Im Krankenhaus

Nach unserer Geburt die natürlich nicht so verlaufen war wie ich mir das gedacht hatte, stand nun der Krankenhaus Aufenthalt bevor. Wird es wieder so ein Drama wie bei der ersten Geburt?

Erstmal Ankommen

Als wir ins Zimmer geschoben wurden, lag schon eine Frau mit ihrem Baby und dem Partner da. 

Der Zwerg schlief erstmal. Irgendwann wurde es nass an meinem Bauch, da sah ich, dass die Schwester meinem Sohn nur eine Mullwindel umgebunden hatte. Da wäre ein Hinweis toll gewesen.

Beim letzten Mal kam der Katheter super schnell raus. Dieses Mal habe ich um 12 Uhr darum gebeten, den endlich zu entfernen weil ich mich frei bewegen wollte. Um 15 Uhr hat man ihn dann endlich entfernt.

Bin ich empfindlicher?

Gefühlt habe ich die ganze Zeit Schmerzmittel gebraucht. Hier gab es zusätzlich auch noch Arnika Globulis.

Meine Zimmernachbarin und ich haben das ganze Krankenhaus leer getrunken. Jedes mal wenn jemand ins Zimmer kam, wurde er gebeten noch mal mit Wasser zu kommen. Ich bekam auch ständig Fencheltee zu trinken.

Da ich bei der Geburt schon gefragt worden bin, was ich denn zum Frühstück und Abendbrot haben möchte, war ich etwas überrascht was da kam. Denn ich konnte mich natürlich nicht mehr daran erinnern was ich bestellt hatte. Abends hätte ich gefühlt das doppelte essen können und morgens war es mir zu viel. Den Honig habe ich mir eingepackt.

Ich war auch sehr überrascht wie viel ich dieses mal schaffte. Toilettengang war gar kein Problem und da wir ein Beistellbett hatten, ging darin auch wickeln ganz gut selbst. Die Schwester hatte mich auch gefragt ob ich Stoff- oder Wegwerfwindeln haben möchte. Da habe ich mich für Wegwerfwindeln entschieden, weil ich wusste, dass ich den kurzen Turnus noch nicht einhalten konnte.

Das erste Kennenlernen

Am Donnerstag Nachmittag kamen meine zwei Männer zu Besuch. Mir tat es in der Seele weh, dass der Große solange auf seine Mama verzichten musste.

Er kuschelte und knutschte seinen Bruder viel. Für mich natürlich übel, da er morgens noch in der Kita und die Bakterienschleuder schlechthin war. Er hat sich super unwohl gefühlt und wollte auch am liebsten gleich wieder Heim. Ich hatte von meinem Mann Bilder geschickt bekommen wie er mit einem Kuschelbaby im dem Buggy unterwegs war und mit ihm im Bett gekuschelt hatte. Er hatte vor der Geburt so oft geweint, weil er es kaum erwarten konnte, dass der Bruder endlich ankam.

Ich erfuhr auch, dass der Große am Tag der Geburt um 5 Uhr aufgewacht war und dann zu den Großeltern gegangen war. Dort blieb er dann bis ungefähr 19 Uhr und hat dann Party mit dem seinem Papa gemacht. Kita fiel natürlich an dem Tag auch aus.

Wieder nicht richtig vorbereitet

Mir fiel recht schnell auf, dass ich wieder keine geeignete Kleidung mitgenommen hatte. Das Kleid was ich für den Aufenthalt geplant hatte, war unter der Geburt schmutzig geworden. Zudem war es in unserem Zimmer super warm da die ganze Zeit die Sonne rein schien.

Am Donnerstag abend kam dann schon die Nachricht das meine Beiden krank wurden mit 40 Fieber also war klar, dass die mir keine Klamotten bringen konnten. So habe ich kurzerhand meine Schwester gebeten mir was mitzubringen.

Während sie auf dem Weg zu mir war, bekam ich einen Anruf von meinen Großeltern, die wissen wollten, wo ich den sei an der Rezeption würden sie mich nicht kennen. Dieses Mal waren wir schlauer gewesen und hatten die Möglichkeit genutzt, dass im Krankenhaus keine Auskunft gegeben werden darf. So habe ich also schweren Herzens auf mein Bauchgefühl gehört und den Beiden erklärt, dass ich keinen Besuch haben möchte und darum auch niemand weiß wo ich liege.

Ich hatte schon Angst, dass meine Schwester den beiden begegnet, aber sie hatten sich wohl knapp verpasst. Natürlich war es schön meine Schwester hier zu haben, nachdem meine Beiden schon nicht mehr kommen konnten. 

Den Freitag habe ich dann auch genutzt um endlich zu duschen. Das war überhaupt kein Problem der Zwerg hat es verpennt.

Die Dusche selber war super rutschig da musste man schon ordentlich aufpassen. Für die Waschungen gab es diesmal auch zwei Kannen die beschriftet waren. Beim letzten Mal war mir das nicht mal richtig erklärt worden. Während jedem Toilettengang wird mit Wasser mit gespült um den Wochenfluss zu entfernen. Der sich ja dank der Surfbretter überall verteilt. Ich hatte schon überlegt das zu Hause fortzuführen.

Wieder Stillprobleme

Stillschwierigkeiten gab es dieses Mal leider trotzdem wieder, weil ich wieder nicht verstanden habe, dass ich Milcheinschuss hatte und mein Sohn daher die Brust nicht fassen konnte. Bis dahin hatte es wunderbar geklappt. Abgesehen davon, dass meine Zimmernachbarin und ich permanent die Zwerge wecken mussten um zu stillen.

Mir wurde dann auch eine Stillberaterin zu Hilfe geholt. Aber ausser dem üblichen Stillhütchen und den Effekt, dass mein Sohn mir in den Nippel gebissen hatte, brachte das gar nichts. So das ich die gute Dame gleich wieder weg geschickt hatte.

