Danke Corona

Danke Corona, dass du mir das genommen hast. Hier geht es nicht um Existenzen oder um Impfungen oder Testerei, hier geht darum was mir als Mutter mit meinem zweiten Kind genommen wurde.

Coronababy

Unser zweiter Sohn wurde im Februar 2020 geboren. Knapp zwei Wochen später war der erste Lockdown. Für mich im Wochenbett hat das nicht viel ausgemacht. Dann war das Wochenbett vorbei und wir immer noch im Lockdown. Keine Besuche von Freunden oder Familie.

Genieß das Babyjahr

Bei dem ersten Sohn hätte mich das Ganze kein bisschen gestört. Der fand Autofahren scheiße. Er hat nur auf mir geschlafen oder dem Tuch und sowieso am liebsten an der Brust. An  Babyschwimmen, PEKIP oder Babymassage war gar nicht zu denken.

Wie so oft kommen wenn überhaupt die meisten Leute kurz nach der Geburt, danach wird meist gar nicht mehr gefragt wie es einem geht. Es wird erwartet das man mit Baby in der Gegend rum fährt und sie besucht.

Genieß die Babyzeit, sie geht so schnell vorbei. Für mich waren es gefühlt Jahre von Schreistunden, kreischen vor dem Badezimmer beim Papa, weil ich duschen wollte. Jeden Tag auf Eierschalen, weil er so schlecht geschlafen hat. Und wehe er wurde durch irgendetwas geweckt, dann gab es auch Gekreische. Nur Mama als Bezugsperson wurde akzeptiert. Kein Kontakt zu anderen im Dorf, weil er im Tuch geschlafen hat und sofort wach geworden wäre.

Beim zweiten alles anders

Danke Corona, dass du mir die Möglichkeit genommen hast mit Sohn Nummer Zwei all die Dinge die ich beim ersten Sohn nicht machen konnte, zu tun. Denn der findet Autofahren gut, der schläft verhältnismäßig super und hat die Großeltern als Bezugspersonen akzeptiert. Ist eine totale Wasserratte und wäre im Schwimmbad sicher glücklich geworden. Andere Kinder findet er super. Wir hätten also auch sämtliche Krabbelgruppen besuchen können.

Elternzeit konnte ich nicht genießen

Der Papa dessen Elternzeit ich nicht genießen konnte, weil der Große zu Hause war. Der dank der ganzen Scheiße die Ungewissheit, die Wut, die Angst gespürt hat und durchgedreht ist. Der durch unsere Gefühle nie richtig aufgefangen werden konnte. Der Mithilfe der Großeltern, vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit und Sicherheit bekommen hätte. Danke das du mir das genommen hast.

Du hast mir die Möglichkeiten genommen

Ich bin so sauer und traurig. denn du hast mir die Möglichkeit genommen. Die Möglichkeit das erste Babyjahr zu genießen. In den Kursen mich mit den Mamas auszutauschen. Freunde und Familie besuchen. Meinen Großeltern den Urenkel zu präsentieren, der der nicht die “Lungen stärken muss”. Der der ohne Probleme auf ihrem Arm geblieben wäre. Der der sie durch sein lächeln glücklich gemacht hätte. Ausflüge und Urlaube genießen.

Danke Corona, dass du mir und uns das genommen hast

Zweite Schwangerschaft

Meine zweite Schwangerschaft kam recht überraschend. Natürlich ist keine Schwangerschaft wie die andere und so beschreibe ich hier wie meine war.

Warum nur?

Aus einem Gefühl heraus hatte ich völlig ins Blaue auf das altbekannte Stäbchen gepinkelt. Meine Periode war gerade zwei Wochen vorbei und die war wie immer sehr chaotisch verlaufen.

Kann doch gar nicht sein…

Gefühlt hatte ich jeden zweiten Monat eine Zyste, die platzte oder eben die Gebärmutter besetzte, so das die Blutungen mal recht stark oder ziemlich leicht waren. So hatte ich an einem Abend plötzlich große Lust auf Chips, anstelle von Schokolade. In der ersten Schwangerschaft ging es mir damals genauso. Und so pinkelte ich also auf das Stäbchen mit der Gewissheit, dass es wieder negativ sein würde wie schon so oft. 

Dann der Schock

Nach ein paar Sekunden dann der Schock: positiv. Wie kann das sein? Versteh mich nicht falsch natürlich weiß ich wie man schwanger werden kann, aber wir übten schon recht lange und ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben. Da stand ich nun und wusste nicht ob ich lachen oder heulen soll. 

Zu früh gefreut?

Ich hatte schon einmal vor über einem Jahr einen positiven Test in der Hand. Keine Ahnung ob es damals ein früher Abgang oder ein falscher Test gewesen ist. So wollte ich diesmal auf Nummer sicher gehen und pinkelte noch vier mal auf ein Stäbchen. Alle waren sie positiv, na dann wird es wohl passen. Da ich der Sache aber immer noch nicht traute wartete ich ab, ob ich denn nicht doch noch meine Periode bekommen würde. Ja ich hatte ausnahmsweise eine unglaubliche Geduld. Tatsächlich blieb die Periode einige Tage später auch aus. Also war es Zeit beim Frauenarzt einen Termin zu machen, der hatte doch tatsächlich Urlaub. Dann warten wir eben nochmal eine Woche.

Der Anruf

Schließlich erreichte ich meine Praxis. Die Dame am Telefon hörte nur das ich eine Blutung hatte und hakte mich mit den Worten ab, dass man da ja eh noch nix sieht. Nun war es so, dass eine liebe Freundin zufällig auch in der Praxis arbeitete. So wagte ich einen zweiten Anruf und erwischte tatsächlich sie. Mit mehr Geduld und jemand der dann auch zuhören konnte, konnte ich auch einen Termin festlegen. Leider auch hier nochmal zwei Wochen warten, da ich aufgrund meiner Arbeit leider nicht vorher dazu kam. Gefühlt wäre ich wohl schon im 6. Monat bis der Arzt mich mal zu Gesicht bekommen würde.

Veränderung

Die Wochen vergingen und mein Körper machte weiter Zeichen die auf eine Schwangerschaft hindeuten. Meine Brüste fingen schon an mit wachsen und zeitweise war mein Bauch so groß, dass ich schon befürchtete im Geschäft würden sie von allein darauf kommen. Allerdings wollte ich wirklich warten bis ich beim Arzt war und schon etwas weiter in der Schwangerschaft, so das wir aus dem statistischen Risikobereich heraus waren. Ab und an plagte mich morgens eine leichte Übelkeit die aber wirklich nicht nennenswert war. Viel schlimmer fand ich die anhaltenden Blähungen die sich einstellten, die natürlich auch einen entsprechenden Blähbauch verursachten. Ob ich nun müder wurde durch die Schwangerschaft kann ich auch nicht genau sagen.

