Kurz vor dem Einschlafen war es wie wenn der Blitz durch ihn durch ging und er war wieder wach. Wenn er in den Schlaf getragen wurde fing er nach der dreimonatigen Schreiphase irgendwann an sich in den Schlaf zu jammern. Allerdings vermute ich das ich viel zu spät die Zeichen gelernt habe, im Nacken oder an den Ohren kratzen. Das klassische Augenreiben gab es bei ihm ganz lange nicht.

Eine Freundin hat mir den Tipp gegeben das Zimmer dunkel zu machen, dabei werden wohl entsprechende Hormone ausgeschüttet die Müdigkeit hervorrufen. Nach dem Stuhlgang war an Schlaf nicht mehr zu denken oder sehr selten je nach Uhrzeit. Zwischen dem sechsten und zwölften Monat hat er zwei Schläfchen gemacht, eins Vormittags und ein Nachmittags. Im Auto hat er das erste Mal mit acht Monaten geschlafen. Wenn er fünf Minuten Schlaf hatte reichte das oft aus, dass er die nächsten Stunden wach blieb. Aus dem Bauch heraus wollte ich streicheln singen oder erzählen. Das hat ihn lange gestört. Selbst die Geräusche aus meinem Bauch waren während der Einschlafbegleitung oft zu laut. Er hat sich ständig von allem ablenken lassen.

Die Klingel hat ihn zum Glück so gut wie nie geweckt. Wenn er nicht ausgeschlafen war und von äußeren Einflüssen geweckt wurde dann hat er gekreischt und ließ sich kaum beruhigen. Sehr selten war er nachts wach und wenn dann maximal eine Stunde. Irgendwann habe ich aufgehört nach der Uhr zu gehen und auf die Zeichen zu achten und den Zwang raus genommen, wenn er nicht wollte haben wir nochmal weiter gespielt. Nach anstrengenden Tagen war das schwer umzusetzen.

Je mobiler er wurde umso deutlicher hat er gezeigt wenn er nicht schlafen wollte. Anfangs wurde raus gekrabbelt und auf die Tür gezeigt zusätzlich versuchte er mich an den Schultern hoch zu ziehen. Als er laufen konnte ist er aufgestanden und weinend weg vom Zimmer gerannt. Natürlich habe ich versucht Abendrituale einzuführen, das klappte anfangs nicht. Der Versuch ihn nur noch mit Nachtlicht spielen zu lassen hat nur solange funktioniert bis er das Licht selbst wieder anmachen konnte.

Tagsüber schlief er zeitweise um den ersten Geburtstag nur stillend zu Musik im Wohnzimmer ein, lies sich aber dann ins Bett ablegen natürlich nur mit mir zusammen. Bei Entwicklungsschüben hat er meist weniger geschlafen, dafür oft alleine machbar. Danach gab es wieder Tage die nur nuckelnd an der Brust und oder auf mir liegend geschlafen wurde. Zeitumstellung im ersten Winter als er vier Monate als war, war schrecklich teilweise um 4 Uhr aufgestanden und um 18 Uhr ins Bett. Als er laufen konnte hat selbst angefangen Dinge mit ans Bett zu nehmen.

Beim Versuch abzustillen wurde die Art und Weise wie er in den Schlaf begleitet werden möchte geändert. Mit Singen klatschen, erzählen, streicheln und Popo klopfen. Unser Ritual sah dann so aus. Er bekam die Zahnbürste in die Hand und durfte erstmal selbst putzen anschließend durfte ich nach putzen. Er wurde umgezogen und bekam die Windel an. Je nach Laune wurde im Zimmer gestillt. Wenn er fertig war ging es ins Bett. Meist wird da noch öfter getrunken oder er ging nochmal aufs Klo. Ab und zu wollte er nochmal was mit ans Bett nehmen. Meist schlief er auf mir ein.