Na wohl doch ziemlich fit

Die Physiotherapeutin war schwer begeistert von meinem Verlauf, das ich schon duschen war und auch vor hatte mit meiner Zimmernachbarin die Kinder beim Standesamt zu melden. Diese Möglichkeit gab es hier in dem Krankenhaus Freitag vormittags. So das wir dann die Kids in ein Bettchen packten und uns auf den Weg machten. Wir zogen also beide eine Nummern. Sie durfte zuerst rein. Da ich nicht wusste, dass es zwei Räume gab, dachte ich, dass ich einfach nach ihr dran bin. Falsch gedacht, ich wurde gleich darauf in ein Zimmer daneben gerufen und nahm die Kinder mit. 

Zum Glück hatte sie schnell gemerkt wo wir sind, denn ich hatte Sorge, dass sie glaubt jemand hätte die Kinder geklaut. Beim Amt haben leider noch ein paar Unterlagen gefehlt aber es war kein Problem die nachzureichen. Leider ging auch die Kartenzahlung nicht, so das ich auch noch zum Automaten musste, um Geld abzuheben. Der war zum Glück gleich gegenüber. Scheint öfter vorzukommen.

Eine Schwester war abends etwas irritiert als ich nochmal die Arnika Globulis haben wollte. Sie hatte aufgrund meines fitten Zustandes überhaupt nicht geglaubt, das ich einen Kaiserschnitt hinter mir gehabt hatte. Da war ich schon ein bisschen stolz auf mich.

Meine Mutter hatte doch tatsächlich geglaubt, dass ich nur behauptet hatte in einem anderen Krankenhaus zu sein, nur um zu erreichen, dass sie mich nicht besucht. Das ich tatsächlich so weit weg war und sie mich zu Fuß nicht erreichen könnte, dass glaubte sie erst nachdem es meine Schwester bestätigt hatte.

Es musste gepumpt werden

Nach mehrmaligen bitten bekam ich eine Milchpumpe. Die Schwester wollte schon mit mir streiten, dass es hier aber keine Fläschen geben würde. Darauf wollte ich ja gar nicht hinaus, ich wollte ja stillen. Nur waren wir beide jetzt an einem Punkt an dem nichts mehr ging. Eine liebe Schwester nahm mir den Zwerg ab und gab ihm eine Elektrolytlösung, das hatte ihn erstmal ruhig gestellt und ich konnte in Ruhe pumpen. Viel kam natürlich nicht.

Ich hatte für die Zeit im Krankenhaus ein Protokoll zum Ausfüllen bekommen. wann gestillt und gewickelt wurde was in der Windel gewesen ist, das Gewicht und so weiter. Da wurde dann auch festgestellt, dass der Zwerg zu viel abgenommen hatte, was mich natürlich noch mehr stresste.

Ich hatte auch Angst, das ich durch die Pumperei Angebot und Nachfrage verfälsche. Die Lösungen sind ja auch nicht gern gesehen, da viel Zucker enthalten ist. Aber durch das Pumpen hatten wir beide wieder sozusagen alles auf Anfang gestellt und ab da klappte es mit dem Stillen auch besser. In dieser Nacht war ich dann schon alleine. Auch da wieder die Sorge, ob ich denn jetzt noch jemand neues ins Zimmer bekommen könnte. Aber die Schwester versicherte mir, dass es jetzt wieder ruhiger wurde.

Ich hatte mir mit einer Nachtschwester ein Ritual gegönnt, das sie mir jedes Mal wenn sie kam nochmal einen neuen Fencheltee machen durfte.

Darf ich nach Hause?

Am Sonntag sollte ich aus dem Krankenhaus entlassen werden. Meine Jungs waren immer noch total krank und weil das mit dem Stillen immer noch nicht so gut lief, wurde mir angeboten noch länger im Krankenhaus zu bleiben. Das hatte ich verneint.

Beim wickeln war mir aufgefallen, dass der Penis meines Sohnes nicht normal aussah. Es stellte sich heraus, dass er eine Hypospadie hat. Die vermutlich wenn sie sich nicht verwachsen sollte, im Alter von einem Jahr dann operiert werden müsste.

Als mein Mann mich dann abholte, sah der aus wie der Tod. Der Große war natürlich auch sehr anhänglich. Da erfuhr ich dann auch, dass mein Mann die Hausschlüssel vergessen hatte. Wir also noch zu den Schwiegereltern fahren mussten, um überhaupt heim zu kommen.

Der Zwerg hat sich super gut anziehen lassen und erstmal geschlafen. Ins Auto schnallen war auch kein Problem, bis der Große bemerkt hat, dass er alleine hinten sitzen sollte. Da fing der mit heulen an und weckte der Zwerg, der dann natürlich auch anfing zu kreischen. Ich war so sauer. Änderbar war das ganze nun leider nicht weil ich zu fett und mein Mann zu krank um hinten zu fahren.

Wir haben dann kurz angehalten um der Zwerg und den Großen zu beruhigen. Der Zwerg hat recht schnell wieder geschlafen und der Große akzeptiert, dass wir jetzt so fahren müssen.

Die Schwiegereltern haben nur kurz ins Auto reingeschaut, da beide auch noch ziemlich krank waren. Da ist meiner Schwiegermutter aufgefallen das des Kind ganz schön gelb ist.

Endlich zu Hause hab ich mich trotz der Umstände sofort besser gefühlt. Jetzt konnte das Wochenbett los gehen.

Geburtsbericht-schmerzfrei?

In diesem Geburtsbericht beschreibe ich die Geburt unseres zweiten Sohnes. Geplant war eine Hausgeburt vorzugsweise schmerzfrei. Fünf Tage nach dem Entbindungstermin brachten wir wie immer den Großen ins Bett. Ich war ziemlich müde wie jeden Tag und lag auch im Bett.

Gehts jetzt los?