Der Arztbesuch

So kam nun endlich der Tag des Termins. Inzwischen hatte ich kurz vorher schon leichte Blutungen und schrecklichen Durchfall, so dass ich schon mit einem Abgang gerechnet hatte. Außerdem machten sich in meinem Kopf ständig Gedanken breit. Da es in meinem Bekanntenkreis viele Schwangerschaften und Geburten gab, die gut verlaufen waren, warum wäre dann nicht ich diejenige bei der es schief gehen sollte. Zudem war da noch die Angst einer Mehrlingsgeburt ebenfalls im Hinterkopf. Nicht nur da ich selbst Zwilling bin sondern, einfach auch schon etwas älter.

Bei der Anmeldung hatte ich völlig vergessen, dass ich mir extra vorher die wichtigen Daten raus geschrieben hatte. Da mir klar war, dass der Tag der ersten Blutung erfragt werden würde. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Arzt gab es dann den ersehnten Ultraschall. Er hat uns sofort informiert, dass das Herzchen schlägt und auch das es nur eins ist. Beim erwähnen der Blutungen wollte er sofort wissen ob er mich krank schreiben solle. Das habe ich verneint, da ich wusste, dass ich keine Bewegung mehr hätte.

2. Trimester

Schon im dritten Monat hatte ich einen riesen Bauch, meine Arbeitskleidung wollte schon nicht mehr passen. Dafür hatte ich erfreulicherweise seltener mit Übelkeit zu kämpfen. Die Müdigkeit ließ auch etwas nach. Leider hatte ich immer öfter mit Atemnot zu kämpfen und fühlte mich da schon sehr schwerfällig. Meine Gereiztheit hat uns allen zu schaffen gemacht. Ich hatte unglaublich viel Ängste, diesmal gar nicht so viele im Bezug auf das Baby, sondern eher wegen dem großen Bruder. Wird er das Baby akzeptieren? Wie kommt er damit klar das ich weniger Zeit für ihn habe? Wie wird die Elternzeit für ihn? Diesmal bin ich recht früh einer Facebook Gruppe beigetreten und musste feststellen, dass ich doch noch recht entspannt bin.

Dringend Hosen finden

Der Nachteil wenn man ein Winterbaby erwartet man braucht lange Hosen. Für meinen Job brauchte ich leider auch noch Taschen und da das ja vermutlich die letzte Schwangerschaft sein würde wollte ich nicht so viel ausgeben. Dann muss man natürlich abwägen was für eine Größe man bis zum Schluss haben könnte. Pünktlich zum Herbst wurde ich fündig.

Gewichtszunahme belastet mich

Ich soll laut Arzt nicht auf dem Rücken liegen da die Vena Cava Inferior Abgedrückt wird. Beim Ultraschall wurde wohl gesehen das die Herztöne nicht mehr so gut waren, sobald ich auf dem Rücken lag. Das hat mich wirklich lange belastet, Schließlich habe ich dann auf meinen Körper gehört und bin davon ausgegangen, dass ich es merken sollte falls sich irgendetwas nicht richtig anfühlt,

Weitere Veränderung

Ab der 20.SSW hatte ich schon ordentliche Übungswehen. In der letzten Schwangerschaft hatte ich die erst recht spät. Diese waren so extrem das ich die schon teilweise ordentlich veratmen musste. Ich hatte sogar schon einen Milchstau, ich mit kühlen behandeln musste.Gefühlt hatte ich schon viel zu viel auf den Rippen, der Bauch war riesig schon in der 22. SSW. Ich hatte auch leider schon wieder ordentlich Wasser im Gewebe. Mit Schmerzen im Beckengürtel hatte ich ziemlich zu kämpfen. Meine Schuhe passten mir tatsächlich auch recht schnell nicht mehr.

3. Trimester

Meine Hebamme für Hausgeburt hatte ich recht spät gefunden. Da wohl leider alle zum gleichen Zeitpunkt ihre Kinder bekamen, musste ich bis ins neue Jahr warten bis sie kam.

Das Gefühl das sich mich vergessen hatte kam in mir hoch und somit auch ein ungutes Gefühl in sie überhaupt die richtige sei. In der 36. Woche kam so das erste Mal und es war Liebe auf den ersten Blick. Wir haben uns sofort verstanden. Da sie auch einen Vorbereitungskurs anbot war die Frage nun Kurs besuchen ja oder nein? Ich beschloss mir den Spaß zu gönnen und hin zu gehen.

Zuckertest

Da ich nun ja nicht mehr die Jüngste bin, beschloss ich den Zuckertest zu machen. In der letzten Schwangerschaft hatte ich den großen Test, diesmal wurde nur Kleine gemacht. Kurz vor Weihnachten kam dann raus, dass die Werte miserabel seien. Es bestand also der Verdacht auf Schwangerschaftsdiabetes. Es war schon die 35. Schwangerschaftswoche und laut Arzt sei das Baby schon recht groß. Also sollte es zügig kontrolliert werden. Dafür bin ich in die Klinik gegangen, da vor den Feiertagen leider keine Praxis mehr offen hatte. Zum Glück wurde die Diabetes nicht bestätigt.

Noch mehr Veränderungen

Der Bauch war inzwischen riesig, so groß war er beim letzten Mal nicht. Eins der Knie tat weh, lag vermutlich am vielen Wasser. Ich hatte inzwischen 14 kg zugenommen. Die Symphyse schmerzte nun auch wieder, es kamen immer wieder Kopfschmerzen dazu. Die extremen Kindsbewegungen machten mir zu schaffen. Vom Nestbautrieb war ich mehr als genervt. Das letzte Mal bekam ich recht viel Kleidung von einer Freundin, dass ging nun nicht mehr. Außerdem war das was wir hatten ja für Sommer ausgelegt. Es dauerte bis wir endlich paar Klamotten für den Kleinen hatten. Erst in der 32. Woche könnte man erkennen das es noch ein Bub ist.

Inzwischen beschäftige ich mich mit Alleingeburt und Hypnobirthing. In der 37. Woche entschied ich mich dazu nicht mehr zum Arzt zu gehen. Mit der Hebamme hatte ich ausgemacht, dass sie die Vorsorge ab jetzt komplett übernimmt. Sie hat empfohlen den Pflichttermin vier Tage nach dem Endbindungstermin zu machen, da wird das Fruchtwasser nochmal kontrolliert.