Mit 21 Monaten haben wir versucht auf den Mittagsschlaf zu verzichten, da er oft erst um 22 uhr ins Bett ging. Da ist er dann aber am späten Nachmittag eingeschlafen und ging dann logischerweise erst recht so spät ins Bett. Das hatte sich plötzlich wieder erledigt, war wohl wieder ein Entwicklungsschub. Wir haben anscheinend zwei Phasen in der einen schläft er regelmäßig und gut also ca um 12 Uhr Mittagsschlaf und 20 Uhr ins Bett. Dann aber meist auf mir und schläft bis 7 oder 8 Uhr. Die andere Phase ist wenn er keinen oder sehr spät Mittagsschlaf macht und um 22 uhr erst ins Bett geht, darf ich oft das Bett verlassen steht trotzdem um 7 Uhr auf.

Es klappt leider nicht oft, dass Papa ihn wieder zum einschlafen bekommt. Seit er 22 Monate ist kann ich oft aufzustehen und für ungefähr zwei Stunden raus gehen um einen Film zu schauen. Inzwischen wacht er oft auf meckert kurz setzt sich sogar hin und schläft dann allein weiter. Meist weckt ihn die volle Blase oder er möchte an die Brust, dann kann auch der Papa nichts machen. Momentan wird wieder viel gestillt zum Einschlafen, gesungen und erzählt danach eine Banane gegessen und nochmal aufs Klo gegangen.

Mit dem Schub mit 23 Monaten ging er wieder erst sehr spät ins Bett teilweise war er nach einer Stunde wieder wach und schläft ziemlich schlecht. Inzwischen ist es wieder etwas besser geworden. Demnächst kommen wir dann in den anstrengenden zwei Jahres Schub, ich bin gespannt was der so mit sich bringt. Wer weiß vielleicht schläft er danach länger oder sogar durch ;-).

Stillen

Stillen

Unser Stillstart war ja leider nicht so besonders. Das meiste lag an meiner Unwissenheit. Es ging schon damit los, dass einem niemand erklärt wie das ganze funktioniert. Vielleicht macht man das im Vorbereitungskurs, den ich leider nicht besuchen konnte. Schwer beschäftige Businessfrau, manche wissen wie das ist, man glaubt das man unentbehrlich für die Arbeitswelt ist. Es gibt aber so vieles was man zum Thema stillen wissen muss.

Es kommt zuallererst noch gar keine Muttermilch, sondern das Kolostrum. Das sind die ersten Tropfen aus der Brust, die sogenannte Vormilch, die am Anfang produziert wird. Sie ist nicht so fettreich wie die Muttermilch, hat aber genausoviel Nährstoffe wie diese. Die reichen im Normalfall aus, bis der Milcheinschuss kommt. Das ist zwischen dem dritten und siebten Tag der Fall. Schließlich ist die Trinkmenge am Anfang auch nicht enorm. Das so ein Baby nicht 100 Liter trinken kann wenn es auf die Welt kommt, war mir schon klar, aber das es einen Magen wie einen Kirschkern hat, war mir nicht bewusst. Da gehen keine 20 ml rein, warum im Krankenhaus mit 60ml zugefüttert werden sollte ist mir ein Rätsel.

Wie ihr im Bild weiter unten sehen könnt, schafft das ein einwoche altes Baby. In diversen Stillgruppen auf Facebook wird gemunkelt, dass die Krankenhäuser mit den Herstellern der Flaschen und Babymilchindustrie zusammen arbeiten. So das diese gar nicht auf Stillerfolge hinarbeiten. Entsprechend schnell wird zu Stillhut, Flasche und Schnuller geraten. Nachdem ich viele Geschichten und Fälle nachgelesen habe musste ich feststellen, dass kaum eine Mutter keine Stillprobleme hatte.

Trinkmenge Babys
Quelle: Babytipps24.de

Dann muss auf die richtige Anlegetechnik geachtet werden. Das Kind muss die Brustwarze mit komplettem Vorhof in den Mund nehmen, sonst tut es nicht nur weh, es kann auf Dauer auch zu wunden oder sogar blutigen Brustwarzen führen. Das Anlegen hat bei uns mit dem Stillhut auch nicht so recht funktioniert. Am besten hat das ja bei uns geklappt als ich ihn sich selbst andocken lassen habe. Er hat sich entsprechend die Brustwarze eingesaugt. Das kann sich im übrigen auch unangenehm anfühlen. Während das Baby nuckelt wird regelmäßig der Milchspendereflex ausgelöst. In dem Moment kommt mehr Milch. Manche Spuren das gar nicht, andere allerdings sogar als ein brennen.