Um 20 Uhr fühlte es sich an als würde eine große Blase im Bauch platzen. Ich war mir nicht sicher ob das nun der Blasensprung war. Das letzte Mal ist die Blase im Schlaf geplatzt. Ich traute mich auch erst mal gar nicht aufzustehen. Auf der Toilette war mir dann klar, das Fruchtwasser heraus kam. Um 20.30 gingen die Wehen langsam los. Da hab ich die Hebamme angerufen. Die Wehen konnte ich im Stehen gut veratmen, waren aber schon intensiver wie bei der ersten Geburt.

Die Hebamme kommt

Die Hebamme kam um kurz vor 21 Uhr. Nach Untersuchung war der Gebärmutterhals weg und der Muttermund durchlässig. Sie schaute mir eine Weile zu wie ich die Wehen veratmete. Schließlich meinte sie dann, dass sie nicht das Gefühl hat, dass das eine schnelle Geburt wird. Wir sollten ihrer Ansicht nach lieber gleich in die Klinik fahren. Sie merkte das ich sauer wurde und meinte auch, dass ich das gerne sein darf. Sie könnte es ja verstehen, schließlich war die Hausgeburt komplett geplant gewesen. Ihr war aber lieber wir würden jetzt noch entspannt in die Klinik fahren, statt am nächsten Morgen dann im Stress. Also wurden die Schwiegereltern angerufen. Erste schlechte Nachricht beide krank. Sie kamen trotzdem. Zum Glück machten die Beiden sich auch keine Sorgen, was nun wäre wenn unser Großer aufwacht und wir weg seien. Schließlich hatte er nichts vom Beginn mitbekommen.

Es geht in die Klinik

Nachdem die Großeltern um ca 22 Uhr kamen, sind wir los in die Klinik. Die Wehen wurden im Auto schon ordentlich stärker und ich war froh als wir endlich ankamen. Wir wurden mit dem Satz der Hebamme übergeben, “das Kind soll unten raus kommen.” Selbstbewusst wie ich war habe ich sofort den Zugang verweigert. Soviel zu “das kann man immer machen.”, nicht wirklich, da ich schon mal einen Kaiserschnitt hatte wurde auf den Zugang bestanden. Kurz darauf fiel mir ein, dass ich mich für den Fall das ich einen Kaiserschnitt bekommen sollte, doch gleich sterilisiert werden könnte. Pustekuchen auch hier Fehlanzeige mit dem Worten: “Sie sind schon unter Wehen und somit nicht mehr zurechnungsfähig.”

Bringt das jetzt was?

Lange hab ich vor mich hin geweht, diesmal aber nicht im Liegen wie beim letzten Mal. Ich kniete auf dem Bett und stützte meinen Oberkörper auf die Kopfstütze die fast in Sitzposition aufgerichtet war. Ich hatte mich schließlich doch dafür entschieden den Muttermund untersuchen zu lassen. Schließlich wollte ich wissen ob meine Bemühungen sich denn lohnten. Bei ungefähr drei Zentimeter habe ich  dann ein Schmerzmittel bekommen. Das hat mich erstmal ziemlich weg gedröhnt.

Der Toilettengang

Ich musste sehr oft auf die Toilette und bin dank der Wehen aber kaum wieder herunter gekommen, zum Glück war mein Mann immer dabei. Bei einem Gang trafen wir eine andere Schwangere, die sich darüber ausließ wie laut eine weitere brüllen würde und fragte sich und mich ob wir das wohl auch tun werden. Ich bejahte sofort.

Umzug in den Kreissaal

Irgendwann gegen 6 Uhr kam der Umzug in den Kreissaal für die PDA. Meine erste Frage war ob ich danach noch essen dürfte, denn das war mir vom letzten Mal in Erinnerung geblieben. Die Hebamme meinte sofort, dass es kein Problem sei noch zu essen. Die Anästhesistin war anderer Meinung, entschied sich aber nur dafür es zu erwähnen und es nicht ausdrücklich zu verbieten. Nachdem sie mit der Wirkung zufrieden war ging sie. Keine Ahnung was die Klinik bei der letzten Geburt gespritzt hatte, aber diesmal fühlte ich viel mehr wie damals. Ich wurde so ungefähr alle zwei Stunden nachgespritzt. Jedesmal beim Klingeln kam die Hebamme schon mit dem Mittel, weil ich entsprechend laut war.

Friseur und Frühstück?

Mein Mann musste noch beim Friseur anrufen und meinen Termin absagen. Natürlich war mir das unglaublich wichtig, im Nachhinein völlig bescheuert. Währenddessen kam eine Dame und fragte mich was ich zum Frühstück haben will, sofern ich so lange bleiben würde. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was sie mir erzählt hatte. Ich wehte weiter vor mich hin. Von 10 Uhr bis 12 Uhr ruhten wir uns beide aus. Um 12 Uhr gab es dann den Wehentropf bei ca 7 cm. Die Angst das es sich alles wiederholen wird kam auf. Da bei der letzten hier Ende war.

Zum Kaffee ist er draußen

Der Toilettengang klappte nicht mehr, somit wurde mir angeboten die Blase mit Einmalkatheder zu leeren. Ich habe schlussendlich dreimal darum gebeten. Das tat so gut. Um 14 Uhr waren wir dann bei 9 cm, da wurde ich dann euphorisch und meinte “bis zum Kaffee ist er draußen!” Sie haben ihm dann eine Sonde an den Kopf zur Überwachung. Dabei wurde festgestellt, dass der Zwerg die Wehen auf Knien nicht so gut mitmachte. Um 15.30 war nur noch ein bisschen Muttermund da, der weg massiert wurde.

Und Pressen…

Ab da durfte ich dann mit jeder Wehe pressen. So gar nicht das was ich durch das Hypnobirthing machen wollte. Leider ging der Kopf nicht weit genug runter.  Nach mehreren Presswehen wurde mir die Zange zur Hilfe angeboten. Leider hat sich herausgestellt, dass er dafür auch noch zu hoch sitzt und es war sehr schmerzhaft. Ich habe bei einer Zangenschale auch sofort abgebrochen. Ich war ziemlich geschockt wie schmerzhaft die Prozedur war trotz PDA.

Also weiter pressen?