Die Vorsorge beim Arzt hätte geheißen alle zwei Wochen Blut, Urin und Blutdruck prüfen. Dazu noch 20 Minuten am CTG hängen, das mochte unser Zwerg so gar nicht so, dass wir meistens keine guten Werte hatte.

Etwas mulmig war mir immer wieder aber ich versuchte mich auf mein inneres Gefühl zu verlassen.

Der Vorbereitungskurs war ganz angenehm. Meine Hebamme ist eine gute Mischung aus spiritueller Verrückter und bodenständiger Realistin. Insgesamt hatte ich 18kg zugenommen und war ab Januar dauerkrank.

Und der große Bruder?

Der große Bruder war mehrmals wöchentlich in einer Achterbahn der Gefühle. Mal konnte er es kaum erwarten, dass der Bruder endlich heraus kommt, mal war der einfach doof. Ich konnte natürlich nicht mehr so wie er wollte mitmachen. Sein Kinderbett was seit dem Urlaub ungenutzt war, hatte meine Schwester auf die Höhe unseres Bockspringbettes gebaut. Unsere Schlafsituation haben wir in soweit geändert, dass nun der Papa neben ihm lag. Immer wenn der zur Schlafenszeit zu Hause war hat er das ins Bett bringen übernommen.

Nun warteten alle gespannt und der Bauchzwerg. Ich hatte mir vorgenommen in drei Stunden schmerzfrei zu Hause zu gebären. 

Ob das wohl klappte?

Dinge die wir brauchten oder auch nicht

Natürlich haben wir als wir Eltern wurden und diverses Zeug besorgt und auch geschenkt bekommen. Bei vielen Dingen haben wir leider feststellen müssen das wir nicht zufrieden waren oder unser Sohn andere Vorstellungen hatte. Allerdings war auch vieles dabei das wir gut nutzen konnten.

Pre Nahrung

Nachdem es in der Klinik hieß, dass er nicht genug trinkt, hatte meine Schwester uns Milchpulver besorgt. Er hat es nie getrunken, vielleicht lag es daran, dass wir es aus dem Fläschchen versucht. Da sind wir schon beim nächsten Punkt

Fläschchen

Zwei Avent Flaschen

Er hat sie erst ziemlich spät benutzt so ab dem ersten Geburtstag. Er hatte einen ziemlich fiesen Schnupfen und hat gemerkt, das es beim Nuckelfläschchen angenehmer ist zu trinken. Seither ist es kein Problem ihm die Flasche zu geben.

Pezziball

Den hatte ich besorgt weil in den Stillgruppen und auf Stillseiten immer wieder davon geredet wurde wie hilfreich dieser doch sei. Das Kind würde sich schneller beruhigen man müsste nicht die ganze Zeit rum laufen das hüpfen auf dem Ball würde ausreichen. Tja sah unser Sohn völlig anders, er hat den Unterschied sehr wohl gemerkt. Somit war der unbrauchbar.

Stubenwagen

Stubenwagen

Wir hatten den Stubenwagen zur Geburt geliehen bekommen. Er hat sehr selten darin geschlafen, ziemlich sicher kann ich die Male an einer hand abzählen. Er wollte immer nur bei uns liegen so das wir ihn recht schnell wieder zurück gaben.

Myhummy

wei0er Myhummy

Der sollte dabei helfen das er besser oder länger oder überhaupt schläft. Es hat ihn nicht mal ansatzweise interessiert. Egal wie oft ich es versucht habe er hat sich nie dadurch beruhigen lassen.

Brei

Wir hatten von meiner Schwester Brei geschenkt bekommen. Als es soweit war das er sich für unser Essen interessiert hat, habe ich ihm Brei angeboten. Der wurde völlig verschmäht. Sehr selten wurden breiartige Mahlzeiten akzeptiert.

Stoffwindeln

verschiedene Stoffwindeln

Der Umwelt Zuliebe habe ich mit Stoffwindeln gewickelt. Die wurden viel genutzt bis zum Wickelstreik. Die Pantys waren einfach schneller zum anziehen.

Wickelaufsatz für die Badewanne

Wickelaufsatz auf der Wanne mit Sternenmustern

Ich hatte für die Badewanne einen Wickelaufsatz besorgt. Der war super praktisch und wurde viel genutzt und auch gut angenommen.

Stillkleidung

Ich hab mir nach der Geburt einen Schwung Stillkleidung besorgt. Leider fand ich alle ziemlich unpraktisch. Zumindest mit meinem Zappelbaby hätte ich genauso gut blank ziehen können da ich mich eh immer völlig ausgezogen hat.

Tragetücher

Stapel Tragetücher auf einer gelben Truhe

Ich hatte ja ein Tragetuch geliehen bekommen, das wurde schon gehasst. zwischendurch gab es Phasen da wurden sie geduldet. Ab dem Laufalter wurden sie komplett abgelehnt. Er akzeptiert sie nur als letzte Option, also entweder Tuch oder laufen. Bei Krankheit auch

Tragejacke

Für kalte Jahreszeiten habe ich mir eine Tragejacke besorgt unter die der Kleine warm eingepackt war. Solange wir vorn trugen war das kein Problem. Beim Hinten tragen brauchte ich Hilfe da ich nie den kopf durch die Öffnung bekam und er dann logischerweise Panik bekommen hat.

Ostheopatenbehandlung

Aufgrund Dessen das viele mich auf seine schiefe Haltung angesprochen hatten und das Kiss Syndrom geäußert wurde, bin ich mit ihm zum Osteopathen leider hatte die Behandlung keinen Erfolg.

Kinderwagen

Kinderwagen in dunkelblau mit verschiedenen Aufsätzen und Zubehör

Wir hatten einen Kinderwagen Kombi, zuerst die Babywanne und später dann den Buggy. Die Babywanne hat er gehasst, ziemlich oft hat mein Kind in dem Teil gebrüllt. Keine Ahnung warum ich das solange mitgemacht habe, vermutlich weil es wie bei allen ja völlig normal ist das Babys brüllen.

Buggy

Der Buggy wurde erst so wirklich akzeptiert als er selbst laufen konnte. Seitdem liebt er ihn, schläft gern darin und lässt sich auch oft dazu überreden doch mit dem Buggy zur Kita zu fahren, wenn wir spät dran sind.