Es heißt auch beim ersten Hungerzeichen soll man sein Kind an die Brust legen. Es gibt acht Anzeichen bevor ein Baby wegen Hunger brüllt. Nicht so bei meinem Baby, der sprang sofort zu brüllen. Genauso war ich irritiert, das es Mütter gab die Nachts mitbekamen wenn ihr Baby schmatzt und es dann entsprechend anlegen können. Ich wurde immer angebrüllt. Entweder gab es das Schmatzen am Anfang nicht oder ich habe es schlicht nicht gehört, weil ich zu fertig war.

Hungerzeichenbaby
Quelle:www.afs-stillen.de

Ich habe anfangs immer in meinem Lieblingssessel gestillt. Die Hebammen meinte, dass ich ruhig im Schneidersitz im Bett stillen könnte. Ich habe mich aufgrund der Schmerzen nicht getraut, obwohl sie mir versichert hat das körperlich alles gut ist.

Er hat von Anfang an nicht ruhig gestillt. Ich hatte wahnsinnige Schwierigkeiten die fuchtelte Arme und Beine zu sortieren, erst recht mit der Kaiserschnittnarbe. Er hatte anfangs noch recht viel geschlafen beim Stillen und auch im Schlaf noch den Milchspendereflex ausgelöst. Die Hebamme sagte ich sollte ihn abdocken wenn er nur noch nuckelt, also von der Brust nehmen. Das klappte ganz selten, er hat ständig im Schlaf die Brust gesucht. Ich habe es irgendwann aufgegeben, es war mir einfach zu stressig.

Als er drei Monate alt war, wurde das Gezappel richtig extrem. Ich habe gehend im abgedunkelten Raum gestillt, weil sonst schlicht nichts im Kind gelandet wäre. Er hat sich von allem ablenken lassen. Die Welt entdecken war so viel wichtiger. Da fing es auch an, dass er die Brust angebrüllt hat. Anscheinend verändert sich die Milch zu der Zeit. Außerdem kam bei ihm der Zahneinschuss daher wurde auch regelmäßig gebissen. Hier muss man besonders auf die richtige Technik achten, dann passiert das nicht. Nun durfte ich auch nicht mehr stillen wenn jemand im selben Raum geredet hat.

Ich hab natürlich tolle Tipps gelesen in den Stillgruppen. “Still dein Kind im Tuch dann kann man alles andere erledigen.” Nur das mein Kind im Tuch nicht stillen wollte. Er hat sich tragend stillen lassen, aber sobald er gemerkt hat, dass ich ein Tuch oder Sling benutzen möchte war es vorbei. Mit vier Monaten hat er angefangen sich selbst im Schlaf abzudocken wenn er satt war. Nachts lag ich beim Stillen auf der Seite, das Baby sollte entsprechend zur Brust gerichtet liegen, also habe ich regelmäßig versucht ihn auch seitlich hinzulegen. Er wollte es nicht, er lag immer flach auf dem Rücken und hat den Kopf Richtung Brust gedreht.

Es gibt auch eine Anweisung welche Brust dem Kind angeboten werden soll, immer die zuletzt gegebene zuerst anbieten. Auch das hat nicht funktioniert, ich habe es mir einfach nicht merken können welche Brust als letztes dran war. Nachts die Seite wechseln läuft bei den meisten wohl so ab, das sie das Kind entsprechend über sich drüber heben. Bei mir lief das ganze etwas anstrengender ab. Ich habe mich aufgerichtet ihn auf den leeren Platz geschoben und mich dann hin gelegt.

Er hat mit fünf Monaten anfangen mit den Beinen in den Unterleib zu treten. Mich während dem Stillen gekratzt und geschlagen. Ständig die Brust selbstständig gewechselt, indem er über mich drüber geklettert ist. Den Kopf gedreht, das ist besonders angenehm wenn die Brust zu voll ist. Ihm eine bestimmte Brust anbieten ging schließlich auch nicht mehr, er hat selbst entschieden welche er wollte. Ich durfte die Anfangsbrust entscheiden, wenn die im nicht passte, hat er sich gewechselt.