Um 17 Uhr wollte sie es nochmal mit der Zange versuchen ich hab mich geweigert und um den Kaiserschnitt gebeten. Leider hat die PDA nach gelassen und es war für mich sehr schmerzhaft bis dahin. Auf dem Weg in den Operationsraum fragte ich noch ob die Nabelschnur auspulsieren gelassen werden kann. Dies wurde verneint da das Baby dabei zu schnell auskühlen würde.

Wo bleibt die Spritze?

Den ganzen Weg in den OP hatte ich nur zwei Dinge zu sagen, besser gesagt zu brüllen “Wer spritzt mich nach?” und “ich finde es eine Frechheit, dass ich keine Sterilisation bekomme”. Schließlich waren alle Unterschriften zu den Spritzen und Untersuchungen während der Wehen kein Problem.

Doch zu früh entschieden?

Es kam viel Stuhl so das ich im Nachhinein überlege, ob ich da vielleicht doch einfach hätte durchhalten sollen. Eventuell wäre er nach einer Weile doch natürlich gekommen.

Und wieder ein Katheder

Als eine Dame mir dann schließlich erklärte, dass sie mir jetzt einen Katheder legen möchte, war mein erster Gedanke und die Frage an sie, ob ich vorher nochmal gespritzt werde. Natürlich verneinte auch sie. Ich hab mich bei dem ganzen Trubel kaum richtig ablenken können von dem bevorstehenden Katheder legen. Ich kann mich aber erinnern, dass ich irgendwann gesagt habe, die Dame bekommt einen Orden, ich hätte nichts gespürt. Vielleicht kann ich mich aber auch nur nicht mehr daran erinnern.

Falscher Tisch

Um mich herum waren es wieder viele Personen. Ich kam mir vor wie bei “Greys Anatomy”. Eine Ärztin sah aus wie Doktor Bailey und beschwerte sich, dass der OP Tisch zu hoch war, sie brauchte einen Hocker. Später hat mir mein Mann erzählt, dass ich auf einem Leichentisch gelegen hatte.

Fühlt sich das übel an

Während der Kaiserschnittes hat sich das alles auch wirklich übel angefühlt. Beim letzten Mal habe ich nur einen gewissen Druck gespürt und das an mir gerüttelt wurde. Diesmal war ich der Meinung ich habe alles gemerkt vom Aufschneiden bis zum Herausholen. Gefühlt wurde an mir so sehr gezerrt das es sich anfühlte, wie wenn die Scheide mit durch den Schnitt raus gezogen wird.

Wieviel Uhr ist es denn?

Endlich war der Zwerg draußen. Er wurde mir verschmiert wie er war, also blutig und mit Käseschmiere auf den Bauch gelegt. Déjà-vu! Das ist doch das gleiche Kind wie vor vier Jahren. Er sah genauso aus wie sein großer Bruder, wir konnten es nicht fassen. Nun wurde ich zugenäht, dass hat gefühlt auch ewig gedauert. Ich habe auch irgendwann gefragt wie viel Uhr es eigentlich ist, da wir von niemand erfuhren wann er geboren war, wie schwer und wie groß er eigentlich ist. Man hat mir die Uhrzeit genannt, ich habe es mir aber nicht merken können.

Nabelschnur durchtrennen

Die Nabelschnur wurde dann bei mir und meinen Mann auf unserer Seite des Vorhangs durchtrennt. Ich hab noch gefragt ob das mein Mann machen dürfte, dass wurde natürlich bejaht, der hatte aber dankend abgelehnt. Mir wurde es auch angeboten, ich war aber nicht sicher ob ich kräftig genug bin und wollte meinen Sohn nicht los lassen.

Achtung es kann blutig werden

Nachdem der Zwerg endlich draußen war, kam eine der Damen und meinte das es doch sicher besser sei, wenn sie mir einen Zugang am Handrücken legt. Ich bedankte mich, denn ich wusste noch vom letzten Mal dass der Zugang beim Stillen in der Armbeuge sehr nervig war. Als sie ansetzte warnte ich sie noch, dass es gut sein konnte, das es spritzt. Mit den Worten “ach das klappt schon”, setzte sie die Nadel an. Natürlich hat es ordentlich gespritzt und ihre Kollegin war ziemlich irritiert woher denn das ganze Blut herkam.

Zurück in den Kreissaal

Ich wurde dann wieder in den Kreissaal zurück gebracht. Es sah aber kurz so aus, als wenn man mich vor dem OP stehen lassen möchte, da ein Notkaiserschnitt anstand. Zum Glück schien niemand meine Chauffeurin zu benötigen. Die Plazenta dürften wir mit nach Hause nehmen. Sehr gut Freude meines Mannes, der die in einem Plastikbeutel mitbekommen hatte.

Im Kreissaal wurde er dann endlich gewogen und gemessen. Wir erfuhren das er um 17.43 Uhr auf die Welt gekommen war. Mit stolzen 3920 g und 53 cm. Somit war auch Kind Nummer zwei bei 40+6 mit einem Kaierschnitt geboren.

Was ich bei Nummer Zwei anders machen würde

Schwangerschaft

Ich würde diesmal versuchen einen Vorbereitungskurs zu besuchen. Allein um herauszufinden ob ich mit dem Wissen bei Nr. 1 Dinge anders hätte machen können. Als ich schwanger war hab ich mich anfangs nicht geschont, mit dicker werdendem Bauch allerdings schon. Ich hatte extreme Wassereinlagerungen eines führte zum anderen und ich hab mich noch weniger bewegt. Auf mein geliebtes Yoga würde ich diesmal nicht verzichten, mehr Bewegung hätte ich mit dem vorhandenen Wirbelwind ja sowieso.

Geburt

Bei der Geburt würde ich versuchen komplett nur auf meinen Körper zu hören und mich nicht verrückt machen zu lassen. Im Nachhinein überlege ich sogar ob der Kaiserschnitt überhaupt notwendig war. Auch die Aussagen der Schwestern und Ärzte erwecken den Eindruck, mich nur in die entsprechende Richtung beeinflusst zu haben.