Besteck und Geschirr

ein Set Bambusgeschirr

Extra gekauftes Geschirr und Besteck ist zwar ein Nice-to-have aber bei uns eher nervig. Da das meiste davon nicht in die Spülmaschine darf ist es für mich oft ein Mehraufwand. Er liebt viele Teile davon wirklich sehr. Oft muss ich eine Tasse mehrmals am Tag abspülen, weil er unbedingt nur aus dieser Tasse trinken will. Das meiste haben wir aber geschenkt bekommen.

Trinklernflasche

Trinklernbecher

Da er anfangs Flaschen nicht wollte haben wir einen Trinklernbecher besorgt. Den hat er super angenommen und trinkt auch heute noch sehr gerne daraus.

Lätzchen

Die Lätzchen hat er allesamt gehasst. Nur bei Oma zog er brav eins an. Zu Hause habe ich aufgrund dessen, dass er sich noch ungerner umziehen lässt Latzjäckchen besorgt, die fand er zwar auch doof hat sie aber komischerweise besser angenommen.

Laufstall

Der Laufstall sollte ja ursprünglich dafür gedacht sein, dass wir ihn da rein legen, wenn er krabbeln kann und er da sicher ist. Bei uns hat der Laufstall die Fernsehanlage gesichert. Leider hat das schlaue Kerlchen recht schnell die Türsicherung begriffen so das er schnell lernen musste, dass er zwar da rein darf, aber nichts anfassen. Lief tatsächlich wirklich gut.

Kindersicherung

Wir hatten Gurtsicherungen für Schubladen und Klicksicherungen für Schranktüren. Der kleine Mann hat sehr schnell alle aufbekommen so das ich auch da ziemlich schnell erklären musste, dass er die Sicherung aufmachen darf aber der Schrank zu bleiben muss. Ich hätte natürlich unsichtbaren hinmachen können mit Haken oder Magneten, aber ich habe gewusst, dass ich damit mehr Probleme haben könnte.

Bettgitter

Für eine Seite unseres Bettes habe ich ein Bettgitter besorgt. Da unser Sohn unglaublich unruhig schläft war mir wichtig das er nicht raus fallen kann. Hat sich bis heute sehr gut bewährt.

Babyfon mit Kamera

Babyphon

Eben auch wegen dem unruhigen Schlaf wollte ich ein Babyfon mit Kamera, um zu sehen wo er sich herumtreibt. Er hat sehr schnell begriffen, das er sich nicht melden muss sondern nur hin zu sitzen braucht, das jemand kommt. Der Akku des Elterngerätes hält nicht sehr lange und das Kindgerät muss eingesteckt sein um zu funktionieren.

Nasensauger

Wir hatten den einfachen mit dem Ballon und einen zum anstecken an den Staubsauger. Wurden nie akzeptiert und auch nur unter Zwang möglich. Wir haben sie nur im äußersten Notfall angewendet.

Inhalationsgerät

Da er oft und viel erkältet war und sich ja weder die Nase putzen lässt noch absaugen und auch sonst nichts von Hilfsmitteln hält, wollte ich es mit einem Inhaliergerät versuchen. War leider ebenfalls ein totaler reinfall und wird nun zu 90 % von mir genutzt.

Windelgürtel

Als Windelfreibaby dachte ich es wäre im Sommer geschickter einen sogenannten Windelgürtel zu besorgen. Dann geht das ausziehen schneller und der Popo wird nicht so schnell kalt. Naja das Handling war nicht besonders beim Zappelbaby und er hat sich oft beschwert, wenn ich den nur in die Hand genommen habe.

Bett

Er hat mit etwas über zwei Jahren plötzlich entschieden er will ein eigenes Bett. Das war schnell bestellt und aufgebaut und wurde sicher ein paar Wochen gut benutzt. Seither eher selten.

Stillkette

Stillkette

Weil mein Kind so ein Zappelphilipp ist und mir oft beim stillen das halbe Dekolletee zerkratzt hat, habe ich mir eine Stillkette besorgt. Die war nicht nur völlig unbequem sondern auch noch so unpraktisch, dass sie quasi sofort wieder weg kam.

Schnuller

Die wurden anfangs ja von mir gar nicht erlaubt, weil ich Angst vor einer Saugverwirrung hatte. Dann wurden sie wenn überhaupt beim Papa benutzt und schließlich als Kauspielzeug. Erst auch so mit knapp Zwei wurden Schnullis benutzt zum Baby spielen.

Autospiegel

Den Spiegel hatten wir gekauft, weil wir dachten er weint vielleicht, weil er keinen mehr von uns sieht wenn ich allein gefahren bin. Hier hat sich herausgestellt, dass er wirklich einfach nur raus aus dem Auto wollte und auf dem Arm sein. Er wollte nicht im Auto sitzen auch nicht wenn jemand neben ihm saß.

Automatische Wippe mit Musik

Ist er äußerst ungern drin gelegen. Ich hab sie auch nur benutzt, wenn ich ihn nicht mehr tragen konnte oder kochen oder duschen musste.

Lernturm

Lernturm

Ich hatte extra den Lernturm aus den IKEA Hockern gebaut. Anfangs gab es trotzdem Gekreische, weil er nur auf Mamas Arm wollte. Inzwischen ist das Teil Gold wert und wird auch viel genutzt.

Alles im allem waren nicht alle Anschaffungen unnötig. Würde ich die Dinge trotzdem nochmal verwenden? Ziemlich sicher ja. Wir konnten vorher ja nicht ahnen, dass unser Sohn viele Dinge nicht gut fand.

Essen- und ihre Tücken

Essen- und ihre Tücken

Wir haben mit ungefähr fünf Monaten das erste Mal essen angeboten. Da hatte ich noch nichts von den Beikostreifezeichen gelesen. Unter anderem sollte das Kind sicher sitzen, keinen Zungenreflex mehr haben. Es sollte sich vom Bauch auf den Rücken und zurück drehen. Natürlich mit etwas Unterstützung sitzen. Ich habe allerdings lange recherchiert, was denn überhaupt angeboten werden kann. Da gibt es sehr lange Listen was geeignet ist.

Brei wurde verweigert

Ich habe ihm erstmal den typischen Brei angeboten. Doch die ganzen extra frisch zubereiteten Breie, wurden alle nicht gegessen. Bis heute scheint er ein Problem mit der Konsistenz zu haben. Auch das Füttern mit dem Löffel fand er doof. Es gab schließlich Fingerfood, das wurde natürlich gemanscht und geworfen oder wenn es nicht geschmeckt hat, einfach wieder ausgespuckt.