Schließlich bin ich dazu übergegangen im Liegen zu stillen. Er hat weniger Reize abbekommen und hat zumindest zu Hause ordentlich gestillt und ich konnte mit schlafen. Haushalt blieb dann erst mal liegen. Es ist mir eine Zeitlang unglaublich schwer gefallen an das Stillen zu denken. Er hat mir einfach nicht deutlich gezeigt das er gestillt werden möchte. Zum Glück hat sich das auch geändert und er hat angefangen an meinem Oberteil zu ziehen. Während des Stillens wurde zwischenzeitlich angefangen die Finger in meine Nase oder Mund zu stecken.

Mit jedem neuen gelernten wurde stillen eine Herausforderung. Beim stehen lernen, hat er mit dem Gesäß in die Luft gestillt. Oder im Kreis zu stillen, dass bedeutete er hatte die Brust noch im Mund und kletterte dabei einmal über meinen Kopf rüber.als er dann schließlich laufen gelernt hat fing er an aus dem Bett zu kriechen und weg zu laufen. Ab da hat Einschlafstillen erstmal nicht mehr funktioniert.Kurz nach dem ersten Geburtstag fing er an die zweite Brust zu befummeln. Super nervig, wenn die Nägel zu lang sind, dann ist das ganz schön schmerzhaft. Das “Stillturnen” wie ich es nenne, hat nun aufgehört. Tagsüber will er am liebsten auf dem Arm gestillt werden oder er wirft mich beim Spielen auch mal um, dass er auf mich klettern kann. Ab und an darf ich ihn auch ins Tuch dafür machen. Wobei stillen im Liegen im Bett immer noch am angenehmsten ist.

Wie lange wir noch stillen werden ist noch nicht abzusehen. Ursprünglicher Plan war bis zum zweiten Lebensjahr, da er dann in die Kita soll und ich wieder arbeiten gehe. Wie das Abstillen lief könnt ihr hier Abstillen nachlesen