Stillen

Beim Stillen würde ich mir nichts mehr von jemand anderes sagen lassen wollen. Meine Hebamme hat mich zwar toll unterstützt, war aber leider keine Stillberaterin und hat mich mit falschen Tipps noch mehr verunsichert. Dieses Mal auf den Stillhut verzichten, ich weiß ja nun das es auch ohne super funktioniert.

Krankenhaus

Ich würde vermutlich sogar versuchen komplett auf das Krankenhaus zu verzichten. Ich habe mich weder aufgehoben noch ernst genommen gefühlt.

Kaiserschnitt

Ob der Kaiserschnitt berechtigt war, ist für mich immer noch nicht klar. Ich habe mir ja den Geburtsbericht geholt. Wirklich was informatives steht nicht drin. Kräftemäßig weiß ich nicht ob ich länger durchgehalten hätte. Ich war aber definitiv durch die ganzen Umstände verunsichert.

Bekleidung

Ach ja was gibt es nicht alles für Diskussionen was ein Baby alles zu tragen hat. Wenn es nicht grad steht vor Dreck würde ich nicht mehr umziehen. Auch keine spezielle Schlafbekleidung extra anziehen, maximal eine bequeme Hose. Mehr Wickelbodys besorgen und versuchen die normalen Bodies von unten anziehen, ich wusste lange nicht dass das möglich ist

Kinderwagen

Ich weiß nicht ob ich den nochmal am Anfang benutzen würde. Der hat mich oft viel Nerven gekostet aber ich konnte mit den Schmerzen, den Kleinen damals nicht ständig tragen. Inzwischen bin ich mit den Tragetüchern sehr vertraut.

Schlafen

Das Kind schläft von Anfang an bei mir und nirgendwo sonst.

Papa

Ich weiß nicht ob wir verpasst haben ihn mehr einzubeziehen. Aber er hat oft in den Schlaf getragen ihn abgenommen, wenn er da war. Irgendwann hat unser Sohn angefangen zu Uhrzeiten zu schlafen, wenn er noch nicht zu Hause war.

Windelfrei

Würde ich diesmal von Anfang an machen und auf die Zeichen achten. Den Body richtig hoch knöpfen. Was ich umziehen musste, weil ich zu blöd war den Body trocken zu halten. Versuchen es entspannter anzugehen ohne Zwang. Schließlich hat es beim ersten Mal auch geklappt. Die Rückschläge waren damals natürlich schwieriger zu akzeptieren da nicht klar war ob wir Erfolg haben würden.

Essen

Auch hier würde ich versuchen entspannter an die Sache ran zu gehen. Mir nicht so einen Kopf machen was erlaubt ist und was nicht. Brei gar nicht erst versuchen. Auch beim Verhalten am Tisch anders reagieren. Gerade beim Manschen und Werfen würde ich hoffentlich nicht mehr so ungehalten reagieren.

Ja-Umgebung

Inzwischen ist sie sowieso vorhanden. Aber die Ja-Umgebung schaffen war für uns sehr wichtig. Ich verzichte so oft wie möglich auf das Wort ”Nein” klappt natürlich nicht immer.

Kurse

Von Anfang an schauen ob die nicht doch möglich sind. Jetzt wo der Erste in die Kita geht, würde es nochmal anders mit Kontakten zu anderen Mamas aber im Prinzip herrscht der nahezu nur virtuell.

Freizeitgestaltung

Weiß jetzt nicht so genau wie ich das nennen soll. Aber ich würde wohl wirklich versuchen falls es wieder ein Auto-Hasskind wird mit öffentlichen Verkehrsmitteln dahin zu kommen wo ich will. Mehr Ausflüge zu machen Leute trotzdem besuchen.

Schnuller und Flasche

Ich hatte unglaubliche Angst vor eine Saugverwirrung. Immer wenn der Kleine damals sich nur mit Schnulli beruhigte hatte ich Magenschmerzen. Ich würde wohl versuchen bisschen entspannter zu sein.

Grenzen waren

Früher sagen wann ich genug habe. Darauf achten das ich nicht zu schnell an meine Grenzen komme und früher die Bremse ziehen.

Hilfe einfordern

Definitiv von Anfang an versuchen Hilfe einzufordern. Beim Ersten wollte ich alles allein schaffen. Allerdings hat mir da natürlich auch die Routine gefehlt.

Zeit für mich nehmen

Ich hab viel zu lange gebraucht bis ich endlich Zeit für mich hatte. Dabei war nicht mal ich diejenige die das veranlasst hatte. Mein Mann hat die Notbremse gezogen und mich quasi zu meinem Glück gezwungen.

Tragetücher

Von Anfang an versuchen zu benutzen.

Wie aber schon viele feststellen mussten, sind alle Kinder verschieden. Bedeutet also falls je eine Nummer Zwei kommen sollte, kommt es sowieso anders als man denkt. ?

Krankenhaus

Krankenhaus

Meine Zimmer Nachbarin hat mir gleich Tipps gegeben. “Lass dir den Katheter nicht um 5 Uhr ziehen, weil bis um 9 hilft dich keiner auf die Toilette und bis dahin bist du geplatzt. Das tut dann ziemlich weh! Personal ist ganz fürchterlich inkompetent und ich bin froh wenn wir gehen können.”
Um 5 wurde mir natürlich der Katheter gezogen, die Dame war aber so nett und hat mir ein Brot gebracht nachdem mein Magen entsprechend laut geknurrt hatte. “Die Essensreste sollten nicht rum stehen, da es hier ein kleines Kakerlaken Problem gibt!” Kam sofort von meiner Zimmer Nachbarin. Natürlich hab ich die Viecher schon an der Decke gesehen.

“Du bist nicht normal!”