Er isst doch zu wenig

Ich habe leider während der Anfänge die Mengen überschätzt. Keine Ahnung warum ich trotz guter Stillrecherche, damals völlig vergessen hatte, wie klein der Magen sein müsste. Danach wurde mir auch bewusst das Ausspucken, auch satt bedeutete. Er hat uns schon immer sehr deutlich gezeigt, wenn er etwas nicht mochte oder genug hatte.

Der Latz wurde verweigert

Einen Latz wollte er selten anziehen, ich habe ihm anfangs eine Art Latzjacke umgemacht. Die hat er genauso wenig gemocht, konnte sie aber nicht allein ausziehen. Unter seinen Sitzplatz habe ich eine abwaschbare Unterlage gelegt, da oft Essen daneben ging. Irgendwann war mich auch da klar, dass es keinen Unterschied macht ob nun die Matte oder der Boden geputzt wird. Er hat oft auf meinen Schoß gegessen, macht er übrigens bis heute gern. Einen Trinklernbecher hat er super gut angenommen. So gut, dass ich kurzzeitig bedenken hatte, ob er nicht dabei ist sich abzustillen. Nachdem er gelernt hat mit Löffel und Gabel zu Essen wurde es entspannter, witzigerweise lässt er sich seither gern füttern. Wir kochen normal abends extra mehr, dass es für den nächsten Tag zum Mittag auch reicht. Wenn zu einer Mahlzeit das Essen gegessen wurde, war es oft bei der nächsten nichts mehr für ihn. Er ist ganz oft lieber kalt und ohne Soße.

Am Tisch im Stuhl essen ist blöd

Ich habe irgendwann aufgegeben und aufgehört, ihn dazu zu bewegen in seinem Stuhl zu essen. Je mobiler er wurde, umso gefährlicher wurde es im Hochstuhl. Er wollte sich hin stellen hat sich gedreht und wollte schließlich raus klettern. Da ihm die Gefahr nicht bewusst war, habe ich ihn oft raus genommen. Seit Essen hat er wortwörtlich im Vorbeilaufen zu sich genommen. Da wir beide recht häufig essen wollten, habe ich uns entsprechende Snackteller vorbereitet. Die waren leider nicht lange interessant, da er ganz oft die Dinge nicht essen wollte.

Kochen war Horror

Leider war kochen meist mit Tränen seinerseits verbunden, so das er oft solange im Tuch verbracht hat. Darum war es kräftemäßig und nervlich für mich irgendwann nicht mehr möglich, auch beim Essen zu kämpfen. Ich hatte mich über das Thema mit einer lieben Kursleiterin unterhalten. Sie gab mir viele Tipps, die ich alle schon versucht hatte. Allerdings kam mir während der Unterhaltung eine andere Erkenntnis. Da wir permanent Essen zu uns nahmen, konnte ich zur Essenszeit gar nicht hungrig sein. Also musste ich uns gar nicht so stressen. Wenn er also wieder meinte, auf meinem Schoß mit dem Besteck üben zu wollen, dann konnte ich ihn einfach machen lassen.

Hallo Reste

Ich habe mich daran gewöhnt die Reste von ihm zu essen. Außerdem wurde ganz oft das gegessen, was ich mir auf den Teller gepackt habe. Das hat leider auch dazu geführt, dass ich meinen Süßigkeiten Verbrauch reduzieren musste. Denn die Schokolade wollte er natürlich auch haben. Bis zum ersten Lebensjahr haben wir allerdings auf Zucker verzichtet. Seit er beim Kochen mithelfen kann, ist das nun auch angenehmer. Am Besten klappt es allerdings, wenn er schon nebenher was zu essen bekommen kann.

Kita ist zu spannend zum Essen

In der Kita hat er oft nicht genug Zeit, da die Freunde älter sind und somit schneller fertig. Oder es hat ihm einfach nicht geschmeckt, dabei zeige ich ihm jeden Tag was er als Vesper bekommen hat. Es ist trotzdem etwas frustrierend, wenn man mitbekommt, dass bei den Großeltern toll im Stuhl gegessen wird. Allerdings wird er da aber auch von einem nebenher bespaßt. Bei großen Familienessen kam es auch schon mal vor, dass mein Sohn einmal um den ganzen von Schoß zu Schoß gewandert ist, um überall zu probieren.

Inzwischen isst unser Sohn nahezu alles. Er hat auch da nach wie vor seinen eigenen Kopf. Es gibt immer wieder unterschiedliche Phasen. Tage an denen er nahezu nichts isst und andere, da wird stündlich gegessen. Ab und zu gibt es auch den Mitternachtssnack. Daran merke ich dann das er wohl wieder einen Wachstumsschub hat. Oder eine bestimmte Mondphase? 😉

Die Rückbildung

Die Rückbildung

Es war das erste Mal seit Geburt, das ich von ihm getrennt sein sollte.

Als der kleine Mann so ungefähr zehn Wochen alt war, hat mein Rückbildungskurs begonnen. Natürlich lief es auch hier nicht wie erwartet. Mein Partner hatte nicht frei bekommen, daher durften seine Eltern auf den Kleinen aufpassen. Wir hatten morgens noch einen Impftermin und daher wurde fröhlich, den ganzen Tag bis zur Ankunft der Eltern geclustert. Für den Fall, das er in den eineinhalb Stunden doch Hunger bekommen sollte, hatte ich Milch abgepumpt. Es war das erste Mal seit Geburt das ich von ihm getrennt sein sollte. Zum Kurs hatte ich mich in dem Krankenhaus in dem die Geburt war, angemeldet. Es waren leider zu dem Zeitpunkt keine anderen Kurse mehr frei. Zumindest wusste ich wohin ich musste und wie lange die Fahrstrecke sein würde.

Als seine Eltern eintrafen schlief der Kleine auf meinem Arm. Er ließ sich ohne Probleme meiner Schwiegermutter übergeben und hat auf ihrem Arm weiter geschlafen. Ich konnte mich also stressfrei fertig machen und los gehen. Sämtliche Instruktionen wie man den Kleinen beruhigen könnte, wurden glaube ich gar nicht wahr genommen. Nur wo die Milch sein würde, war wohl wichtig genug. Beim Verabschieden hat der Kleine noch brav geschlafen. Mit einem sehr komischen Gefühl im Bauch bin ich dann zum Rückbildungskurs gefahren. Der Kopf voll mit Fragen: Wird er viel schreien? Wird er mich vermissen? Werden sie merken wenn die Windel voll ist? Wird er Milch aus der Flasche trinken? Wird er überhaupt Hunger haben? Wird er merken das ich gar nicht da bin? Da die beiden eher vom alten Schlag sind, war ich mir auch nicht sicher ob und wie lange der Kleine vielleicht schreien müsste, bis auf seine Bedürfnisse eingegangen wird.