Das Wochenbett

Das Wochenbett

“Wenn Tränen fließen, fließt auch die Milch!”
Wir waren endlich zu Hause und die sogenannte Wochenbettzeit konnte los gehen, mit all ihren Höhen und Tiefen. Ich hatte mir alles toll ausgemalt, aber es kam natürlich alles anders. Es fing mit Stillproblemen an, er wollte einfach nicht mehr an die Brust. Die schmerzte schon und hätte dringend geleert werden müssen. Natürlich habe ich sofort meiner Hebamme geschrieben, in der Hoffnung, das sie gleich kommt. Pustekuchen! Sie meinte, da sie ja drei Tage später in den Urlaub fahren würde, könnte ja ihre Vertretung gleich kommen, aber leider erst am nächsten Tag. Ich war am Boden zerstört. Ich hatte zu dem Zeitpunkt auch schon komplett wunde Brustwarzen, konnte wenn überhaupt nur im Sitzen stillen. Meine Kaiserschnittwunde hat mir schwer zu schaffen gemacht, der Kleine hat ständig dagegen gedrückt und war dauernd frustriert, weil nichts aus der Brust kam und das Stillhütchen hätte ich am liebsten weg geworfen. Ich hab mit einer Freundin und Dr. Google versucht meine Technik zu verbessern und versucht heraus zu finden woran es liegen könnte das der Kleine nicht richtig trinkt. Ich bin nicht schlauer geworden und hatte erstmal einen ordentlichen Zusammenbruch mit vielen Tränen. Was soll ich sagen, der Spruch “wenn Tränen fließen, fließt auch die Milch” stimmt wirklich. Danach konnten wir auch kurz richtig stillen und der Kleine hatte in der Regel auch nach dreißig Minuten schlafen, gleich wieder Hunger. Ich war fertig und so unglaublich müde. Am nächsten Tag kam die Hebamme. Die wollte natürlich erstmal wissen ob ich überhaupt stillen möchte, ja klar wollte ich. Meine Technik war gut, daran lag es also nicht. Wohl eher an dem Milcheinschuß, der dazu geführt hat, dass meine Brust so prall war das “da nicht mal ein geübter Zweijähriger draus trinken könnte!” Also gleich ein Rezept für eine Milchpumpe organisiert und Milchauffangschalen besorgt. Natürlich hat sie mir den Tipp gegeben, dass ich versuchen soll im Liegen zu stillen, dann würde ich auch mehr Schlaf bekommen. Wirklich funktioniert hat das leider nicht. Außerdem war ich nachts ständig dabei dieses blöde Stillhütchen zu suchen. Wir haben Nachtlichter besorgt, um das Problem zu lösen.
Schließlich ist es sinnlos, wenn zwei Zombies herum laufen
Die Hebamme hat am nächsten Tag die Brust getaped, dass die Milch besser abfließen kann. Das Duschen und ausstreichen hat auch geholfen, allerdings war eine Brustwarze schon ordentlich wund. Leider wollte der kleine Mann weiterhin alle dreißig Minuten stillen. Ich bekam viele Tipps von der Hebamme:
  • Drei Stunden warten bis das Baby wieder stillen darf
  • Mindestens 10 min an einer Brust trinken
  • Sollte der Kleine zu früh einschlafen wickeln oder kitzeln um ihn zum weiter trinken zu animieren
  • Schnuller geben wenn er nur noch nuckelt statt zu trinken
  • Wasser aus der Flasche anbieten
Super Tipps die hier nicht funktionierten! Ich hatte weder die Kraft noch die Nerven mein Baby hin zu halten, wenn es an die Brust wollte. Also der netten Hebamme gesagt, dass wir das so machen und trotzdem nach Bauch Gefühl entschieden. Die Woche nach der Geburt hatte der Papi noch Urlaub und hat versucht bei uns im Bett zu schlafen. Das ging nur ein paar Tage gut, da die Angst das Kind zu zerquetschen zu groß war, ist er nahezu gar nicht zum schlafen gekommen. Also wurde ein Gästebett besorgt und er schlief ab da im Wohnzimmer. Schließlich ist es sinnlos, wenn zwei Zombies herum laufen. Meine Gebärmutter wollte sich auch nicht richtig zurück bilden, darum wurde ich auch hier wieder getaped. Ich habe recht viel Besuch bekommen, was zumindest mir gut tat. Da ich leider jemand bin der alles allein schaffen möchte, gestalteten sich die Tage sehr anstrengend. Der kleine Mann wollte permanent gestillt werden, hat nur auf mir länger geschlafen als zehn Minuten. Kochen, putzen und Essen war jeden Tag eine Herausforderung. Die üblichen tollen Tipps die man so von der lieben Schwiegermutter bekommt, haben alle nicht funktioniert. Der erste Arzt Besuch war schrecklich! Ich hatte das Stillhütchen vergessen und war natürlich total gestresst. Was mir erst Wochen später eingefallen ist, dass ich meine vollen Milchschalen dabei hatte! Da der Vater meines Freundes gefahren ist und alle natürlich den Enkel sehen wollten sind wir dann auch dahin, ich bekam was zu essen und der kleine Mann hat ein Nickerchen gemacht. Allerdings waren wir beide sehr fertig und ich sehr froh wieder zu Hause zu sein.