Um 7 Uhr kam jemand um mir auf den Topf zu helfen und mir zu zeigen wie ich mich zu waschen habe. Wo ich das Material dazu finde wiederum nicht. Wirklich schmerzhaft war das Wasser lassen allerdings nicht, was von meiner Zimmer Nachbarin mit einem bewundernden “Du bist nicht normal!” quittiert wurde. Wir hatten da schon Stillfrust, weil er nicht richtig trinken wollte. Es sollte später jemand die Pumpe bringen. Als mein Freund kam, brachte er mir Frühstück, wirklich geschlafen hatte ich nicht. Für den Kleinen gab es Socken für die Hände, unglaublich wie lang die Fingernägel schon waren. Er hatte wohl auch Bauchschmerzen und hat Sab Simplex bekommen, der stolze Papi hat sein bestes getan um ihn zu beruhigen das ich etwas schlafen konnte. Es wurde festgestellt das er Fieber hat, wohl aus Hunger, darum hat er eine Flasche bekommen. Meine Schwester und Mutter kamen angekündigt, meine Großeltern unangekündigt. Ich hatte ursprünglich gewollt das meine Mutter schnell kommt, bis sie gleich anfing am schlafenden Kind herum zu fummeln. Ich kann es ja verstehen das die Füsse so toll sind aber doch nicht, wenn er gerade eingeschlafen ist. Meine Oma hat sich gleich mal auf meinem frisch operierten Bauch abgestützt. Offensichtlich hatte sie auch nicht verstanden das ich einen Kaiserschnitt hatte. Meine Zimmer Nachbarin war da schon weg, hatte sich auf eigenen Wunsch früher entlassen. Bis zum nächsten Morgen war ich allein auf dem Zimmer. In der Nacht hatte ich nach der Schwester geklingelt, da ich auf die Toilette musste. Daraufhin wurde ich forsch darauf hin gewiesen das sie alleine sei und jetzt keine Zeit hätte sich um den Kleinen zu kümmern. Ich entgegnete genauso forsch das sie ihn nur ins Bett legen soll, da ich durch meine Schmerzen vom Kaiserschnitt leider nicht dazu fähig bin und sie dann gern gehen kann den Rest bekäme ich allein hin.

Am Tag darauf kamen meine Schwiegereltern und sind mit dem Kleinen und meinem Freund raus, dass ich endlich duschen konnte. Nach dem duschen stellte ich fest das mir keine Kleidung mehr passte, angeblich hat man nach der Geburt die Figur vom 5. Monat. Wie ich später feststellen musste, hatte ich mir auch absolut keine Gedanken darüber gemacht wie ich stillen konnte mit den Sachen. Ich bin also mit viel zu engen Hosen, die auf die Wunde drückten los gezogen um meine liebsten zu suchen. Ich fand alle auf dem Flur wieder mein Kind war am brüllen und hat die Flasche verweigert.
Es war super heiß mit einer der wärmsten Tage im Jahr wir hatten sicher 50 Grad im Zimmer. Meine neue Zimmer Nachbarin hatte eine 30 min Sturzgeburt und mir erzählt das wohl alle gerade entbunden hatten, sie durften nicht in ihr Wunschkrankenhaus fahren da dieses schon überbelegt war. Auch sie hatte ein Stillhut bekommen, obwohl sie wunderschöne große Brustwarzen hatte. Nachts habe ich den kleinen gewickelt, mehr schlecht als recht er hatte zum Schluss sein großes Geschäft überall. Er hat leider trotz stündlichem stillen gebrüllt.

Morgens habe ich es dann das erste Mal geschafft auf die Toilette zu gehen, der Kleine hat es verpennt. Normalerweise habe ich gewartet bis mein Freund da war. Wir sind etwas an die frische Luft, war ganz schön anstrengend da unser Sohn lieber auf dem Arm getragen werden wollte. Mittags kam eine Freundin und hat uns Eis gebracht, weil sie mit bekommen hatte wie heiß es war. Als wir pünktlich zum Mittagessen wieder auf dem Zimmer waren, kam die Schwester und wollte den Kleinen mitnehmen zum Wiegen und wickeln. Da musste sie warten erst wurde gestillt anschließend sind wir zum Wickeln und Wiegen. Wir durften sie daran erinnern nochmal Fieber zu messen, das war wohl untergegangen, wenigsten ging das runter. Darauf hieß es dann “Sie können gleich bleiben Ärztin ist grad da”. Gut das unser Essen nicht kalt wurde in der Zeit. “Sie sind Familie Remmers?” “Nö!” “Oh dann muss ich nochmal los.” Das war für den Kleinen zu lange Wartezeit und die Männer sind nochmal eine Runde laufen gegangen während ich gewartet habe. “Legen sie sich schon mal hin”. Leichter gesagt als getan ohne meinen Bettgriff ging das noch gar nicht. Sie hat mir netterweise geholfen. Nach der Aufregung war ich ziemlich fertig. Wenigstens hat der Kleine kurz ohne Stillhut gestillt. Da der Kleine recht viel gebrüllt hatte trotz stillen habe ich immer wieder Fläschen bringen lassen die wurden nicht wirklich getrunken. Wir haben trotzdem geklärt das meine Schwester uns zur Sicherheit Pre Nahrung besorgt und sie hat uns auch ein Flaschenset mitgebracht. Als ich mit ihr telefoniert hatte fing der Kleine an mit brüllen und eine Schwester wollte ihm sofort einen Schnuller geben. Ich musste mein Telefonat abbrechen, weil sie nicht auf meinen Wunsch eingegangen ist das der Kleine keinen Schnuller bekommen sollte.

Am nächsten Morgen konnte ich mir das erste mal allein Frühstück holen, da meine Zimmer Nachbarin so lieb war und kurz aufgepasst hat. Während dem Frühstück ist er wach geworden, also hab ich stillend weiter gefrühstückt. Es konnte uns leider wieder keiner sagen wann die Abschluss Untersuchung sein würde, allerdings hatte ich morgens schon mitbekommen das auf mein Bett schon gewartet wird daher war klar das es vermutlich vor dem Mittagessen sein wird. Bei der Untersuchung lief alles gut also ab ins Zimmer packen. Da fanden wir unter meinem Kissen den Essensplan und diverse Aufkleber für Untersuchungen. Beim Gehen wurde uns noch gesagt das sich der Kleine ja gemausert hätte, das hatte anfangs ja nicht so ausgesehen. Wir mussten da leider auch schon wieder raten wo wir die Papiere abholen mussten.