Da der Verkehr zu der Uhrzeit grausig war, bin ich natürlich kurz vor knapp dort angekommen. Ich habe mich dort kurz umgezogen und zu den Mädels in die Runde gestellt. Als erstes haben wir uns alle vorstellen dürfen. Das Alter, Art der Geburt, entsprechende Verletzungen, wird gestillt, wie alt ist das Kind und die Mutter, wurden auch gefragt. Dann gab es eine Runde Biologieunterricht, wie sieht der Beckenboden vor und nach der Geburt aus. Es wurde auch erklärt, das es unwichtig ist ob man einen Kaiserschnitt hatte, da sich der Körper trotzdem auf eine natürliche Geburt vorbereitet hat. Anschließend ging es mit Aufwärmübungen weiter. Wie im Sportunterricht umher rennen. Das war etwas komisch und man hat gemerkt, das sich jeder unwohl dabei gefühlt hat. Daraufhin noch ein paar Dehn- und Stretchübungen und schließlich ging es an die Übungen unter anderem auf einem Balancepad. Das war anstrengender als gedacht. Zum Schluss gab es noch die typische Beckenbodenübung auf dem Stuhl, mit der entsprechenden Erklärung warum gerade die so wichtig ist. Die Beckenknochen müssen den Stuhl berühren, das ist der so genannte 0-Punkt. Anschließend muss man von vorne nach hinten die Körperöffnungen schließen. Dazu durften wir uns ein “Tick, Tack, Tock” anhören. Nach einer Entspannungsübung fuhr ich Heim. Ich hatte mittendrin Milcheinschuss entsprechend war die Angst noch größer das der Kleine zu Hause “verhungert”. Ausserdem fiel mir da ein, das ich meine Stilleinlagen vergessen hatte. Das war auf dem schwarzen T-Shirt zum Glück nicht erkennbar.

Als ich zu Hause an kam, fand meine Schwiegermutter summend im dunklen Schlafzimmer mit meinem jammernden Sohn. Sie gab mir allerdings zu verstehen, das ich nicht rein kommen soll, was ich schon sehr nervig fand. Der Schwiegervater saß mit IPad im Wohnzimmer und war bei meiner Ankunft schon in Aufbruchstimmung. Schließlich wurde es meiner Schwiegermutter zu anstrengend und ich durfte mein Kind in den Arm nehmen, das hat sich richtig gut angefühlt. Mir wurde dann entsprechend berichtet, das sie zwischendurch dachten er hätte Hunger, die Flasche aber nicht genommen hat. Schlaues Baby, denn inzwischen wusste ich, das künstliche Sauger wie Flasche und Schnuller eine Saugverwirrung verursachen können. Gewickelt hatte sie ihn auch, das hat aber auch nicht geholfen ihn zu beruhigen. Sie durfte sich nicht setzen wenn er auf ihrem Arm geschlafen hatte, das sei ihr sofort aufgefallen und fand sie sehr faszinierend. Nachdem die beiden gegangen waren, konnten wir uns ins Schlafzimmer zum Stillen begeben. Das wurde natürlich ausgiebig gemacht, ich war komplett kaputt und bin recht schnell eingeschlafen.

Am nächsten Tag habe ich sehr wohl den Kurs gemerkt. Der Beckenboden hat ordentlich weh getan und Muskelkater hatte ich auch. Natürlich war es eine wahre Freude den Kleinen zu tragen. Schon merkwürdig wie sehr man seinen Beckenboden spüren kann. Das war mir vorher gar nicht bewusst. Zum Glück hat der Kleine wohl gemerkt das ich nicht fit genug bin, um das übliche Tragepensum zu erfüllen und hat sehr viel geschlafen und gestillt. Könnte aber natürlich auch die Impfung vom Vortag gewesen sein.Wir haben so ziemlich den ganzen Tag im Bett verbracht.

“ich mach das mal auch wenn ich keine Ahnung habe, was die Dame von mir will”

In den folgenden sieben Wochen kamen immer mehr Übungen dazu die wir auch problemlos daheim machen konnten. Ich habe mir dafür sogar einen Pezziball bestellt. Auch in der Hoffnung, das der kleine Mann vielleicht auch damit zufrieden ist und nicht unbedingt durch die Wohnung getragen werden müsste. Die Kursleiterin hat recht schnell gemerkt, das wir für die Entspannungsübung am Schluss nichts übrig hatten und hat dafür eine gegenseitige Massage mit Tennis- oder Igelball vorgeschlagen. Es kamen teilweise sehr anstrengende und schwierige Übungen dran, die uns oft an unsere Grenzen gebracht hatten. Allerdings haben wir unglaublich viel gelacht und oft mussten wir unterbrechen, weil einfach keiner mehr sich konzentrieren konnte. Natürlich gab es auch einen Moment wo jemand anfing Babybilder zu zeigen, da hat es ziemlich lang gedauert bis wir weiter machen konnten. Ich hab quasi jedes mal meine Stilleinlagen vergessen, obwohl ich immer Milcheinschuss hatte. Da mussten dann eben Taschentücher her halten.

Am Anfang dachte ich bei der Beckenbodenübung “ich mach das mal auch wenn ich keine Ahnung habe, was die Dame von mir will”. Vielleicht lag es daran, das ich noch kein Gefühl für meinen Beckenboden hatte, oder das er untrainiert war. Mir wurde auch da erst bewusst wie schwach der war. Es gab viele Situationen in denen ich merkte das ich Flüssigkeiten verloren hatte, die normalerweise drin geblieben wären. Wir haben viele Übungen für den Bauch gemacht, die haben zwar Spass gemacht und gut getan, aber auch frustriert. Ich hatte vor der Schwangerschaft ein sehr trainierten Bauch, davon ist nach der Geburt nicht viel übrig geblieben.

Wichtig ist es bei allen Übungen, den Bauch anzuspannen. Ein paar der Übungen klangen ganz lustig, zum Beispiel: der Aufzug, dabei wieder das Becken in die 0-Position bringen und anschließend den Beckenboden nach innen hochziehen, indem man alle Öffnungen nach und nach schließt. Nach zehn Sekunden langsam wieder runter lassen, dabei ist das langsame runter lassen wichtiger. Die Schaufel, dabei soll man sich vorstellen, wie man Sand in sich rein schaufelt, in dem man entsprechend die Muskeln schließt. Die Vorstellung Sand da rein schaufeln zu wollen war schon abstoßend. Das Trampolin, dabei sollte man ganz schnell den Beckenboden schließen, sah witzig aus, da alle auf den Stühlen gehüpft sind. Die Walnuss, hier sollte man sich vorstellen die Walnuss im Körper nach vorn und nach hinten zu rollen. Besonders witzig war, das eine der Mamis die kaum deutsch konnte darauf wartete, das sie ein Walnuss von mir bekommt, nachdem ich es ihr übersetzt hatte. Als Steigerung noch von hinten nach vorn, was viel schwieriger ist, sowie seitwärts rollen. Bei allen Bauchübungen wurden auch nur die seitlichen Muskeln beansprucht.