Ich war baff, endlich konnte ich ihn verstehen.
Nach dem ersten Monat war das Kind plötzlich wie ausgewechselt, hat schlechter geschlafen, beim Autofahren immer gebrüllt, ist nicht mehr so leicht eingeschlafen, ließ sich kaum noch von anderen außer mir oder seinem Papi tragen und weckte mich regelmäßig um 3 Uhr nachts weil er gewickelt werden wollte! Da hat der junge Mann dann auch des Öfteren versucht Mami abschießen, also kurzerhand das Kind über dem Waschbecken abgehalten. Das kam dann recht häufig vor, so alle zwei Stunden stillen und Pipi machen. Daraufhin habe ich mich etwas zu dem Thema windelfrei belesen und folgende Schreiunterschiede herausgefunden: “Neh” = Hunger, “Owh” = Müde klingt eher wie “Au”,”Heh”= Unwohl sein, “Eer” = pupsen/Ich muss mal, “Eh”= Aufstossen. Ich war baff, endlich konnte ich ihn verstehen. Mit dem Vierwochen Schub haben wir dann mit viel Tränen – die meisten meinerseits – den Stillhut abgeschafft. Sechs Stunden hatte er nicht gestillt werden wollen, ich hatte einen ordentlichen Milchstau aber das war es mir wert! Blöderweise hat mit dem Schub aber auch die deutliche Kommunikation aufgehört. Ich hab heraus bekommen das er ganz oft mehrere Bedürfnisse gleichzeitig hatte und es dadurch schwer war heraus zu hören was er nun möchte. Leider ganz oft unmögliche Kombinationen zum Beispiel Hunger und müde gleichzeitig, oder pupsen und rülpsen, oder Windel voll und müde. Sehr verwirrend und frustrierend für uns beide!
Noch etwas das ich mir anders vorgestellt hatte.
Ich kam wirklich an meine körperlichen Grenzen! Ich hatte ein Tragetuch und eine Manduca von einer Freundin bekommen, das ging beides nicht. Sobald es für ihn zu eng wurde gab es Gebrüll am liebsten war er auf dem Arm von Mami. Ich habe viele Mahlzeiten im Stehen mit Baby auf dem Arm eingenommen. Das Windeln waschen war auch eine Herausforderung, da ich dafür in den Keller zur Waschküche musste. Meist musste der Kleine kurz in der Wippe bleiben, da hat er grundsätzlich gebrüllt. Ich konnte nur duschen, wenn der Papi da war. Der Kleine hat nur auf mir geschlafen, ich hätte auch gern mit geschlafen aber zu 90% hatte ich Hunger oder musste aufs Klo. Der Kinderwagen ging recht schnell gar nicht mehr, da er darin auch gebrüllt hat. Meist habe ich mit Baby auf dem Arm den Wagen geschoben. Abgesehen davon war es zu dem Zeitpunkt für uns zu heiß. Ich habe dann auch die Besuche bei seinen Eltern reduziert. Jede Woche war mir zuviel! Außerdem ging Stillen am besten zu Hause, da er auch empfindlicher gegenüber lauten Geräuschen wurde. Wir waren nach drei Stunden beide einfach kaputt. Die Autofahrten wurden ab da auch unerträglich, er hat sich richtig eingebrüllt, dabei waren es maximal fünfzehn Minuten Fahrt. Wir haben auch einen Spiegel für die Kopfstütze besorgt und ich bin immer hinten bei ihm gesessen, um ihn zu bespaßen. War leider trotzdem jedes Mal ein Drama, darum habe ich das Auto nie allein benutzt. Noch etwas das ich mir anders vorgestellt hatte. Ich wollte Freundinnen besuchen, aber ohne Auto in einem Dorf unmöglich. Davon musste ich mich auch verabschieden. Irgendwann habe ich dann entschieden das der Kleine, da er ja leider ganz oft zum Einschlafen gebrüllt hat, dies auch in der Manduca tun kann und bin täglich mit ihm spazieren gegangen. Mein Körper war leider immer noch schwach, die Bauchmuskeln waren auch noch nicht wieder zurück an Ort und Stelle und meine Kondition ließ sehr zu wünschen übrig. Irgendwann hab ich auch bemerkt das er nicht in die Manduca wollte wenn er pinkeln musste. Also habe ich ihm vorher das Waschbecken angeboten und siehe da, kaum noch Gebrüll. Ich habe unglaublich viel im Internet recherchiert, sei es mein