Dinge an die ich mich erinnere aber nicht mehr zeitlich zuordnen kann, so eine Stilldemenz ist schon etwas nerviges:

  • Wir wurden etwas forsch angegangenen, weil wir dem Kleinen das Arm- und Fussbändchen nicht abgemacht hatten, wurde uns leider nicht gesagt, dass man das muss.
  • Ich musste mich rechtfertigen warum ich den Kleinen immer noch nicht gewickelt habe, auch hier musste ich tätig werden und die Damen darum bitten mir zu zeigen wo das entsprechende Material ist.
  • Irgendwann war es wohl einer Dame zu anstrengend uns eine Flasche zu bringen, da hat uns wieder niemand gesagt, das dass allein möglich ist und wo alle Dinge zu finden sind.
  • Als wir allerdings selbstständig den Kleinen nach dem Stillen gewogen haben war die Dame etwas verdutzt, das wir das allein hin bekommen haben.
  • Es gab ein Stillzimmer, das ich erst am Tag vor der Entlassung entdeckt habe.
  • Das am Bett eine Fernbedienung ist um das Licht zu dimmen hab ich auch erst kurz vor der Entlassung mitbekommen.
  • Wenn wir nach den Schwestern geklingelt haben ist an der Tür entweder ein grünes oder ein rotes Licht angegangen. Am zweiten Tag wusste ich zu wem das Licht gehört die Schwestern nicht.
  • Gut fand ich das es einen Tag gab an dem man das Kind anmelden konnte ohne extra später auf ein Amt springen zu müssen. Mein Partner hat auch einen Kurs besucht, wie man mit einem Neugeborenen umgeht und was man beachten muss. Er fand ihn allerdings nicht sehr informativ.

Alles in allem muss ich sagen war der Aufenthalt für mich schrecklich. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt gut aufgehoben gefühlt. Informationen wurden zu wenig gegeben oder entsprechend vorausgesetzt. Es wurde kein Unterschied gemacht ob es das erste Kind war oder ob man einen Kaiserschnitt hatte. Das man vor allen Leuten die im Zimmer waren stillen musste fand ich leider auch sehr unangenehm. Natürlich ist sicher einiges darauf zurück zu führen das wirklich wahnsinnig viele Geburten stattgefunden hatten. Das ein Krankenhaus allerdings für so einen Fall nicht ausgelegt ist, finde ich schon bedenklich.

Wie die Geburt verlaufen ist könnt ihr übrigens hier Die Geburt nachlesen!

Die Geburt

Die Geburt

„Wenn das so bleibt mit den Schmerzen dann wird’s ein Kinderspiel!“

Um 3.40 ist die Fruchtblase geplatzt, es war nicht wie in den Filmen ein riesiger Schwall. Zum Glück hatte ich vorher gelesen, dass es sich wie stärkerer Ausfluss anfühlen kann und es süßlich riecht und manchmal rosafarben ist. Auf der Fahrt kamen die ersten Wehen, da meinte ich zu meinem Freund: Wenn das so bleibt mit den Schmerzen, dann wird’s ein Kinderspiel!“. Die erste Hebamme hat sich mit den Worten verabschiedet: Wenn es nicht mehr geht, lassen sie sich Schmerzmittel geben, sie müssen nicht stark sein!“ Bis ca. 10 Uhr habe ich es ohne Schmerzmittel ausgehalten – soviel dazu – dann gab es die Spritze. Ich hatte das Gefühl zwei unterschiedliche Wehenarten zu haben, die eine konnte ich gut wegatmen, aber die Andere war Hölle. Der erste Arzt fand meine Aussage zu den Wehenarten „schön!“ nun ja, das konnte ich nicht wirklich bestätigen. Das Schmerzmittel hat nur bei der „Guten“ was bewirkt. Um 14 Uhr ca. gab es im Tropf das nächste Mittel. Meinem Partner ist aufgefallen, dass der gar nicht richtig durchlief. Ich hatte zu dem Zeitpunkt auch immer noch nichts gegessen, da ich in den Wehenpausen entweder versuchte zu schlafen oder auf die Toilette musste.

Nächste Schritte wurden eingeleitet

Die Schwester, die Pausenablösung war, meinte das mit den Werten vom Kleinen, was nicht stimmt, anschließend haben die Wehen aufgehört. Also wurde ein Einlauf gemacht, die Schwester war etwas geschockt, weil ich gefragt habe, wie lange ich denn einhalten soll, da ich gute Schließmuskeln hätte. Nach der Entleerung ging es in die Wanne. Da kam mit jeder Wehe leider der Rest“ vom Einlauf. Als ich aus der Wanne aussteigen wollte, bin ich ausgerutscht und fast gestürzt, zum Glück war mein Partner zur Stelle. Die Schwester war mit dem Beseitigen anderer Dinge beschäftigt, was mir ziemlich peinlich war. Nachdem ich geduscht hatte, sind wir in den Kreißsaal. Die Wehen waren nur noch im Stehen erträglich, das ging aber nicht mehr, da ich immer noch nichts gegessen und daher kaum noch Kraft hatte.

Kurz darauf hieß es, ich soll an den Wehentropf. Daraufhin hab ich um die PDA gebeten, weil ich wusste, das schaffe ich nicht mehr. Da wurde uns gesagt, dass zuerst die Werte vom Kleinen geprüft werden müssen. Also wurde ein riesiges Metallteil in mich reingeschoben, das war noch schlimmer als die Wehen. Die Dame hat es leider nicht geschafft, weil der Kleine noch gar nicht weit genug unten saß. Hatte meine Hebamme schon prophezeit, wurde im Vorgespräch erwähnt, hat aber niemanden interessiert. Daraufhin hieß es, sie telefonieren mit dem Arzt, ob es vielleicht auch ohne die Werte geht. Die Dame kam nicht mehr wieder, dafür durfte eine andere mich nochmal quälen, die hat es wenigstens geschafft.