Es war aber auch frustrierend keine Gleichgesinnte gefunden zu haben

Natürlich wurde regelmäßig über die Kinder geredet. Ich musste feststellen, das es keines wie meines gab. Es gab schon hier und da Übereinstimmungen, aber das komplette Stresspaket schien nur ich abbekommen zu haben. Das hat mich schon ziemlich aus der Bahn geworfen und natürlich auch etwas bestätigt. Irgendwann fragt man sich ja doch ob man nur so empfindlich ist oder ob es wirklich so ist. Es war aber auch frustrierend keine Gleichgesinnte gefunden zu haben. Mein kleiner Mann hat es mir irgendwann selbst beim Heim kommen nicht mehr leicht gemacht. Er hat mich regelmäßig nur zum Entspannen gebraucht. Was bedeutet hat, das er das große Geschäft in die Windel gemacht hat. Zu dem Zeitpunkt hatten wir neunzig Prozent nicht in der Windel. Es hat ein paar Wochen gedauert um den Fluch zu brechen. Ausserdem habe ich nach dem dritten Kurstag keine Milch mehr abgepumpt. Er hat nie Milch aus der Flasche oder anderen Gefäßen getrunken. Aus der Stillgruppe wusste ich auch, das die meisten Babys warten bis die Mami wieder zu Hause ist, um ihren Hunger zu stillen.

Auch wenn ich mich jedes Mal überwinden musste zu gehen, habe ich die Zeit für mich genossen. Außerdem hat es gut getan festzustellen, das der Papi und seine Mami ab und an doch auch überfordert mit dem Kleinen waren. Somit wurde ich nicht mehr als gestresste Erstlingsmama abgetan. Es musste auch öfters mit entsprechenden Mitteln gearbeitet werden, zum Beispiel der Staubsauger an machen. Mehr als einmal habe ich meinen Mann schweißgebadet und mein Kind nackt in nur einem Handtuch eingewickelt vorgefunden. Ursprünglich war ich genervt, das es kein Kurs war zu dem ich den Kleinen mitnehmen konnte. Im Nachhinein bin ich froh darum, da mir jetzt klar ist, das ich vermutlich den Kleinen nur getragen hätte und zu keiner einzigen Übung gekommen wäre. Von der Autofahrt ganz zu schweigen. Ich würde es jederzeit wieder tun und finde es nun noch blöder keine Vorbereitung gemacht zu haben.

Wir Mädels aus dem Kurs haben entschieden, unsere Nummern auszutauschen. Um weiterhin in Kontakt zu bleiben und uns eventuell zu treffen.

Wie das lief oder ob das überhaupt geklappt hat könnt ihr hier Auto fahren nachlesen.

Krankenhaus

Krankenhaus

Meine Zimmer Nachbarin hat mir gleich Tipps gegeben. “Lass dir den Katheter nicht um 5 Uhr ziehen, weil bis um 9 hilft dich keiner auf die Toilette und bis dahin bist du geplatzt. Das tut dann ziemlich weh! Personal ist ganz fürchterlich inkompetent und ich bin froh wenn wir gehen können.”
Um 5 wurde mir natürlich der Katheter gezogen, die Dame war aber so nett und hat mir ein Brot gebracht nachdem mein Magen entsprechend laut geknurrt hatte. “Die Essensreste sollten nicht rum stehen, da es hier ein kleines Kakerlaken Problem gibt!” Kam sofort von meiner Zimmer Nachbarin. Natürlich hab ich die Viecher schon an der Decke gesehen.

“Du bist nicht normal!”

Um 7 Uhr kam jemand um mir auf den Topf zu helfen und mir zu zeigen wie ich mich zu waschen habe. Wo ich das Material dazu finde wiederum nicht. Wirklich schmerzhaft war das Wasser lassen allerdings nicht, was von meiner Zimmer Nachbarin mit einem bewundernden “Du bist nicht normal!” quittiert wurde. Wir hatten da schon Stillfrust, weil er nicht richtig trinken wollte. Es sollte später jemand die Pumpe bringen. Als mein Freund kam, brachte er mir Frühstück, wirklich geschlafen hatte ich nicht. Für den Kleinen gab es Socken für die Hände, unglaublich wie lang die Fingernägel schon waren. Er hatte wohl auch Bauchschmerzen und hat Sab Simplex bekommen, der stolze Papi hat sein bestes getan um ihn zu beruhigen das ich etwas schlafen konnte. Es wurde festgestellt das er Fieber hat, wohl aus Hunger, darum hat er eine Flasche bekommen. Meine Schwester und Mutter kamen angekündigt, meine Großeltern unangekündigt. Ich hatte ursprünglich gewollt das meine Mutter schnell kommt, bis sie gleich anfing am schlafenden Kind herum zu fummeln. Ich kann es ja verstehen das die Füsse so toll sind aber doch nicht, wenn er gerade eingeschlafen ist. Meine Oma hat sich gleich mal auf meinem frisch operierten Bauch abgestützt. Offensichtlich hatte sie auch nicht verstanden das ich einen Kaiserschnitt hatte. Meine Zimmer Nachbarin war da schon weg, hatte sich auf eigenen Wunsch früher entlassen. Bis zum nächsten Morgen war ich allein auf dem Zimmer. In der Nacht hatte ich nach der Schwester geklingelt, da ich auf die Toilette musste. Daraufhin wurde ich forsch darauf hin gewiesen das sie alleine sei und jetzt keine Zeit hätte sich um den Kleinen zu kümmern. Ich entgegnete genauso forsch das sie ihn nur ins Bett legen soll, da ich durch meine Schmerzen vom Kaiserschnitt leider nicht dazu fähig bin und sie dann gern gehen kann den Rest bekäme ich allein hin.