Kind macht mit dem Finger das oder macht dieses Geräusch. Meist bekam ich sehr beruhigende antworten. Schließlich machte mir unsere Stillbeziehung zu schaffen, da er oft die Brust angebrüllt hatte. Ich bin nach einer Weile in Facebook auf eine Stillgruppe gestoßen. Das war mit Abstand das beste was mir passieren konnte. Plötzlich wusste ich das es völlig normal ist das mein Baby so oft an die Brust will, da zum einen der Magen noch sehr klein ist und zum anderen Muttermilch innerhalb von 30-90 min verdaut ist. Die Information hat natürlich zu entsprechender Diskussion bei meiner Schwiegermutter geführt, da es doch nur schlecht sein kann wenn das angeblich so gute Zeug nicht lange genug sättigt. Ich habe nach langem lesen der Beiträge aufgehört auf die Uhr zu schauen. Hat meiner Meinung nach den größten Erfolg gehabt, da mir zum einen die kurzen Abstände nicht mehr negativ aufgefallen sind und die kurzen Schlafphasen die ich hatte, nicht mehr so bewusst waren. Entsprechend entspannter wurde ich. Nur schien das niemand anders zu bemerken. Vielleicht lag es daran, das ich nicht mehr zu allem ja und Amen gesagt habe. Auch wurde dort in der Gruppe erklärt warum Babys kein Wasser brauchen bzw sogar nicht bekommen sollten, dies kann zu Vergiftung führen und sogar die Entwicklung stören. Ich habe da auch das erste Mal so richtig von Wachstumsschüben gelesen, also immer wieder Phasen in denen das Baby neues lernt und entsprechend mehr Aufmerksamkeit einfordert und auch mehr stillen will, sogenanntes Clustern.
Unsere Stillbeziehung war auch nicht harmonisch oder magisch!
Mein Baby hat allerdings nicht genuckelt, sondern war nur an der Brust wenn er Hunger hatte und hat auch regelmäßig den Milchspendereflex ausgelöst. Unsere Stillbeziehung war auch nicht harmonisch oder magisch! Es war ein Kampf jeden Tag immer wieder diese kleinen Arme und Beine zu sortieren. Es hat auch nicht funktioniert, dass wir zweimal hintereinander dieselbe Stillhaltung einnehmen konnten. Außerdem hat mich das richtige Anlegen gestresst. So sehr das ich es einfach irgendwann aufgegeben habe. Ich sagte mir das es von der Natur nicht so gedacht sein kann, das man pausenlos drauf achtet wie das Kind an der Brust ist. Schließlich kenne ich kein anderes Tier das seinen Nachwuchs beim Stillen oder Säugen unterstützen muss. Und siehe da auch das klappte erstaunlich gut. Mein Baby war anders als alle Babys die ich bis dahin kannte. Er hat zum Beispiel so gut wie nie im eigenen Bett geschlafen. Wenn man ihn in den Schlaf getragen hat, durfte man ihn nicht ablegen ohne gleich die Brust parat zu haben. Allein im Bett hat er ganz selten zwei Stunden am Stück geschlafen, so dass ich auch mal einen Film anschauen konnte. Er hat es tagsüber sofort gemerkt, sobald ich weg schleichen wollte um zu kochen oder die Wäsche zu machen. Daher habe ich das schnell aufgegeben. Das Staubsaugen ging sehr gut mit ihm auf dem Arm oder wenn er im selben Raum lag. Zum Putzen hab ich meistens auch den Kleinen im Sling getragen, um zu kochen war es leider ungeeignet, da ich keine zwei freien Hände hatte. Dafür habe ich ihn wieder in die Wippe, was leider oft zu lautem Protest geführt hat. Ich habe angefangen “One pot Rezepte “zu machen, Gerichte die nur einen Topf oder eine Pfanne erfordern. Leider war diese Zeit sehr emotional für mich. Ständig hörte ich das ich die Babyzeit genießen soll. Ich habe jeden Tag mit dem Kleinen geweint und mich dafür entschuldigt, dass er in dieser Welt ist. Das er so sehr leiden muss nur, weil ich ihn auf die Welt gebracht habe. Außerdem habe ich keine Mutterliebe für mein Kind gespürt, dabei wollte ich ihn so sehr lieben. Es gab viele Tage an denen ich an mir gezweifelt habe, ob das alles normal und richtig ist. Meine Mutter und meine Schwiegermutter haben nicht dazu beigetragen, das ich mich besser fühlte. Meine Mutter hatte Kinder die nur geschlafen haben und meine Schwiegermutter hat immer viele Tipps gehabt und konnte nie glauben, dass das nicht funktionierte. Hier endet die Zeit des Wochenbettes, als nächstes erfahrt ihr wie der Rückbildungskurs gelaufen ist.