PDA für die Geburt

Der junge Mann, der die PDA legen wollte, war wohl etwas verwirrt, als ich ihn fragte, wie oft er dies bereits getan hat, da er sehr jung aussah. Beim Spritzen der PDA kam prompt eine Wehe. Dann wurden noch einmal die Werte des Kleinen überprüft. Da fiel mir auch prompt ein, dass ich einen Geburtsplan in meiner Tasche hatte und natürlich nichts davon bisher so war wie geplant. Dem Kleinen wurde viermal am Kopf Blut abgenommen, toller Start, bisher nicht mal auf der Welt und schon so oft gepiekt worden. Da die Werte gepasst haben, ging es an den Tropf. In der Zeit habe ich die Hebamme gefragt, ob hier den alle so jung seien, sie hat angesetzt mit „ab einem gewissen Alter... vermutlich hat mein Blick sie gestoppt. Es kamen ordentlich Wehen und eine Weile lief es auch erst mal gut, aber dann war bei 7 cm der Stillstand beim Muttermund und Wehen kamen schließlich auch keine mehr.

Der Kaiserschnitt

Da war es ca. 19 Uhr, es wurde schließlich für den Kaiserschnitt alles vorbereitet, da wir nicht wussten, wie lange es noch dauern könnte und mir die Kraft ausging. Das Rasieren wurde ausgelassen, die Mädels haben meine Vorarbeit als gut befunden, obwohl ich das Ganze blind gemacht hatte. Ich bekam einen Kittel an und wurde mit der Liege in den OP gefahren. Dort bin ich ausgezogen worden und auf die Liege geschnallt, die Hebamme hat mir erklärt, dass aufgrund der Medikamente es zu unkontrollierten Zuckungen kommen kann. Die Anästhesistin hat sich als einzige vorgestellt und ist 5 Minuten später in den Feierabend, ansonsten ist noch sehr viel Personal herumgesprungen. Mein Partner kam inzwischen umgezogen zu uns rein und meinte, er sähe aus wie George Clooney.

Die Oberärztin hat mich mit Jod eingepinselt und nebenbei erwähnt, dass sie mal wieder ihre Brille vergessen hätte. Schnell wurde mir zugesichert, dass sie nicht die Person sein würde, die mich aufschneiden sollte. Ein grünes Tuch wurde als Sichtschutz gespannt, jemand hinter dem Vorhang meinte er macht jetzt einen Zwicktest, ob ich nichts spüre. Die dachten wohl ich bin neben mir, aber es war klar, dass der schon aufschneidet! Es wurde kräftig gezerrt und gerupft, um den Kleinen herauszubekommen. Ich wurde forsch darauf hingewiesen, dass verschwiegen worden war, dass ich Sport gemacht hatte, entsprechend schwer war es wohl ihn rauszubekommen. Ich entgegnete, dass mir vorher auch niemand gesagt hatte, dass ich einen Kaiserschnitt bekommen werde. Jemand meinte, dass mein Becken zu klein sei, da wäre das Kind nie durchgegangen. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass es liegend nicht möglich ist, das zu beurteilen.

Er ist endlich da

Dann kam der erste Schrei, ich habe sofort geheult. Ich war erleichtert, dass es endlich vorbei war, um 20.18 Uhr kam er auf die Welt. Jemand fragte, was es denn hätte werden sollen, darauf wurde bestätigt, dass es ein prächtiger Bub ist. Er wurde uns kurz gezeigt und anschließend weggebracht. Eine Dame meinte, wie toll es sei der erste Mann, der bei der Frau bleibt. Nur hat ihm auch keiner gesagt, dass er mit gehen darf! Nachdem mehrere Personen nach dem Kind gebrüllt haben, wurde uns der Kleine wieder gebracht. Als er meinem Freund in den Arm gegeben wurde, sagte ich sofort: Er soll ihn nicht fallen lassen.

„Solange es kein Bayern Fan wird!“

Daraufhin sagte jemand, was für eine tolle Vertrauensbasis wir doch hätten Jawohl und heiraten werden wir auch, gut oder? Jemand fragte, ob wir zufrieden seien. „Solange es kein Bayern Fan wird!“, kam prompt von meinem Freund, dem ich dann erklärte, dass mich gerade jemand zunäht und das eventuell kein guter Zeitpunkt gewesen wäre. Der Herr hinter dem Vorhang meinte, dass es kein Problem sei, aber eine Glitzernaht wollte er mir trotzdem nicht geben. Da habe ich erwähnt, dass ich ursprünglich Nabelblut spenden wollte, war natürlich auch zu spät. Jemand hat mich was gefragt, meine Antwort war wohl lustig und wurde mit zwei aufgewärmten Decken quittiert.

Beim Rausfahren wurde er mir dann nackt auf den Bauch gelegt. Ständig sagten alle wie hübsch das Baby sei, worauf ich immer erwiderte, dass sie das sicher zu jedem sagen. Eine Bauchbinde über meinen Bauch wurde später angelegt und so platziert, dass er nicht herunterfällt, wenn ich schlafen gehe. Etwas später wollte ich Hilfe beim Anlegen fürs Stillen haben, die Dame war keine Hilfe. Meine Brust wurde gequetscht und der Kopf vom Kleinen unsanft dagegen gedrückt, hat natürlich kein Erfolg gehabt. Daraufhin wurde ich mit den Worten „die Nippel sind nix“ und einem Stillhut allein gelassen. Bis um 0 Uhr waren wir im Kreißsaal und wurden dann aufs Zimmer verlegt. Mein riesiger Starwars Ballon hat der armen Schwester die Sicht genommen. Da war er nun, der kleine Mensch, der unser Leben auf den Kopf stellen würde.