Am Tag darauf kamen meine Schwiegereltern und sind mit dem Kleinen und meinem Freund raus, dass ich endlich duschen konnte. Nach dem duschen stellte ich fest das mir keine Kleidung mehr passte, angeblich hat man nach der Geburt die Figur vom 5. Monat. Wie ich später feststellen musste, hatte ich mir auch absolut keine Gedanken darüber gemacht wie ich stillen konnte mit den Sachen. Ich bin also mit viel zu engen Hosen, die auf die Wunde drückten los gezogen um meine liebsten zu suchen. Ich fand alle auf dem Flur wieder mein Kind war am brüllen und hat die Flasche verweigert.
Es war super heiß mit einer der wärmsten Tage im Jahr wir hatten sicher 50 Grad im Zimmer. Meine neue Zimmer Nachbarin hatte eine 30 min Sturzgeburt und mir erzählt das wohl alle gerade entbunden hatten, sie durften nicht in ihr Wunschkrankenhaus fahren da dieses schon überbelegt war. Auch sie hatte ein Stillhut bekommen, obwohl sie wunderschöne große Brustwarzen hatte. Nachts habe ich den kleinen gewickelt, mehr schlecht als recht er hatte zum Schluss sein großes Geschäft überall. Er hat leider trotz stündlichem stillen gebrüllt.

Morgens habe ich es dann das erste Mal geschafft auf die Toilette zu gehen, der Kleine hat es verpennt. Normalerweise habe ich gewartet bis mein Freund da war. Wir sind etwas an die frische Luft, war ganz schön anstrengend da unser Sohn lieber auf dem Arm getragen werden wollte. Mittags kam eine Freundin und hat uns Eis gebracht, weil sie mit bekommen hatte wie heiß es war. Als wir pünktlich zum Mittagessen wieder auf dem Zimmer waren, kam die Schwester und wollte den Kleinen mitnehmen zum Wiegen und wickeln. Da musste sie warten erst wurde gestillt anschließend sind wir zum Wickeln und Wiegen. Wir durften sie daran erinnern nochmal Fieber zu messen, das war wohl untergegangen, wenigsten ging das runter. Darauf hieß es dann “Sie können gleich bleiben Ärztin ist grad da”. Gut das unser Essen nicht kalt wurde in der Zeit. “Sie sind Familie Remmers?” “Nö!” “Oh dann muss ich nochmal los.” Das war für den Kleinen zu lange Wartezeit und die Männer sind nochmal eine Runde laufen gegangen während ich gewartet habe. “Legen sie sich schon mal hin”. Leichter gesagt als getan ohne meinen Bettgriff ging das noch gar nicht. Sie hat mir netterweise geholfen. Nach der Aufregung war ich ziemlich fertig. Wenigstens hat der Kleine kurz ohne Stillhut gestillt. Da der Kleine recht viel gebrüllt hatte trotz stillen habe ich immer wieder Fläschen bringen lassen die wurden nicht wirklich getrunken. Wir haben trotzdem geklärt das meine Schwester uns zur Sicherheit Pre Nahrung besorgt und sie hat uns auch ein Flaschenset mitgebracht. Als ich mit ihr telefoniert hatte fing der Kleine an mit brüllen und eine Schwester wollte ihm sofort einen Schnuller geben. Ich musste mein Telefonat abbrechen, weil sie nicht auf meinen Wunsch eingegangen ist das der Kleine keinen Schnuller bekommen sollte.

Am nächsten Morgen konnte ich mir das erste mal allein Frühstück holen, da meine Zimmer Nachbarin so lieb war und kurz aufgepasst hat. Während dem Frühstück ist er wach geworden, also hab ich stillend weiter gefrühstückt. Es konnte uns leider wieder keiner sagen wann die Abschluss Untersuchung sein würde, allerdings hatte ich morgens schon mitbekommen das auf mein Bett schon gewartet wird daher war klar das es vermutlich vor dem Mittagessen sein wird. Bei der Untersuchung lief alles gut also ab ins Zimmer packen. Da fanden wir unter meinem Kissen den Essensplan und diverse Aufkleber für Untersuchungen. Beim Gehen wurde uns noch gesagt das sich der Kleine ja gemausert hätte, das hatte anfangs ja nicht so ausgesehen. Wir mussten da leider auch schon wieder raten wo wir die Papiere abholen mussten.

Dinge an die ich mich erinnere aber nicht mehr zeitlich zuordnen kann, so eine Stilldemenz ist schon etwas nerviges:

  • Wir wurden etwas forsch angegangenen, weil wir dem Kleinen das Arm- und Fussbändchen nicht abgemacht hatten, wurde uns leider nicht gesagt, dass man das muss.
  • Ich musste mich rechtfertigen warum ich den Kleinen immer noch nicht gewickelt habe, auch hier musste ich tätig werden und die Damen darum bitten mir zu zeigen wo das entsprechende Material ist.
  • Irgendwann war es wohl einer Dame zu anstrengend uns eine Flasche zu bringen, da hat uns wieder niemand gesagt, das dass allein möglich ist und wo alle Dinge zu finden sind.
  • Als wir allerdings selbstständig den Kleinen nach dem Stillen gewogen haben war die Dame etwas verdutzt, das wir das allein hin bekommen haben.
  • Es gab ein Stillzimmer, das ich erst am Tag vor der Entlassung entdeckt habe.
  • Das am Bett eine Fernbedienung ist um das Licht zu dimmen hab ich auch erst kurz vor der Entlassung mitbekommen.
  • Wenn wir nach den Schwestern geklingelt haben ist an der Tür entweder ein grünes oder ein rotes Licht angegangen. Am zweiten Tag wusste ich zu wem das Licht gehört die Schwestern nicht.
  • Gut fand ich das es einen Tag gab an dem man das Kind anmelden konnte ohne extra später auf ein Amt springen zu müssen. Mein Partner hat auch einen Kurs besucht, wie man mit einem Neugeborenen umgeht und was man beachten muss. Er fand ihn allerdings nicht sehr informativ.

Alles in allem muss ich sagen war der Aufenthalt für mich schrecklich. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt gut aufgehoben gefühlt. Informationen wurden zu wenig gegeben oder entsprechend vorausgesetzt. Es wurde kein Unterschied gemacht ob es das erste Kind war oder ob man einen Kaiserschnitt hatte. Das man vor allen Leuten die im Zimmer waren stillen musste fand ich leider auch sehr unangenehm. Natürlich ist sicher einiges darauf zurück zu führen das wirklich wahnsinnig viele Geburten stattgefunden hatten. Das ein Krankenhaus allerdings für so einen Fall nicht ausgelegt ist, finde ich schon bedenklich.

Wie die Geburt verlaufen ist könnt ihr übrigens hier Die Geburt nachlesen!